Freundin des Feindes (Carlos - Descendants)

XV. Die Yachtparty

Im nächsten Moment begann auch schon der Ankündigungston von den Trompeten gespielt zu werden. Ein Mann stand oben vor der Treppe und sprach laut zu uns, nachdem die Trompeten gestoppt hatten. "Die künftige Lady Mal", kündigte er in einem starken Akzent an.

Ich konnte sehen, wie sich alle anderen VKs vor der Treppe versammelten. Die meisten auch mit ihrem Date. Carlos als Ausnahme. Ist er wirklich nicht mit Jane hier?

Mal trat oben an die Treppe in einem wunderschönen, gelb-blauen Kleid. Sie sah unheimlich nervös aus. Der Situation bedingt allerdings nachvollziehbar.

Wir alle applaudierten ihr, während sie die Treppe herunterlief. Sie sprach noch kurz mit Belle und dem Biest, bevor sie zu Evie ging.

Die Fanfaren ertönten erneut und der Mann kündigten König Benjamin an. Erneut applaudierten alle, als er die Treppe hinab schritt. Er ging zu Mal und sagte irgendetwas mit entschuldigendem Gesichtsausdruck, bevor er sich wieder zu dem Mann drehte.

"Was ist hier los?", wisperte ich Elias zu. "Keine Ahnung."

Im nächsten Moment lief ein Mädchen in unserem Alter, die ich nicht mal vom Sehen kannte, zur Treppe. Ben ging zu ihr und half ihr die Treppe herunter, während alle entsetzt zuguckten. Vor allem Mal. Als sie am Fuße der Treppe angekommen waren, küsste Ben den königlichen Ring, an ihrem Finger. Er hat Mal betrogen?

Elias und ich gingen noch ein wenig näher zur Menge, um mitzuhören, was gesagt wurde, nachdem wir verwirrte Blicke ausgetauscht hatten. "Es tut mir leid. Es ging alles so schnell. Irgendwas ist mit mir passiert, als ich mit Uma auf der Insel war. Es hat gefunkt." Uma von der Insel. Das kann er doch nicht ernst meinen. Das Gleiche murmelte Heidi, die jetzt neben mir stand.

"Was soll das heißen?", fragte Mal erstaunlich ruhig. Trotzdem konnte man hören, wie traurig sie war. Uma strahlte übers ganze Gesicht. "Wir lieben uns ... Mir ist klar geworden, wie ähnlich Ben und ich uns sind. Weißt du?" "Sind wir." "Sag' ich doch." Die beiden führten sich auch auf wie zwei frisch Verliebte. Die ganze Zeit lächeln und kichern. Das kann er Mal nicht antun.

"Ben? Bist du nochmal zurück und hast sie geholt?", fragte Mal. Uma antwortete für ihn. "Das ist nicht nötig gewesen. Ich bin durch den Wall gesprungen, ehe er wieder zuging. Und ich bin 'ne gute Schwimmerin."

Uma ging näher zu Mal, wobei sie einen Schritt zurücktrat. "Hör zu, Mal. Ich möchte dir von Herzen danken. Ja. Einfach für alles. Vielen Dank." Sie umarmte Mal, wobei zweitere nur versteift dastand. Sie ist total in Schock. Wie kann Ben ihr das nur antun?

"Verstehst du nicht, Mal? Du hattest recht. Du wusstest gleich, dass wir nicht füreinander bestimmt sind. Deshalb hast du mir auch nie gesagt, dass du mich liebst. Danke."

Mal trat geschockt noch einen Schritt zurück, als Musik zu spielen begann. Ben und Uma begannen zur Musik einen Walzer zu tanzen. "Das kann nicht sein Ernst sein", flüsterte Milian, der mit Jo hinter uns stand.

"Und für so jemanden setzt man sein Leben aufs Spiel", hörte ich Carlos sagen. Leben aufs Spiel?

Als die VKs samt Begleitung gehen wollten, brachte Jane den Mann dazu, Bens Geschenk für Mal zu enthüllen. Es war ein Bild aus Glas von Ben und Mal. Er kniete vor ihr, während sie in einem violetten Kleid mit strahlend grünen Augen förmlich über ihm schwebte. Alle staunten, als sie es sahen, ich eingeschlossen. Wenn er Mal sowas anfertigen lässt, warum dann Uma?

Ben trat verzaubert dem Bild entgegen, während er sich von Uma entfernte. Besagte lief ein paar Schritte zu dem Mann und rief wütend: "Verhüllt das sofort wieder. "Ich denk' gar nicht dran."

Sie drehte sich wieder zu Ben und lächelte. Die Fassade ist wohl kurz gebrochen, aber lang genug, dass alle es gesehen hatten. "Willst du ihnen nicht sagen, was du für ein Geschenk für mich hast, Ben?" Er erwachte wieder aus seiner Trance und drehte sich zu uns allen. "Ich habe etwas zu verkünden! Ab heute, gehört Uma zu unserem Hof, als meine Gefährtin." "Junge ..." "Nicht jetzt, Dad!", schrie Ben seinen Vater an. Er pausierte kurz, bevor er weitersprach. "Äh ... und als mein Geschenk an sie, öffne ich den Wall um die Insel ein für alle Mal", meinte er freudestrahlend, während alle empört Luft schnappten.

"Okay, jetzt muss das wirklich ein Scherz sein", murmelte Josef.

"Nun denn, gute Fee. Öffnen Sie den Wall." "Das kommt überhaupt nicht infrage." "Ich bin der König!" "Gehorche ihm!", forderte Uma. Sie nutzt ihn aus, um den Wall zu öffnen!

"Vielleicht hat sie ihn verzaubert? Er würde sowas doch nie machen", murmelte Shawn. Mal bestätigte seine Vermutung. "Ben ist verhext worden."

Uma forderte Ben dazu auf, ihr in die Augen zu sehen, bevor Mal vortrat. Uma und Mal stellten sich nebeneinander und forderten beide, dass Ben sie ansieht. Dadurch besteht der Zauber.

"Öffne sofort den Wall, hörst du?", rief Uma irgendwann zur guten Fee. "Ich lass' mir von dir keine Befehle erteilen."

"Ben. Ich hab dir nie gesagt, dass ich dich liebe, weil ich dachte, ich sei nicht gut genug für dich und dass es nur eine Frage der Zeit wäre, bis du das auch merkst, aber Ben. Das bin ich", meinte Mal und deutete auf das Glasbild. "Ein Teil von mir gehört zur Insel und ein Teil zu Auradon." "Ben! Augen zu mir." "Und Ben. Du hast von Anfang an gewusst, dass wir zusammengehören." "Hör nicht auf sie", unterbrach Uma erneut. "Ben. Ich weiß jetzt, wie Liebe sich anfühlt. Ben, natürlich liebe ich dich. Ich hab dich immer geliebt." Danach küsste Mal ihn.

"Der Kuss der wahren Liebe bricht jeden Zauber", murmelte Josef. Wir lächelten alle, bevor Uma auf die gute Fee zusprang, um den Zauberstab zu bekommen. Als sie merkte, dass das nicht funktionierte, lief sie zur Reling und wollte springen.

"Uma, nicht!", rief Mal, die direkt hinter ihr war. "Uma, ich kenne dich. Du bist so viel mehr als nur böse. Ich weiß das. Ich hab das Gleiche mitgemacht wie du. Du musst deine wahren Wünsche erkennen. Dein Stolz darf dir dabei nicht im Weg stehen."

Umas goldene Kette begann zu leuchten und daraufhin sprang sie ins kalte Nass. Alle sahen schockiert über den Bordrand, doch man erkannte einzig und allein den goldenen Schimmer der Kette, bevor ein riesiger Wassertornado entstand, der auf uns alle Wasser kippte. Mit Ausnahme von Elias, der blitzschnell einen Schild aus Eis geformt hatte und mich nur von dahinter verschmitzt anlächelte. Na, danke auch.

Nachdem ich das eiskalte Wasser aus meinem Gesicht gewischt hatte, sah ich einen riesigen halb Uma, halb Oktopus im Wasser. Ursulas Tochter also.

Viele hielten sich von der Reling fern, doch die VKs, Ben, Lonnie, Doug und ich beugten uns klitschnass darüber.

"Wahre Liebe kann mich nicht aufhalten!", rief Uma. "Die Welt wird zittern vor meinem Namen." Einer ihrer Tentakel schnipste nach uns, wobei alle in Deckung gingen. Und noch einer.

Im nächsten Moment bemerkte ich, wie lila Rauch um Mal herum aufstieg und sogleich ein Drache in die Höhe schoss. Carlos sagte damals, dass Maleficent das auch bei der Krönung gemacht hat. Die Magie muss vererbt sein.

Sie spuckte Feuer auf Uma, woraufhin diese einen Tentakel nach ihr warf.

"Na komm schon, Mal. Lass uns das ein für alle Mal zu Ende bringen!"