5 - The Drive

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~John~

Schweigend läuft sie hinter mir her. Ihre Tasche habe ich ihr abgenommen, denn sie sah wirklich sehr gequält aus. Ich bin wirklich überrascht, sie hier getroffen zu haben.

Carlos hat mir gestern Abend noch von ihr erzählt. Auch, dass sie ihn nach mir gefragt hat.
Ein leichtes schmunzeln huscht mir über den Mund.
Schon als sie herein kam, in ihrem roten Sommerkleid und den dunklen Locken, konnte ich meine Augen nicht von ihr lassen.

Irgendetwas hat sie an sich, das mich zu ihr zieht. Da ist etwas, das ich nicht beschreiben kann. Eine elektrische Spannung in der Luft. Und gestern Abend, als ich diesen widerlichen, ekelhaften, schmierigen Typen von ihr verscheucht habe, sah ich ihr an, dass sie es auch spürte. Dieses Gefühl als meine Hand auf ihrem Rücken lag. Ihre Haut kribbelte unter meiner und als wir uns zum Schluss die Hände reichten hat auch sie diesen Schlag abgekommen.

Seit dem bekomme ich sie nicht mehr aus meinem Kopf. Ihre braunen, dunklen Augen haben mich heute Nacht verfolgt und ich konnte nicht mehr schlafen. Also bin ich hier her ins Fitnessstudio. Und war sehr überrascht, als sie plötzlich im Wasser vor mir auftauchte.
In diesem Badeanzug sah sie einfach umwerfend aus. Er umschmeichelte ihre Hüften und ließ durch einige Konturen erahnen, was sich unter ihm befand.

Jetzt fallen ihre dunklen braunen Locken in ihr wunderschönes Gesicht, denn ihre Rehaugen starren schon seit einiger Zeit auf den Boden.
Ihr ist es sichtlich unangenehm, dass sie nicht selber nachhause fahren kann.

Carlos sagte mir bereits, dass sie eine starke und selbstbewusste Frau ist, die sich alles in ihrem Leben hart erarbeitet hat und sich beim besten Willen nichts gefallen lässt.

Ich drehe mich zu ihr um. "Ich habe vergessen, dass ich mit dem Motorrad hier bin. Da können Sie so natürlich nicht mitfahren. Wenn es für Sie in Ordnung ist, dann fahre ich Sie jetzt mit ihrem Auto nachhause und lasse später mein Motorrad zu mir bringen." ich lächle sie sanft an.

Ihr Blick hebt sich ruckartig und in ihren Augen sehe ich ein kleines Leuchten aufblitzen. Diese Idee scheint ihr besser zu gefallen und sie lächelt strahlend zurück.

"Das wäre wunderbar. Sie können gerne auch bei mir warten und ich schicke jemanden, der ihr Motorrad abholt.", sie kramt in ihrer Hosentasche und reicht mir einen alten Autoschlüssel. "Nur bitte fahren Sie vorsichtig. Ich hänge an meinen Autos."
Sie lacht leicht und etwas schüchtern.

Eine Frau, die Autos mag. Sehr ironisch, dass das genau zu meinem Berufsfeld passt. Ich besitze eine Reihe von Firmen, die jegliche Arten von Autoteile produzieren und herstellen lässt.

Gemeinsam gehen wir zu Ihrem Wagen und diesmal fangen meine Augen an zu leuchten, als ich ihren alten BMW vor mir stehen sehe. Im Original Zustand und unglaublich gut gepflegt.

Anastasia sieht meinen Blick und grinst mich an.
"Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, kennen und mögen Sie alte Autos."

Ich schließe ihr die Beifahrerseite auf und lasse sie einsteigen. "Das Wort 'mögen" ist tatsächlich noch untertrieben. Autos und auch Motorräder sind mein Leben."

"Da haben wir wohl was gemeinsam.", lacht sie herzlich. "Sie werden meine Garage mögen. Mit Motorräder kenne ich mich nicht so aus und bin auch noch nie mit einem gefahren, aber Autos liegen mir umso mehr."

Ihr Lachen klingelt mir in den Ohren. Mein Herz fängt plötzlich an zu rasen und meine Hände werden feucht. Diese Frau scheint einfach unglaublich zu sein.

Dennoch, ich muss sie auf Abstand halten. Ich kann es mir nicht leisten, meinen Kopf woanders zu haben. Ein großes Unternehmen benötigt diesen für sich, zudem habe ich noch etwas anderes Wichtiges, wofür ich all meine restliche Kraft benötige.

Women's SatisficerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt