Hochzeitsglocken

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Entgegen allem was ich gedacht hatte wollte Stella keine riesige Hochzeit feiern. Sie bat mich sogar darum mit mir allein zu sein...
Also plante ich etwas anderes als das was ich vorab machen wollte.

Viele Telefonate später hatte ich soweit alles geregelt und schickte Chris mit Stella zu einem Schneider. Ich musste sie irgendwie aus dem Haus bekommen für das, was ich vor hatte. Als Chris mit ihr los fuhr fing ich umgehend an. Ich rief einige Männer und verteilte Kerzen, nahm mir selbst ihren Koffer zur Hand und begann ein paar wenige Kleidungsstücke einzupacken. Ich erhielt währenddessen Emails über die Bestätigung meiner Flugbuchung, sowie eine Email die direkt von einem Hotel kam. Alles war insoweit bereit, doch eine Sache hatte ich noch nicht in Angriff genommen. Die Kirche.

×

Stunden später hörte ich Chris und Stella, die das Haus betraten. Chris hatte bereits eine Instruktion erhalten sich direkt aus dem Staub zu machen und so kam ich mit zwei Champagnerflöten aus der dunklen Küche direkt auf Stella zu. Lediglich die Kerzen spendeten etwas Licht.

„ Wow, was ist denn hier los? Haben wir die Stromrechnung nicht bezahlt? “ witzelte Stella und sah mich fragend an. Ich hielt kurz vor ihr an, übergab eine Flöte in ihre Hände und stieß vorsichtig mit ihr an.

„ Wir haben das Haus für uns. Ich dachte das wir das nutzen sollten. “ gab ich geheimnisvoll zurück. „ Wie wars beim Schneider? “

Ich wusste bereits das Stella ein Kleid gefunden hatte - nicht zuletzt weil ich im Vorfeld mit einer horrenden Summe dafür gesorgt hatte das der Laden ihr Traumkleid bereit gehalten hatte. Sie zeigte hinter sich auf einen Stuhl, auf dem das Kleid sicher verpackt und somit für meine Augen nicht sichtbar lag.

„ Du wirst nicht glauben was passiert ist. Sie haben DAS perfekte Kleid da gehabt. Was mich etwas gewundert hat, ist allerdings... Es passte wie angegossen. “ erzählte sie und sah mich wissend an. Ich behielt meine ahnungslose Miene bei, obwohl ich bereits schmunzelte.

„ Gut, also... Wenn wir den Champagner ausgetrunken haben, sollten wir... “ versuchte ich zu sagen, wurde aber von Stella aufgehalten. Sie hatte ihr Glas bereits zur Seite gestellt und begann damit sich auszuziehen.

×

Sie schlief an meiner Seite als wir das Flugzeug endlich betreten hatten. Ich hatte Stillschweigen bewahrt obwohl sie sehr beharrlich war herauszufinden wo wir hin flogen. Es sollte eine Überraschung sein von der ich dachte das sie ihr gefallen könnte.

Auf dem Flug dorthin telefonierte ich mit dem Bordtelefon ein letztes Mal mit dem dort ansässigen Pfarrer. Er bestätigte mir das alles bereit war und er nur noch darauf wartete, daß wir kamen. Beruhigt aber auch erschöpft ließ ich mich tiefer in den Sitz sinken und schloss schließlich auch die Augen.

Einige Zeit später weckte mich Stella indem sie mich vorsichtig anstieß. Ihr Blick war die meiste Zeit aus dem kleinen Fenster gerichtet, doch als sie sich zu mir drehte sah ich das schönste Lächeln das ich je auf ihren Zügen gesehen hatte. Sie hatte bereits eine Ahnung wo wir uns befanden und sobald das Flugzeug landete und unsere Sachen sicher im Wagen verstaut waren ließ ich ihr weitere Minuten um die Sonnenstrahlen zu genießen, die ihre Haut verwöhnten.

Der Bungalow sah noch genauso wie früher aus und hatte diesen einzigartigen Charme der direkt verzauberte. Stella erinnerte sich an alles was hier geschehen war, genauso wie ich. An all die male die ich sie beobachtet und mir gewünscht hatte sie wieder berühren zu können wie früher. Und jetzt war es fast wie früher - und wir waren hier.

„ Ich dachte es wäre schön wenn wir im Dom heiraten. “ brach es aus mir heraus. Mit einem Achselzucken tat ich es ab als wäre es nichts besonderes, doch das war es. Nicht nur für mich wie ich sehen konnte. „ Natürlich nur wenn du willst. “
Die wunderschöne Frau an meiner Seite kam auf mich zu, nahm mein Gesicht in ihre Hände und küsste mich dankbar. Mehr musste sie gar nicht tun um mir ihre Bestätigung zu geben. „ Morgen früh ist es soweit. Es ist alles bereit für uns beide. Aber jetzt... Jetzt werden wir erstmal richtig hier ankommen und uns etwas Gutes tun. “

Und damit war nicht nur das gute italienische Essen oder die Aussicht gemeint... Sondern auch die Zweisamkeit zweier Menschen, die einander liebten.

Caspian 2 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt