~John~
Auf dem Weg zu ihrem Loft sprechen wir nicht viel. Ich sehe ihr an, dass sie tief in Gedanken versunken ist. Innerlich macht sich ein unbekanntes Gefühl in mir breit und einige Fragen kommen auf.
'Was ist, wenn sie doch nicht will? Was, wenn das alles zu viel für sie wird? Was, wenn... Was, wenn sie keine Empfindungen für mich hegt?'
Moment, was? Sie muss selbstverständlich keine Empfindungen für mich hegen. Ich zwinge die zu nichts, sie kam mit diesem Vorschlag auf und alles beruht auf einer mehr oder weniger "geschäftlichen" Ebene.
Nach dem meine Eltern davon erfahren werden, wird mein Vater die Ehe mit Sophia nicht durchziehen können und es wird ihm auch nicht mehr möglich sein, sich in meine Geschäfte und die Firma einzumischen. Denn das ist der Punkt. Sobald die nächste Generation heiratet, geht das Unternehmen an sie über.
Sprich, wenn ich heirate, gehört die Firma mir.
Anastasia reißt mich aus meinen Gedanken: "Wir müssen den Ehevertrag noch festlegen. Es wäre besser, wenn wir einen hätten. Oder nicht?""Ich kontaktiere meinen Anwalt, wenn du dich fertig machst. Ich meine zu wissen, dass so etwas schon vorbereitet ist. Selbstverständlich kannst du ihn dir durchlesen und wir passen ihn an, sodass auch du damit zufrieden bist.", ich lächle sie an, damit sie weiß, dass ich alles fair halten will.
"Gut, ich beeile mich. Ich bin in 20 Minuten wieder da.", wir halten vor ihrem Apartmentkomplex und sie steigt aus.
Ana ist schneller wieder da, als ich dachte. Sie hat sich eine leichte Stoffhose und ein Top angezogen und trägt eine größere Tasche mit sich. Ich steige aus und verstauen ihr Gepäck im Kofferraum.
Innerhalb 20 Minuten sind wir am Flugplatz und ich führe sie zu meiner kleinen Maschine. Wir werden schon erwartet, man nimmt uns unsere Taschen ab und wir können einsteigen. Das Flugzeug ist zwar klein aber sehr geräumig. Eben ein privater Jet, ich hasse es einfach, mich in Massenmaschinen zu quetschen zwischen hunderten verschiedenen Leuten und keine Ruhe zu haben. Außerdem musste ich zu der Zeit, in welcher ich auf der Suche nach Tessa war, so viel fliegen, da hätte es extrem viel Aufwand und Zeit gekostet, jedes Mal einzuchecken, die Koffer aufzugeben und so weiter.
"Fliegst du heute nicht?", fragt mich Anastasia und schaut mich von der Seite an.
Sie sitzt mir gegenüber und lächelt."Nein, heute lasse ich fliegen.", ich zwinkere ihr zu.
"Darf es etwas zu trinken sein Mr. Johnson?", Monica, meine Flugbegleiterin, steht nun bei uns.
"Ana? Möchtest du einen Kaffee oder etwas anderes?", ich schaue an Mónica vorbei. Sie ist eine gut Mitarbeiterin, keine Frage, aber ich hasse es, wenn sie mich mit ihrem koketten Blick versucht auszuziehen. Normalerweise ignoriere ich es, aber in Begleitung von Anastasia stört es mich gerade einfach.
"Einen Cappuccino, bitte.", Ana lächelt nur freundlich.
"Für mich auch, danke Monica. Das wars dann erstmal auch.", Monica nickt etwas zerknirscht und marschiert in die Boardküche. Kurze Zeit später noch dem Start des Flugzeuges bringt sie uns die Getränke.
"Bitte schließen Sie die Kabinentür hinter sich. Ich möchte die nächsten 2 Stunden bis wir landen keine Störung."
"Selbstverständlich, Mr Johnson. Sollten Sie etwas benötigen, sagen Sie einfach Bescheid.", sie macht auf dem Absatz kehrt und eilt aus der Kabine.
"Die hat aber sowas von ein Auge auf dich geworfen, John.", Anastasia lacht herzlich auf.
'Sie ist schön, wenn sie lacht.' Ein kurzer Gedanke, der sofort wieder weg ist. Ich blinzle etwas verwirrt."War das so offensichtlich?", frage ich und räuspere mich. "Sie ist eine fabelhafte Mitarbeiterin und hat auch noch nichts getan, was sie hätte schlecht da stehen lassen."
"Du musst dich nicht rechtfertigen. Es war nur eine reine Feststellung meinerseits.", sie lächelt leicht, auch wenn ich genau sehe, dass ihr etwas Unangenehmes durch den Kopf fährt.
"Ana, wir sind kurz davor, uns das 'Ja-Wort' zu geben. Da wäre es doch unangemessen, wenn ich jetzt meine Augen auf eine andere Frau richten würde.", was als leichter Scherz gemeint ist, kommt wohl nicht als dieser bei Anastasia an. Ihre Augen werden groß und sie wirkt unangenehm berührt.
"Wenn... wenn du es doch nicht willst, dann müssen wir das nicht machen John."
Okay, das kam wirklich falsch an. Mit einer fließenden Bewegung ziehe ich sie von ihrem Stuhl auf meinen Schoß.
"Ana, ich habe dir heute morgen in der Küche bereits gesagt, dass du mich mit deinem Vorschlag sehr erleichtert und auch glücklich gemacht hast. Ich meinte dies vollkommen ernst. Also bitte, mach dir nicht all zu viele Gedanken über Sachen, die ich eventuell möchte oder nicht. Ich sitze hier in meinem Flugzeug mit dir, einer Frau, die ich wirklich sehr gerne habe und die ich bereit bin zu heiraten, auch wenn aus anderen Umständen als die Üblichen ist. Ich bitte dich nun, dich zu entspannen und den Flug mit mir zu genießen."
Darufhin sagt sie nichts mehr sondern drückt mich nur an sich. Den ganzen restlichen Flug reden wir tatsächlich nur über ganz belanglose Sachen, was wir mögen, was nicht, welche unsere Lieblingsfarbe und unser Lieblingstier ist, welche Autos wir am tollsten finden und so weiter.
Ana's Lieblingsfarbe ist Gelb, so wie die Sonne sagt sie, sie liebt eigentlich so gut wie alle Tiere, doch Otter findet sie am süßeste. Wir beide stehen auf Oldtimer 'Das sind noch richtige Autos.' war ihre Aussage.
Es ist toll, so mit ihr zu reden und ich hatte noch gerne weiter mit ihr geredet, aber wir stehen schon kurz vor der Landung, also packen wir alles zusammen und als wir am Flugplatz zum Stehen kommen, steht auch schon ein Chauffeur für uns bereit.Heute Vormittag habe ich im Bellagio angerufen, da ich den Manager persönlich seit mehreren Jahren kenne, konnte ich uns das Penthouse buchen. Ana wird definitiv überrascht sein. Im Flieger sagte sie mir, dass sie noch nie in Las Vegas gewesen sei und die Hotels dort unglaublich toll findet.
Ich freue mich auf ihre Reaktion, wenn sie sieht, wo genau uns der Wagen hin bringt."Als ich meine Sachen geholt habe, konnte ich uns tatsächlich einen Termin in einer 'Kirche' buchen.", sie lächelt mich an. "Ich hoffe es ist für dich in Ordnung, dass ich das nun über deinen Kopf hinweg entschieden habe."
"Das ist okay für mich. Ich war schließlich auch nicht untätig und habe uns ein Zimmer in einem Hotel gebucht."
"Oooh, welches Hotel?", ihre wunderschönen Augen fangen an zu glitzern und einen Moment verliere ich mich darin.
"Das ist eine Überraschung.", sage ich und grinse.
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DAS NÄCHSTE KAPITEL. ES IST NUR EIN ZWISCHENKAPITEL UND DAS DARAUF FOLGENDE KOMMT AUCH NOCH!
SEIT GESPANNT 😍
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Women's Satisficer
RomanceEine Geschichte, die es so noch nicht gegeben hat. Anastasia Harbor ist CEO des großen Unternehmens WS-Satisficer. Eine "starke, erfolgreiche und unabhängige" Frau, so beschreiben sie ihre Freunde, die Familie und die Presse. Von klein auf hat sie...