21 - More Secrets

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~Anastasia~

Nach diesem Abend fühle ich mich, als würde ich fliegen können. Wir haben uns ein wenig von der warmen Sommerabendluft trocknen lassen und stehen nun wieder in unseren Anziehsachen am Rande des Meeres. Wir sehen dem Mond dabei zu, wie er sich langsam seinen Weg hinauf in den Himmel bahnt, die Musik des Festes ist immer noch auf voller Lautstärke und wir hören immer mehr Leute reden und lachen.

"Danke für den tollen Abend John. Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich gekommen bin.", sage ich und lächle ihm zu.

Er antwortet nicht darauf, sonder zieht mich nur noch enger an sich heran.
So stehen wir eine Weile dort und genießen die schöne Nacht.

"Möchtest du heute Abend vielleicht mit zu mir kommen? Irgendwie habe ich nicht das Bedürfnis, mich heute von dir zu verabschieden.", er lacht leicht verlegen und kratzt sich kurz mit seiner freien Hand am Hinterkopf.

"Ich weiß, was du meinst.", ein amüsiertes Schmunzeln entweicht mir. Es ist süß, diesen riesigen Mann mit den breiten Schultern so verlegen zu sehen. "Sehr gerne würde ich mit dir kommen. Aber ich habe keine Sachen zum wechseln dabei."

"Keine Sorge, ich bin fest davon überzeugt, dass Tessa dir gerne etwas leiht. Du kannst aber auch einfach ohne Klamotten sein. Das würde mir auch gefallen." Er zwinkert mir zu und grinst.

Das zum Thema Verlegenheit. Aber irgendwie mag ich seine neckische Art auch. Er wirkt so frei und entspannt dabei, dass ich nur lachen kann.

"Das vielleicht nicht, aber wir können einen kurzen Abstecher zu meiner Wohnung machen, sodass ich mir zumindest frische Unterwäsche nehmen kann."

John nickt und nimmt meine Hand. Langsam schlendern wir zurück zur Party, wo uns einige Leute grinsend anschauen. Nun bin ich die jenige, die leicht verlegen zu Boden schaut. Ist ja nicht so, als wären wir leise gewesen. Ich hatte die ganze Zeit gedacht, dass man uns durch die Musik nicht hören würde, aber dem war wohl nicht so.
Kurz schaue ich zu John, der mich durch blitzende Augen grinsend beobachten. Sie wirken so dunkel und doch strahlen sie mit aller Kraft. Mit einer Hand fasst er mir unters Kinn und hebt mein Gesicht, sodass ich ihn direkt anschauen muss.

"Das muss dir ganz und gar nicht unangenehm sein, Kleines. Ich glaube, niemand hier kann sich davon frei sprechen, noch nie etwas Unanständiges getan zu haben. Außerdem habe ich jede Sekunde mir dir genossen und glaube mir, wenn ich sage, dass ich es jederzeit wieder tun würde.", er haucht einen leichten Kuss auf meine geschwollenen Lippen und streichelt mir mit seinem Daumen leicht über die Wange.
"Lass uns gehen. Wir holen dir Sachen und fahren dann zu mir."

Diesmal bin ich die jenige, die nur nickt.
An seinem Wagen angekommen, steigen wir ein und fahren zu meinem Apartment. Ich muss nicht erwähnen, dass er schon gar nicht mehr nach meiner Adresse gefragt hat, sondern mit akkurater Genauigkeit direkt den Weg zu mir fand. Irgendwie stört mich diese Erkenntnis überhaupt nicht.

Als wir ankommen, brauche ich nicht länger als 10 Minuten, um meine Sachen zu packen und wieder zu ihm zurück zu laufen.

Ich sehe, wie er in seinem engen T-Shirt an sein Auto gelehnt steht und mich beobachtet. Ein Lächeln breitet sich auf seinem Gesicht aus und bereitet mir Gänsehaut. Dieser Mann ist purer Sex. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Hätte mir gegen Mittag jemand gesagt, was sich heute Abend ereignen wird, ich hätte ihn nur ausgelacht.

"10 Minuten und eine kleine Tasche? Das war Rekordzeit. Ich dachte, Frauen benötigen länger und vorallem mehr.", er deutet auf meine kleine Handtasche, in welcher ich nur meine Zahnbürste, einen Kamm und ein bis zwei frische Kleidungsstücke habe.

"Schuft. Ich glaube, du müsstest wissen, dass du mich nicht mit anderen Frauen vergleichen kannst.", antworte ich ihm gerade heraus.

Entschuldigend hebt er seine Hände."Du hast absolut recht. Ich nehme alles, was ich gesagt habe, zurück."
Lachend steige ich ein und wir fahren los. Ein bisschen nervös bin ich schon. Wir fahren nun schon eine Weile und ich frage mich, wo genau er eigentlich wohnt. Ich gehe davon aus, dass es etwas außerhalb der Stadt liegt, da wir uns auf dem Highway befinden. Mein Herz fängt an zu rasen und ich knete leicht meine Hände. Es ist mittlerweile nach Mitternacht, Aufregung durchfährt mich und meine Gedanken kreisen. Ich weiß nämlich nicht, ob seine Schwester auch da sein wird.

Women's SatisficerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt