Tosend und zornig peitschte
der Wind das Meer auf.
Donnergrollen brach vom Himmel herab.
Der Regen vermischte sich mit allem anderen. Es war die bedrohlichste Kulisse, die die Natur jemals geboten hatte und doch hatte sie etwas tröstliches.
So war es nicht nur der Sturm in mir, der alles aufwühlte und zu zerstören drohte.Ich blickte auf meinen Ring den ich in der Hand hielt und schob ihn mit den Fingern hin und her, war gedanklich soweit weg. Die Regentropfen auf meinem Gesicht und meiner Kleidung störten mich nicht.
Ich dachte an die vielen Dinge, die ich in meinem Leben bereut hatte. Die vielen Menschen, die durch mich zu Schaden kamen, die vielen verpassten Gelegenheiten alles ins reine zu bringen.Ich hätte nie gedacht das ich von all den Dingen eine Sache am meisten bereute. Das diese eine Sache, so unscheinbar aber bedeutungsvoll sie am Ende war, der Grund dafür war das ich leiden würde.
Zornig hob ich den Kopf. Der Kampf in meinem Inneren drohte zu eskalieren und als einzige Chance, als einzige Möglichkeit sah ich mich dazu gezwungen all das hinaus zu schreien... Nur um den drohendem Untergang entgegen zu wirken - auch wenn es dafür schon zu spät war.
Ich schloss die Hand, spürte das Gewicht des Rings und schloss für ein letztes Mal die Augen. Nur ein letztes Mal, denn dann sollte es enden.
Nichts war mehr von Bedeutung.
Mit voller Kraft holte ich aus und warf den Ring soweit ich konnte ins offene Meer. Ich sah ihm nicht nach, wollte nicht mitansehen wie er aufschlug und unterging... Denn wenn ich ehrlich war, war es dieser Ring,... Der Ring, der sinnbildlich für das stand was und wer ich war.
Ein lautes schnaufen entwich meinen Lungen, bohrte sich einen Weg durch meinen Hals hinauf auf direktem Wege zu meinem Mund. Es schmerzte, doch ich zeigte es nicht.
„ Bist du soweit? Wir sollten fahren. “ klagte Verado hinter mir. Er hatte meine Prügelattacke weggesteckt wie ein absoluter Champion und trotz allem blieb er mir erhalten. Trotz der Wut und all dem Hass, dem Schmerz und der Verzweiflung die ich spürte war ausgerechnet er es, der nicht von meiner Seite wich.
Ich bewegte mich langsam... Und blickte dann doch ins offene Meer.
Irgendwo dort war er. Der bedeutungsvolle Teil meiner selbst, das beste das ich jemals zustande bekommen hatte.
Mein schwarzer Obsidian.Doch nun war er verloren... Genauso wie ich.
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Caspian 2
RomanceNichts bleibt wie es war... Das muss auch Caspian feststellen, der sich am Ende eines Streits zwischen den Scherben seines Lebens wieder findet. Ist bereits jegliche Hoffnung verschwunden, jeder Kampf zu spät - oder kann er den Scherbenhaufen wied...