IX. Die Krönung

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Die Tage verflogen wie im Flug und schon sah ich meine Eltern bei der Krönung wieder. Wir hatten Plätze unten im Saal sehr nah beim Königspaar ergattert. Möglicherweise, weil die Eltern meiner besten Freunde dem ehemaligen Adel angehören und immer noch hoch angestellt waren.

Wir hatten klare Sicht auf Ben, als er in den Saal schritt, während wir alle uns verbeugten. Der Chorgesang hallte durch den ganzen Raum.

Als er bei seinen Eltern angekommen war, trat auch die gute Fee hinzu. Ihr Zauberstab stand zwischen dem Königspaar in einer kleinen Glaskuppel.

Die gute Fee nahm dem Beast die Krone ab, bevor Ben niederkniete und sie sie ihm aufsetzte. Danach hob das Beast die Glaskuppel ab und Belle übergab der guten Fee den Zauberstab. "Gelobst du feierlich, die vereinigten Völker von Auradon gerecht und gütig zu regieren, solange die Herrschaft dauert?" "Das gelobe ich hiermit feierlich."

Die gute Fee klopfte mit dem Stab auf Bens linke und rechte Schulter. "Dann ist es mir eine Ehre und eine Freude, unseren neuen König zu segnen."

Sie hielt den Stab etwas von sich weg und Jane griff sich ihn. Alle schnappten nach Luft, als sie ihn schwang und ein Stahl Magie durch ein Fenster feuerte.

"Kind, was ist in dich gefahren?!" "Wenn du mich nicht schön machst, mach' ich es eben selbst!" Ihre Haare waren wieder wie vorher. Mal muss sie zurückverwandelt haben. Alle traten zurück, da Jane immer noch mit dem Stab herumfuchtelte.

Mal lief zu ihr und riss ihr den Stab aus der Hand. Jane rannte sofort davon, während Mal den Stab auf Armeslänge hielt. "Mal, gib mir den Stab", forderte Ben. "Geh weg."

Die anderen drei kamen durch die Saaltür zu ihr gesprintet. "Es ist alles okay", versicherte Ben weiter. "Ben, hörst du nicht? Geh weg!"

"Mal, komm", rief Carlos. "Zeit, Rache zu nehmen", sagte Jay düster. Elias fluchte. "Das kann doch nicht deren Ernst sein", kommentierte Josef leise.

Ben blieb vernünftig. "Wollt ihr das wirklich tun?" "Wir haben keine Wahl, Ben! Unsere Eltern –" "Die haben ihre Wahl getroffen. Jetzt trefft ihr eure."

Mal hielt inne und sah zwischen Bens Eltern, der guten Fee und Ben hin und her. "... Ich glaube, ich möchte gut sein." Heidi atmete neben mir auf. "Du bist gut." "Woher willst du das wissen?" Mal schien zu weinen ihrer Stimme nach. "Weil ... weil ich auf mein Herz höre." Sie ließ den Stab etwas sinken. "Ich will auch auf mein Herz hören ... Und mein Herz sagt mir, wir sind wir und nicht unsere Eltern." Ich grinste, während Mal sich zu den anderen umdrehte. Meine Worte.

"Ich meine, Sachen klauen, das macht dich doch nicht glücklich. Turnierspielen und Siege mit dem Team. Das macht dich glücklich. Und dich macht Dudes Bäuchlein zu kraulen glücklich. Wer hätte das gedacht?" Ich lachte leicht, wie Mal auch. Aber wo ist Dude überhaupt? Er sollte doch bei Carlos sein? "Und Evie ... du brauchst dich nicht dumm zu stellen, nur um einen Typen zu kriegen. Dafür bist du viel zu schlau. Und ich will nicht als böse Fee die Welt beherrschen. Das macht mich nicht glücklich. Ich möchte zur Schule gehen ... und mit Ben zusammen sein. Weil Ben mich nämlich unglaublich glücklich macht." Eine Reihe von 'Aww's waren im Saal zu hören. Heidi war eins davon. Ich dachte es mir nur.

"Und, dass wir alle Freunde sind. Das macht mich auch glücklich. Und nicht Sachen zu zerstören. Ich wähle hiermit das Gute!" Sie hielt ihre Faust in die Mitte der Vier. Ich lächelte breit.

Jay drückte seine Faust an ihre. "Ich bin dabei." "Ja und ich auch." Evie ebenfalls, während Carlos zögerte. Komm schon. "Okay. Nur zum Verständnis. Wir brauchen uns keine Sorgen zu machen, obwohl unsere Eltern komplett ausrasten werden?" Die anderen drei lachten und ich seufzte glücklich. "Ich meine, es ist euch doch klar, dass die völlig abgehen?"

"Ihr seit hier sicher vor euren Eltern", kommentierte Ben, woraufhin Carlos seine Faust ebenfalls in die Mitte hielt. "Also dann. Das Gute."

Ich drehte mich lächelnd zu Dad. "Bist du jetzt zufrieden?" Er schmunzelte kopfschüttelnd. "Das sollte genügen." Mum strahlte mich über beide Ohren an und ich drehte mich wieder zu den anderen.

Ein Donnern ertönte und grüner Qualm breitete sich im Saal aus. Die von Arendelles und ich sahen uns panisch an. Mist. Verdammt großer Mist.

Denn im nächsten Moment stand Maleficent vor ihrer Tochter und die gute Fee konnte nichts tun, denn Mal hatte immer noch den Zauberstab. Alle traten noch einen Schritt weiter weg von ihr.

"Ich bin wieder daa!" "Verschwinde bitte, Mutter", sagte Mal schon fast müde. Maleficent begann zu lachen. "Ist sie nicht witzig? ... Und jetzt den Zauberstab. Her damit."

Statt ihn ihr zu geben, warf Mal ihn zur guten Fee, die sofort ihren Zauber sprach. Nur war Maleficent schneller und zauberte dagegen.

Auf einmal war Maleficent weg. Die gute Fee stand vor Mal und Carlos hatte Dude im Arm. Was zum?

Ben rannte auf Mal zu, die ihn aufhielt. "Schon gut, schon gut. Wir haben die Lage inzwischen in den Griff gekriegt." "Die Zeit war eingefroren", kommentierte Elias trocken, als er sein Sakko von nicht existierendem Staub reinigte. "Das erklärt einiges", merkte Heidi an, woraufhin ich nickte.

"Hey! Vorsicht. Das ist meine Mum", rief Mal, als ein Diener die Glaskuppel auf den Boden setzte. Ich lugte an den anderen vorbei und fand eine kleine lila Eidechse am Boden. Wow.

"Okay, dann mischen wir den Laden mal auf Leute!" "Oheohehey!", riefen alle vier, plus Ben zusammen. Und damit war die Krönung auch beendet.

Nach der Verabschiedung von unseren Eltern, wobei Mum mir ein "Du musst uns den Jungen definitiv irgendwann vorstellen, Schätzchen" zuwarf, ging es zurück zur Auradon Prep.

Es war dunkel, als wir ankamen und Feuerwerke zischten durch die Luft. Tanzmusik begann zu spielen und alle versammelten sich hinter der Schule, um zu tanzen.

"Darf ich bitten?" Ich drehte mich zu der bekannten Stimme und ergriff Carlos' Hand. "Aber sicher." Damit zog er mich mit auf die Tanzfläche.


Freundin des Feindes (Carlos - Descendants)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt