Triggerwarnung: Erwähnung von Tod, Blut, Gewalt, grafische Verletzungen, Frauenfeindlichkeit, Heteronormativität
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2 von 5 Sternen – Braucht dringend ein Lektorat
Wie bereits beim ersten Teil von Necare kann ich mich hier vor Teenager-Klischees, hölzernem Dialog und einer quasi nicht vorhandenen Spannungskurve nicht retten. Der zweite Teil macht da weiter, wo der erste aufgehört hat: Unlogik, unrealistische Darstellung von Frauen sowie eine nervtötende Protagonistin, die es noch immer kaum interessiert, dass sie eine Hexe ist.
Necare 2 – Verlangen von Juliane Maibach hätte wirklich sehr viel besser sein können, als der erste Band, denn es gab tatsächlich einen interessanten Aufhänger am Ende vom letzten Band. Zur Erfrischung: Gabriela, jetzt mit ihrem Hexennamen Force, hat endlich ihre Magie erweckt und ihren Schwarm Night vor dem sicheren Tod durch einen gefährlichen Dämonen gerettet. Sie hat außerdem herausgefunden, dass ihr Vater ein hochangesehener Dämonenjäger ist und will ihre Beziehung zu ihm irgendwie retten. Noch dazu gibt es Hinweise darauf, dass der gefürchtetste aller Dämonen, der Occasus, wiederkehren und die Hexenwelt unterjochen wird.
Ganz ehrlich? Es klingt spannend. Mit dem richtigen Aufbau kann man damit richtig was anstellen, eine gute Autorin könnte aus den Charakteren eine Menge herausholen und wirklich interessante, sowie tiefgründige Beziehungen ausbauen. Allerdings ist hier keine gute Autorin am Werk gewesen. Hier war jemand am Werk, der mal nebenbei an der Supermarktkasse geschrieben hat, aber nicht, weil ein krasser Plan hinter allem steckt. Andernfalls kann ich mir nicht erklären, wie beinahe 45% des Buches mit unnützem Geplänkel, Eifersuchtsgehabe und Girl-Hate vollgestopft ist. Bis es tatsächlich mal zum ersten Punkt der Handlung des zweiten Teil kommts, müssen fast 50% vergehen. Die fucking erste Hälfte des Buches ist literally damit gefüllt, dass Force in den Sommerferien bei ihrem Vater hängt, der nicht mit ihr redet (obwohl er sie unbedingt dahaben wollte, like????) und dann mit Night und ihren Freunden zu einem Freizeitpark geht. Ich meine, so als kleines Zwischenkapitel wäre der Besuch ja nett gewesen und ich hätte bestimmt nicht so gemeckert, wenn es nicht nur wieder der gleiche Rotz gewesen wäre, den ich mir schon im ersten Band antun musste.
Force hasst alle Mädchen außer ihren Freundinnen, alle Mädchen die nicht ihre Freundinnen sind, sind Schlampen, Huren und billige Flittchen, die sich an Night ranmachen und alle Mädchen, die nicht ihre Freundinnen sind, haben die Charaktertiefe und -funktion eines fünfzehn Mal weggeworfenen und immer wieder aus dem Müll gefischten Lappens. Nicht nur, dass sie im Freizeitpark zwei Mädchen treffen, dessen einzige Funktion es ist, mit dem Wimpern zu klimpern und sich an Night ranzumachen, nein, sie sind natürlich auch wieder die übelsten HUREN, weil sie überhaupt die AUDACITY haben, einen Jungen gutzufinden. Aber gut. Sie sind nicht Force, also sind sie keine unschuldigen, süßen Dinger, sondern Dämoninnen (leider nicht wirklich), die nur an Sex denken oder so.
Es ist ermüdend und hätte wirklich nicht sein müssen. Summer und Melody, das sind die beiden Bitches, sind auch noch so geschrieben, dass es einfach Null Charakter hat. Beide sind hübsch und viel schöner als Force, wodurch sie sowieso schon in der untersten Schublade leben müssen, noch dazu hat eine davon ein wieherndes Lachen, also können wir uns über sie lustig machen, während sie versuchen Night für sich zu gewinnen. Noch dazu wird das unnötige und teils sexistische Geplänkel zwischen Sky und Thunder auch noch auf die Höhe getrieben. Entweder er gibt dumme Kommentare von sich oder sie schreit und brüllt durch die Gegend, weil Sky in ihre Richtung geatmet hat. Wo es im ersten Band noch ein wenig unterhaltsam war, wirkt es hier nur noch wie Filler. Nichts hat einen Sinn und nichts bringt uns irgendwie weiter in der Story, außer dass die Autorin uns zeigt, dass sie keine Menschen schreiben kann.
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Boy Meets Book
RandomIch bin der titelgebende Boy und ich meete books. Hier erscheinen Bewertungen und Rezensionen, zu den (realen) Büchern, die ich gelesen habe. Alles ist hundertprozentig subjektiv und entspricht lediglich meiner Meinung. Den Rest lest ihr im Erkläru...