Triggerwarnung: Homophobie, Biphobie, Queerbaiting, underage drinking, forced coming out
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5 von 5 Sternen – Was für ein grandioses Buch
Es ist lange her, dass ich hier was hochgeladen habe, ja, ich weiß. Ich bin ein schrecklicher, schrecklicher Mensch, aber das passiert leider, wenn man damit beschäftigt ist, sein eigenes Buch zu veröffentlichen (Schamlose Eigenwerbung kann ich dafür immer noch) und ein zweites fertig zu machen, während man die nächsten dreihundert Ideen bereits in Notizen verpackt. Wer mich jetzt fragt, wie viele Bücher ich denn schon in den letzten Monaten gelesen habe, wird blockiert und angezeigt. Das ist Hetze! (Es sind fünf. Ich habe fünf Bücher in sieben Monaten gelesen. Schande auf mein Haupt.)
ABER! Dafür kann ich heute über ein wunderbares, immens wichtiges Buch reden. Imogen, Obviously, die neue queere rom-com von der Königin der queeren rom-coms Becky Albertalli, Autorin von Love, Simon, Leah on the Offbeat und The Upside of Unrequited. Wenn man zumindest ein wenig meinen Lesegeschmack kennt, dann wird man wissen, dass ich großer Fan von Becky bin. (Wir sind obviously auf First Name Basis. Becky und ich sind so.) Ihre Bücher sind nicht nur wahnsinnig romantisch und süß, sondern behandeln auch wichtige Themen, die besonders in der queeren community noch immer behandelt werden müssen. Noch dazu sind sie unfassbar witzig und wir können alle ein paar Bücher gebrauchen, bei denen wir lachen können.
Also, worum geht es in Beckys neustem Meisterwerk? Imogen ist straight. So straight wie man nur sein kann. Sie ist so straight, dass sie in einer queeren Freundesgruppe der token straight friend ist, sich ständig darüber Gedanken macht, ob sie nicht queere places mit ihrer Straightheit verunreinigt und ob sie überhaupt queere Dinge mögen kann, obwohl sie doch so unfassbar straight ist. Wenn man ein wenig zwischen den Zeilen lesen kann, dann wird man wohl sehen, dass die straighte Imogen vielleicht doch nicht so straight ist. Das erkennt Imogen auch, als sie für ein Wochenende ihre beste Freundin Lili am College besucht, auf das sie auch nächstes Jahr geht und dort Lilis wahnsinnig coolen, wahnsinnig queeren Collegefreunde kennenlernt, darunter die super-cooler lesbische Tessa. Tessa und Imogen freunden sich schnell an und oh oh! Sind das etwa nicht-so-straighte-Gefühle von der sowas-von-straighten-Imogen?
Ganz ehrlich, so ein Buch habe ich gebraucht. Es beinhaltet nicht nur Themen, die gerne in queerem Discourse vorkommen, sondern behandelt auch die eigene Phobie, die man gegenüber seiner eigenen Sexualität haben kann. Imogen struggelt sehr hart damit, ob sie denn nun wirklich Gefühle für ein Mädchen haben kann, denn ihr ganzes Leben lang war sie ein straight ally. Jetzt Gefühle für ein Mädchen zu haben, das ist doch nur ein Nebeneffekt von all ihren queeren Freunden, nicht? Das passiert nur, weil sie so viel mit Queerness zu tun hat, sie will sich einfach nur in die Unterhaltung integrieren und so tun, als wäre sie ebenfalls Teil des Ganzen. Eigentlich ist sie natürlich Straight und ein schrecklicher Mensch, weil sie queeren Personen die Sexualität streitig machen will. Und überhaupt, wenn sie wirklich straight wäre, dann hätte sie das ja wohl schon früher gewusst und ja wohl auch allen gesagt, also ganz ehrlich, sie will sich doch nur wichtigmachen.
Imogen hat es nicht einfach. Sie ist wirklich liebenswert, aber sie ist auch ein People Pleaser. Sie will es jedem Recht machen, verzichtet gerne auf Sachen, damit ihre Freunde es gut haben und will lieber, dass es anderen gut geht als ihr selbst. Das kombiniert mit ihrem queeren Freundeskreis, bestehend aus ihrer jüngeren Schwester, die schon immer wusste, dass sie lesbisch ist, ihrer Kindheitsfreundin Lili, die schon länger als pan geoutet ist und ihrer relativ neuen besten Freundin Gretchen, die sehr viele Meinungen zu anderer Leute Sexualität hat (die selbst ebenfalls bi ist), ist es kein Wunder, dass Imogen sich eingeschüchtert von ihren eigenen Emotionen und Gedanken fühlt.
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Boy Meets Book
RandomIch bin der titelgebende Boy und ich meete books. Hier erscheinen Bewertungen und Rezensionen, zu den (realen) Büchern, die ich gelesen habe. Alles ist hundertprozentig subjektiv und entspricht lediglich meiner Meinung. Den Rest lest ihr im Erkläru...