VII. Krocket

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Nur meine Eltern und ich stimmten ihm bei. Die anderen hatten keine Lust, weshalb wir fünf, Dude eingeschlossen, zum Krocketbereich gingen. Wir nahmen uns alle Schläger und Kugeln und starteten. Dude ließ ich frei laufen. Er spielte sowieso die ganze Zeit mit den Kugeln. Wenig später folgten das Königspaar mit Ben und den VKs im Schlepptau.

"Das sind sie übrigens, Mum, Dad. Mal mit den lila Haaren, Evie mit den blauen Haaren, Jay mit den brauen, langen Haaren und Carlos mit den weißen Haaren. Kinder von Maleficent, der bösen Königin, Jafar und Cruelle."

Mum hörte gespannt zu, während ich Dad irgendwas grummeln hörte. "Die Mädchen sehen bezaubernd aus", merkte Mum an, wobei ich ihr zustimmte. Das taten sie wirklich.

Dude sprang plötzlich von seinem Platz auf und rannte zu Carlos, der zu lachen begann. "Dude hat wohl einen neuen Favoriten. Sei nicht zu gekränkt", scherzte Elias, während er seine Kugel durch das nächste Tor schubste. "Ich hab mich schon damit abgefunden."

Ich drehte mich zu Dad, der dem Hund etwas skeptisch hinterher sah. "Er passt mit mir auf ihn auf. Er ist erstaunlich gut darin dafür, dass er anfangs eine Heidenangst vor Hunden hatte. Sein Vater hatte ihm anscheinend beigebracht, dass Hunde Monster sind." Mum lachte daraufhin sanft. "Er sieht aus wie ein guter Junge." "Hat nichts zu bedeuten", murmelte Dad. "Er ist wirklich kein schlechter Kerl, Dad."

"Ja, hol den Ball!", rief Carlos, als er einen der Bälle zufällig (oder auch nicht) in meine Richtung warf. Er kam Dude ein paar Schritte hinterher und sah mich mit einem schiefen Grinsen an, als er den Ball wieder von Dude annahm. "Ich habe, um ehrlich zu sein, keine Ahnung, wie das Spiel wirklich geht." Ich lachte leicht. "Kein Problem. Ich ka –"

"Du?!" Wir drehten uns alle in die Richtung der Stimme. Es war Dornröschens Mutter Königin Leah, die mit Mal sprang. Oh oh.

"Wie kommst du hierher? Und wie, bist du so jung geblieben?" Ben stellte sich neben Mal, während alle irgendwie ein Stück näher zum Geschehen gingen. "Königin Leah, keine Angst. Maleficent ist auf der Insel. Das ist ihre Tochter Mal. Du weißt doch, was ich beschlossen habe. Die neue Generation kriegt eine Chance."

"Eine Chance, wozu, Ben? Uns zu vernichten? Ich bitte euch. Denkt an die vergifteten Äpfel." Sie sah Richtung Schneewittchens Familie. "Die gestohlenen Hunde." In unsere Richtung, wobei Carlos beschämt auf den Boden sah. Mum legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Schon gut." Ich musste lächeln, auch wenn der Moment schnell vorbei war.

"Die Verwünschungen." Richtung Belle. Sie wiederholte sich noch einmal Richtung Mal. "Meine Tochter wurde von Feen großgezogen, weil deine Mutter sie verflucht hat. Ihre ersten Worte, ihre ersten Schritte. Ich habe das alles versäumt! Ihr dürft ihr nicht trauen." Sie drehte sich von Mal weg, die sehr mitgenommen aussah. "Es tut mir so –"

Doch Charming drängte sich dazwischen. "Halt dich von ihr fern." "Reiß dich zusammen, Chad", mahnte Ben. Aber Charming begriff es nicht. Wie sollte er auch?

"Was? Sie sind bei ihren Eltern aufgewachsen, Ben. Und wozu erziehen Bösewichte ihre Kinder, huh? Zu Anstand? Fair Play? Von wegen." Er drehte sich Richtung Mal. "Du hast 'ner anderen den Freund ausgespannt." Zu Jay. "Du tust anderen gern weh." Und zu Evie. "Und du. Du bist nur 'ne Schwindlerin, die 'nen reichen Kerl an Land zieh'n will."

"Spieglein, Spieglein in meiner Hand. Wer ist der größte Schnösel im ganzen Land?" Sie hielt ihm den Taschenspiegel entgegen, doch er schmiss ihn ihr aus der Hand. Ich schätze mal, es hat ihn gezeigt.

Von Heidi wusste ich, dass er wie die Miniversion des Spiegels der bösen Königin funktioniert. Sie hatte ihn am Anfang eingesetzt, um gut in Chemie zu sein, doch konnte es ohne ihn am Ende auch gut.

Jay ging ihm an den Kragen und Evie sprühte irgendein blaues Zeug auf ihn, wodurch er bewusstlos wurde. "Oh Gott ... Entschuldigung", kam es von Carlos, bevor er den anderen dreien, die fortliefen, folgte.

Als sie außer Sichtweite waren, wachte Charming auch wieder auf, aber der Schock blieb bei allen. "Du willst mir sagen, dass die nicht so sind wie ihre Eltern?", brummte Dad. Elias und ich tauschten verwirrte Blicke aus, sagten allerdings nichts. Was hätten wir auch sagen sollen?

"Ich habe befürchtet, dass so etwas passiert", meinte der König. "Das war nicht ihre Schuld", argumentierte Ben.

"Nein, Sohn. Sondern deine."

Freundin des Feindes (Carlos - Descendants)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt