Triggerwarnung: Homophobie, Alkoholmissbrauch, Erwähnung von Tod und Drogenmissbrauch, Prostitution, Gewalt, Vergewaltigung, Sex zwischen einem Teenager und Erwachsenen, Sex ohne Consent, Kindesmisshandlung (wie immer, gerne anfügen. Dieses Buch war ... wild.)
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0,5 von 5 Sternen – Eine klare Empfehlung für alle Liebhaber von Unhingedness!
We Contain Multitudes von Sarah Henstra hat meine Unschuld genommen, sie zertrampelt und dann auch noch in mein Gesicht gespuckt. Es ist eines der schlimmsten Bücher, die ich dieses Jahr gelesen habe und ich will gerne, dass Sarah meine Therapie dafür bezahlt. Ich wurde einfach genommen und von diesem Buch misshandelt und jetzt fühle ich mich, als hätte ich ein frittiertes Gehirn. Es ist grauenvoll, schlimm und alles, alles, alles, aber keine süße Romanze, die mir versprochen wurde.
Dieses Buch geht um Jonathan, kurz Jo genannt, und Adam, der nur Kurl genannt wird. (Dümmster Spitzname überhaupt, aber okay, das ist noch der bessere Teil dieses Buches.) Jo ist 15 und Adam ist 18. Bei wem jetzt schon die Alarmglocken klingeln, der hat immerhin aufgepasst. Aufgrund von Dingen und Sitzenbleiben, geht Adam immernoch auf die High School und es ist alles sehr tragisch. Im Englisch-Unterricht bekommen die dann die Aufgabe, einem random anderen Schüler Briefe zu schreiben das ganze Jahr über und wer das nicht macht, fällt durch und sie sollen gefälligst Freude an der ganzen Sache habe. Die Erklärung, warum unbedingt Briefe und warum man an jemanden schreiben muss, den man nicht kennt, habe ich nicht verstanden und ich bin mir sicher, dass sie dumm war.
Jedenfalls schreiben Jo und Adam sich also Briefe und das ganze Buch besteht nur aus diesen hässlichen Briefen und ich wollte es nach der Hälfte der Seiten schon anzünden. Am Anfang war ich noch so „Hey, voll die nice Idee, Briefe schreiben und so, das hab ich schon in FFs gesehen und die waren immer gut und süß, also hab ich jetzt Erwartungen an dieses Buch und werde bestimmt nicht enttäuscht" und irgendwann war ich dann nur noch „Wow ich möchte bitte sterben und vorher Sarah alle Finger abhacken, damit sie nie wieder auf nur ein Wort schreiben kann."
Erstmal zum größten Problem, dass ich bereits in den ersten Seiten festgestellt habe. NIEMAND REDET SO, SARAH! For fucks sake, ich weiß ja, dass man in Büchern manchmal ein wenig blumiger schreibt, als man im echten Leben so ist, aber das heißt nicht, dass man es gleich so übertreiben muss. Einer der Charakter, Jo, ist ein übeslter Poesie-Fan (was ja erstmal nicht verwerflich ist) und der schreibt auch so, als würde er Poesie mögen. Der redet so, als wäre sein größtes Vorbild Friedrich Schiller und er trägt auch immer so Klamotten, die die Leute aus dem 18. Jahrhundert getragen haben um „sich mit der Essenz der Poesie, der Kunst vertraut zu machen, Kurl. Ich trage diese Kleidung, damit ich mein innerstes Selbst finden kann." Bruder, der Junge ist einfach die Personifikation von „Ich wurde im falschen Jahrhundert geboren". Erinnert ihr euch noch an diese Girls die auf Pinterest immer so moodboards von achtzehnnundertwasauchimmer hochgeladen haben und dann so #meineZeit dazugeschrieben haben?? So einer ist das. So ein kleiner komischer Freak der Rüschenhemden trägt und immer ein Poesie-Buch dabei hat und ständig Zitate daraus aufsagt und sich für was Besseres hält, weil er ja kein Handy hat. Ich hasse diesen kleinen Bengel und würde ihn gern ins Wasser schubsen.
Ich schwöre, jeder Brief von diesem Typen hat sich wie der most pretentious Text überhaupt angefühlt, so als wollte die Autorin unbedingt zeigen, was für einen großartigen Wortschatz sie doch hat. Junge, dein Wortschatz besteht aus Wörtern, die Leute aus gutem Grund nicht mehr verwenden, halt einfach dein Maul.
Das war aber nicht das schlimmste an dem Buch. Ich glaube, ich hätte darüber hinwegsehen können, wenn das das einzige Problem gewesen wäre, denn teilweise, stellenweise war es sogar ganz unterhaltsam, die Beziehung war cute und so, aber dann musste Sarah einfach so fucking tief in ihre Trickkiste greifen, dass sie den Ausweg nicht mehr gefunden hat und hat dieses gesamte Buch damit vermüllt.
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Boy Meets Book
RandomIch bin der titelgebende Boy und ich meete books. Hier erscheinen Bewertungen und Rezensionen, zu den (realen) Büchern, die ich gelesen habe. Alles ist hundertprozentig subjektiv und entspricht lediglich meiner Meinung. Den Rest lest ihr im Erkläru...