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"Scheiße! Mama ich muss nochmal los."
"Wohin willst du denn um diese Uhrzeit?"
"Mir ist eine Saite gerissen und hab gesehen das ich keine mehr hab. Ich fahr schnell mit dem Fahrrad."
"Pass aber auf dich auf." Ich ging zur Türe.
"Hazel wohin gehst du?"
"Erschreck mich doch nicht so Shinichiro. Ich muss zum Laden ich hab keine Saiten mehr." Er legte mir seine hand auf den kopf.
"Ich fahr. Ich wollte eh noch mit meiner Geige dorthin. Mir ist ein Stück Wirbel abgebrochen beim Stimmen." Er griff nach dem Geigenkoffer und verließ das Haus.
"Fahr vorsichtig. Es regnet gleich."
"Ich pass auf mich auf Hazel. Ich hab dich lieb!" Er schenkte mir ein lächeln
"Ich dich viel mehr!" Und schon war er mit seinem Fahrrad aus der einfahrt verschwunden. Irgendwie hatte ich ein komisches Gefühl. Zwei Stunden waren vergangen. Der Musik laden hat schon seit einer Stunde geschlossen wo bleibt er nur. Ich saß ungeduldig auf der Couch. Mama hatte heute nachtschicht im Krankenhaus und war seit einer halben Stunde weg. Ich zuckte zusammen als es an der Tür klingelte. Ich ging hin und öffnete diese.
"Man Shinichiro. Ich hab mir... oh was möchten sie hier?" Vor mir standen zwei Polizisten.
"Frau Takahashi bitte kommen Sie." Ich zog meine Schuhe an und griff nach dem Schlüssel. Wir liefen rüber zu Tetsurō. Auch hier klingelte der Polizist wieder und Tetsurō machte auf.
"Oh einen Moment. Mama die Polizei ist hier!" Da entdeckte er mich hinter ihnen.
"Hazel Was ist passiert?"
"Ich.... ich weiß es nicht. Sie standen grade vor der Türe." Ich schlang die Arme um mich und wurde immer nervöser.
"Kuroo Tetsurō Was hast du schon.... Hazel. Mein Schatz was ist passiert." Sie kam zu mir und nahm mich in den Arm.
"Können wir rein kommen? Wir müssten mit ihnen reden. Frau Takahashi hat uns gebeten ihre Tochter her zubringen."
"Natürlich kommen sie rein." Fumiko ging mit mir im Arm zu Seite und ließ die Polizisten eintreten.
"Kinder geht bitte hoch in dein Zimmer."
"Okay Mama." Tetsurō griff nach meiner Hand und ging die Treppen hoch mit mir. Ich sah aus dem Fenster. Was stimmt hier nicht? Eine halbe Stunde war vergangen.
"Tetsurō, Hazel kommt ihr bitte." Wir gingen runter und ich sah das seine Mutter geweint hat.
"Bitte kommt." Wir folgten ihr zum Auto und stiegen ein.
"Mama was ist los. Was wollte die Polizei." Sie schwieg und ich sah aus dem Fenster. Das Krankenhaus wo Mama arbeitet? Sie parkte, wir stiegen aus und folgten stumm. Mein Magen und meine Brust zogen sich zusammen. Irgendwas ist doch faul an der ganzen Sache. Wir traten ein und meine Mutter kam auf mich zu gerannt und schloss mich in die Arme. Mir schossen die Tränen in die Augen.
"Mama! Was ist hier los?"
"Hazel Mein Schatz. Du musst jetzt stark sein." Ich sah von ihr zu Tetsurō und seiner Mutter. Auch er weinte plötzlich und seine Mutter hielt ihn im Arm. Hinter Ihnen kam auch plötzlich Kozume mit seinen Eltern hervor. Sie wurden von Tetsurō und seiner Mutter begrüßt. Tetsurō sagte ihm etwas und auch Kozume fing an zu weinen. Was.. was ist hier nur los
"Mama? Wo... wo ist Shinichiro." Ich sah in ihre geröteten Augen.
"Mama? Mama antworte mir!"
"Shinichiro hatte einen Autounfall. Er.."
"Wo ist er.." ich schob meine Mutter zur Seite und blickte panisch umher.
"WO IST SHINICHIRO!?"
"Hazel beruhig dich. Komm." Sie hielt mir ihr Hand hin und führte mich zur Intensivstation. Ich zog mir alles über und stand vor einer Zimmertür. Ich sah zu Mama, sie nickte. Ich schob die Türe auf. Mir blieb das Herz stehen.
"Shinichiro!" Ich hielt mir die Hand vor den Mund und lief zum Bett. Ich griff seine Hand.
"Ich hab doch gesagt du sollst auf dich aufpassen." Ich fing bitterlich an zu weinen, meine Welt brach zusammen. Ich sah auf alle Geräte und Schläuche. Sein Atem ging unregelmäßig
"Shinichiro du.. Du schaffst das. Du hast mir versprochen auf mich aufzupassen." Der Arzt kam ins Zimmer mit meiner Mutter. Er sah uns an
"Frau Takahashi, Hazel... es ist ein Wunder. Das ihr Sohn also dein Bruder noch mit dem Leben kämpft. Es ist als hätte er auf dich gewartet. Das du dich verabschieden kannst.."
"Ver..verabschieden?" Ich sah zu meinem Bruder.
"Hazel.. wie soll ich es erklären. Dein Bruder wurde schon zweimal wieder Reanimiert... Es kommt uns vor als hätte er auf dich gewartet das du dich von ihm verabschieden kannst. Er wird die Nacht nicht überleben." Ich sah von meinem Bruder zum Arzt.
"Bitte was? Das kann nicht. Nein das.. das darf nicht..
Mama! Sag ihm er darf nicht sterben. Er hat immer auf dich gehört. SAG IHM DAS ER NICHT STERBEN DARF!!" Meine Mutter kam auf mich zu und nahm mich in den Arm.
"Ich kann nicht mein Schatz."
"Ich will hier bleiben. Bitte." Ich sah flehend zum Arzt. Er nickte. Ich setze mich mit dem Stuhl ganz nah an ihn heran. Schloss seine hand in meine. Und sah dabei zu wie sich sein Brustkorb hob und senkte. Die Türe hinter mir ging zu. Ich war allein mit ihm.
"Ich liebe dich Shinichiro. Wäre ich doch nur selber gefahren. Dann wärst du jetzt noch hier." Ich weinte einfach nur. Wenn ich kurz zur Toilette ging im Zimmer konnte ich durch sie Scheibe Tetsurō und seine Mutter sehen, genauso Kozume und seine Eltern. Sie blieben die ganze Nacht. Zwischendurch sah ich die Schwestern dort stehen und sah sie weinen, auch sie kannten uns seit wir klein waren. Die Nacht war rum und ich habe kein Auge zu gemacht. Meine Mutter kam zwischendurch um nach mir zusehen ansonsten ließ man uns unsere Zweisamkeit. Ich sah die Sonne aufgehen.
"Schau mal Shinichiro wie schön. Kannst du dich dran erinnern als wir auf dem Garagendach saßen und uns den Sonnenaufgang angesehen haben. Mama hat morgens fast einem Herzinfarkt bekommen als sie uns dort sitzen sah. Und Haus Arrest für ganze 4 Wochen haben wir bekommen." Ich sah auf sein Gesicht. Er sah so friedlich aus. Die Sonne tauchte das Zimmer in ein warmes Orange.
"Ich werde dich vermissen Shinichiro. Bitte pass von oben auf uns auf ja. Und Spiel weiter Geige. Ich werde es auch tun. Für dich." Ununterbrochen liefen die Tränen meine Wangen runter.
"Ich werde nach England gehen und für dich den Traum weiter leben okay? Ich werde alles dafür geben. Die Musik wird uns auf ewig verbinden hörst du Shinichiro. Du bist mein Größtes Vorbild. Ich werde deine Geige holen und spielen. Für uns. Ich liebe dich Shinichiro. Du bist der beste Bruder den man sich nur wünschen kann." Ich gab ihn einem Kuss auf den Scheitel und einen auf die Wange so wie er es immer bei mir tat. Ich drückte seine hand erneut. Plötzlich drückt er meine Hand.
"Hazel..." es war kaum zu hören.
"Du kannst gehen Shinichiro. Hörst du.... Ich...ich lass dich gehen..." und da passierte es. Es war kein regelmäßiger Ton mehr zu hören nur noch ein gleichmäßiger piepton. Die Türe wurde aufgeschoben und Ärzte und Schwestern kamen rein, schoben mich beiseite. Sie leiteten wiederbelebungs Maßnahmen ein.
"Nein! Lasst ihn gehen..." Meine Mutter kam zu mir und der Arzt von gestern Abend. Ich sah beide an. Er wollte doch nicht mehr. Er war doch schon zweimal gestorben. Sie hörten auf und sahen mich und meine Mutter an. Sie schüttelten mit dem Kopf. Sie haben es nicht geschafft. Ich sah auf mein Handy. 10.6.2015 7:24 Uhr. Auf Wiedersehen Shinichiro. Ich sah von meinem Handy rüber zu Shinichiro und brach zusammen.
Die nächsten Tage und Wochen schloss ich mich in seinem Zimmer ein und kam nur zum pinkeln raus. Ich wollte alleine sein. Ich fing an mich zu ritzen, ich versuchte den Schmerz der sich in meiner brust befand zu minimieren aber es half nicht. Nach zwei Monaten hatte meine Mutter mich in eine Klinik Zwangs einweisen lassen. 8 Wochen musste ich dort bleiben und alles auf Arbeiten, anschließend musste ich zum Therapeuten aber gefühlt half es nicht.
Die Beerdigung machte die Sache nicht besser. Den Keller betrat ich erst recht nicht. Ich konnte mein Versprechen nicht halten. Trotzdem saß ich fast jeden Tag mit seiner Geige vor seinem Grab.

Die Melodie des Herzens (Kuroo FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt