Schmetterling

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Ich kam nach Hause und empfing Casper, der aufgeregt bellte. Chris hatte gut für ihn gesorgt - jetzt war ich an der Reihe.

„ Das war zwar etwas hinterhältig, aber... Danke. “
Ich lächelte weil ich wollte das er verstand das ich wusste was er getan hatte, aber ich wollte genauso das er wusste das ich nicht wütend war. Er hatte richtig gehandelt.

„ Ich sah darin eine gute Chance. Kein Mensch erträgt dein übellauniges Wesen länger, sie muss dich einfach zurück nehmen. “
Auch wenn er scherzte wusste ich das ein Fünkchen Wahrheit und ein gewisses Maß an Ernsthaftigkeit in seinen Worten steckte. Ich war nicht mehr ich selbst seit Stella fort war und alle hofften ebenso wie ich, daß sie zurück kam.

„ Danke nochmal. Ich gehe jetzt hoch. Für den Rest des Abends kannst du dir frei nehmen. “
Chris bat darum noch eine Runde mit Casper laufen zu können und ich nutzte die Zeit und zog mich zurück. Bis ich im Badezimmer angekommen war lagen all meine Klamotten auf dem Boden verstreut und meine leicht kühle Haut empfing das heiße Wasser.
Minutenlang stand ich einfach nur unter der Brause, hatte die Augen geschlossen und über all die Dinge nachgedacht die heute Abend geschehen waren.
Jeder Fortschritt, egal wie klein er auch schien, brachte mich einen Schritt näher zu meiner Frau.

Das plötzliche Knacken riss mich aus meinen Gedanken. Ich schlug die Augen auf und stellte das Wasser ab. Wieder hörte ich das selbe Geräusch, also griff ich nach einem Handtuch und bedeckte damit den unteren Teil von mir.

„ Verdammt. “
Meine Waffe war nicht da. Sie lag in der Nachttisch Schublade die neben dem Bett stand - genau derselbe Raum, aus dem die Geräusche kamen.
Mein Körper war angespannt. Ich bewegte mich vorsichtig und langsam, so wie ich es gelernt hatte. Ganz gleich wer in meinen Privat Räumen zugange war, er würde es bereuen.
Langsam schob ich mich vorwärts bis meine Augen den Raum abtasteten. Alles sah wie immer aus.
Alles, bis auf die blonde Schönheit, die sich am Rand meines Bettes niedergelassen hatte.

Stella.

„ Hab ich dich überrascht? “

Mein Mund stand offen. Eine Hand grub sich ins Handtuch während die andere damit beschäftigt war mich so gelassen aussehen zu lassen wie ich sein wollte - aber nicht war.

„ Was machst du hier? “ war die beste Frage die ich stellen konnte. NICHT.
Stella lächelte und kam auf mich zu. Das Herz schlug mir bis zum Hals.
Sie trug immer noch das schwarze Kleid.

„ Chris war so nett mich rein zu lassen. Ich wollte dich sehen. “
Das Lächeln verblasste etwas. Stella sah mich ernst an und strich mir vorsichtig eine Strähne aus dem Gesicht. „ Du hast heute Abend etwas zu mir gesagt. Etwas, das ich schon mal gehört hatte. Von dir. Du hast Mich immer so genannt. “

Meinte sie...?
Ich wurde blass.

„ Kleiner Schmetterling. “ flüsterte ich ehrfürchtig. Stella's Gesicht kam meinem näher. Sehr nahe.

„ Sag es nochmal. “ bat sie und ich tat es. Ich wiederholte es solange bis sie mich davon abhielt. Sie legte ihre Lippen auf meine. Ihre Hände wanderten unruhig an mir auf und ab, bis sie mich dazu zwang sie in die Arme zu nehmen - und gleichzeitig das Handtuch los zu lassen. Es war mir egal. Alles verblasste als ich die Frau küsste und an mich presste, die ich liebte.
Wir hörten nicht auf einander zu berühren und zu küssen, wir weinten zusammen.

„ Kann ich bitte heute Nacht bei dir bleiben? Hier? “ flüsterte meine wunderschöne Frau und ich presste sie noch fester an mich. So etwas brauchte sie mich niemals fragen.

×

Nachdem sich alles etwas beruhigt hatte wartete ich - in Boxershorts - darauf das sie zu mir ins Bett kam. In diesem Moment dachte ich nicht an Sex, ich dachte nicht daran sie zu f*cken bis sie schrie, sie wieder und wieder kommen zu lassen, nein. In diesem Moment dachte ich daran was ich gewonnen hatte.

Und bildlich sah ich es als sie nur mit einem viel zu großen Shirt von mir endlich aus dem Badezimmer kam und sich zu mir unter die Decke kuschelte. Viele ungeklärte Dinge schwebten in der Luft, viele Fragen auf denen die Antwort gewiss tief verborgen war...
Aber all das hatte Zeit. All das musste warten.

Sie bei mir zu haben, in meinen Armen, so nah das ich sie riechen und ihren Herzschlag spüren konnte... Das war mehr als ich mir je erträumt hatte, mehr als ich verdiente.

Es war mehr wert als alles andere auf der Welt.

Caspian 2 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt