Stella 2

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Ich verbrachte den Tag damit mir die Dinge anzuschauen die sich verändert hatten. Verado fehlte, denn er hatte in den Jahren eine zentral wichtige Rolle eingenommen.
Ich dachte über all das nach was geschehen war. Maxine, der Unfall... Und ich schämte mich. Ich schämte mich weil ich durch Caspian's Offenbarung über Gio und meine Eltern etwas geschafft hatte, was er nicht fertig gebracht hatte, obwohl er so bemüht war.

Meine Erinnerungen prasselten wie Regentropfen auf mich ein. Ich wusste wieder alles, alles was Caspian und ich zuvor durchlebt hatten. Ich kam zuerst nicht damit zurecht, zog mich zurück und versuchte all das zu verstehen, doch ich wusste auch das meine Zeit allmählich davon lief. Ich hatte bereits zugelassen das wir geschieden waren, hatte es sogar selbst gefordert weil ich so dumm war zu glauben dass das alles lösen würde. Ich hatte Angst vor Caspian und vor dem was er verbarg... Und ich hatte mich so getäuscht.
Caspian war ein wütender Mann als ich ihn kennenlernte. Ein Mann, der weder Seele noch Herz zu haben schien und doch bewegte ich etwas in ihm und konnte somit die Finsternis vertreiben. Tief unter seiner harten Schale war dieser Mann das beste das mir je hätte passieren können. Ich erkannte, daß ich etwas unternehmen musste, bevor ich ihn ganz verlieren würde.

Also kaufte ich einen Ring der seinem ähnelte. Nicht nur das es Fotos gab auf denen wir gemeinsam zusehen waren und ich so eine Ahnung von dem Ring hatte, nein. Ich wusste alles wieder und wusste daher genau, wonach ich suchen musste.

Als ich nach Hause kam saß Caspian mit anderen in einem Meeting. Ich hatte sie gestört aber er war nicht böse, im Gegenteil. Er versuchte sogar mir freundlich aber bestimmt auszuweichen. Da wusste ich es. Ich war im Begriff ihn endgültig zu verlieren und hatte plötzlich Angst. Ich hatte Angst das ich alles nur noch schlimmer machen würde, würde ich ihm sagen das ich alles wieder wusste. Das all die Erinnerungen die ich so schmerzlich vermisst hatte wieder an ihren Platz gefunden hatten. Also schwieg ich, hielt ihn während er weinte und sich mir offenbarte, mir zeigte wie sehr ihn all das verletzte, wie sehr er litt.

Und dann war es an der Zeit für den Ring. Ich hatte keine bessere Gelegenheit gesehen als den Moment als ich ihm die Schachtel schließlich überreichte. Seither nahm er den Ring nicht mehr ab. Es war ein Versprechen doch gleichzeitig auch eine Bürde - für wen und wieso wusste ich noch nicht.

×

Die Tür flog auf und Caspian kam mit Casper hinein. Schon damals, als ich mich entschieden hatte ihm einen Weggefährten zu besorgen, hatte ich eine leise Ahnung über den Mann der mein Herz und meine Seele auf eine Art berührte wie nur er es konnte. Ich wusste das er kein Monster war. Ich wusste, ich tat das richtige.
Casper erkannte mich, schon im ersten Augenblick als er mich wiedersah. Auch wir waren auf eine Weise miteinander verbunden die unerklärlich war und ich schob es auf Casper selbst, sagte, das er spüren würde wenn jemand es gut mit ihm meinte. Auch hier wollte ich nicht zugeben, daß ich die Finger im Spiel hatte.

„ Alles okay Baby? “ fragte Caspian und sah mich mit diesem für ihn typischen grinsen an. Ich hatte es lange nicht gesehen und nicht gemerkt wie sehr es mir gefehlt hatte. Spätestens jetzt war mir klar, das ich ihm sagen musste was mit mir los war. Aber noch nicht sofort. Ich brauchte einen ruhigen Moment, nur für uns.

Der Ring an seinem Finger funkelte etwas, je mehr Licht darauf strahlte... Und genau in diesem Moment bekam ich eine Idee.

Diesmal war nicht er es, der den ersten Schritt machen sollte. Ich wollte es tun. Ich wollte diesen schönen, sturen, emotionalen, gefühlvollen Mann der mich wieder und wieder erobert hatte auf Knien anbeten und betteln. Ich wollte, daß er mein Ehemann wurde.

Nur noch ein einziges Mal...

Caspian 2 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt