20 Leo

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Chelsea stand breitbeinig vor dem Tisch und sah Nelo herausfordernd an.

So kannte ich sie gar nicht...wild und unerzogen. Schon vorher, als wir das Haus betreten hatten, wirkte sie egoistisch und kaltherzig. Aber irgendwie auch schwach und müde.

"Was wissen wir denn noch nicht?", fragte Chelsea hart.

Nelos Blick huschte zu mir, in ihren Augen konnte ich Besorgnis lesen.

"Also gut...", sagte sie und holte tief Luft, "ich werde euch alles erzählen, auch wenn ich mir nicht ganz sicher bin ob ihr die Richtigen seid!"

Verwirrt sah ich sie an. Ob wir die Richtigen sind? Immerhin hatte sie uns schon von den Hütern und der Magie erzählt...
Ihre Gründe blieben weiterhin ein Geheimnis, denn sie fing an zu erzählen.

" Wie ihr schon wisst, seid ihr Hüter der Elemente. Ich konnte euch finden, weil jeder dieser Hüter eine besondere Ausstrahlung hat, etwas magisches. Ihr zwei trägt so eine Aura in euch."
Sie sah uns vielsagend in die Augen.

"Nun es gibt vier große Elemente. Und mit ihnen gibt es vier große Magier. Allerdings bin ich mir nicht sicher ob ihr zwei tatsächlich zu den großen Meisten gehört oder nur zu einer untergestuften, weniger mächtigen Generation."
Nelo schwieg und blickte erneut in die Runde.

"Nun nach dem Training sollten wir mehr wissen. Denn nur nach einem Kampf kann festgestellt werden ob ihr es wirklich seid."

"Halt!", unterbrach sie Chelsea. "Was ist wenn wir es nicht sind?"

Nelo seuftzte. "Dann muss ich wieder von Neuem beginnen zu suchen und ihr zwei werdet alles vergessen was ihr gesehen oder gehört habt. Auch die Tatoos verschwinden. Alles magische wird aus eurem bisherigen Leben gelöscht!"

Ich sah betreten zu Boden. Wenn wir nicht die Richtigen waren! Das klang so... entäuschend.

Nelo legte beruhigend die Hand auf meine Schulter.
Sie versuchte vom Thema abzulenken.
"Alsooo...ihr habt euch sicher schon gefragt warum ich so viele Pflanzen hier habe."

Sie stand auf. Mit einer Hand deutete Nelo Chelsea sich zu setzen.
Was sie dann auch tatsächlich auch tat. Anscheinened hatte sie sich die Frage auch schon gestellt und hörte aufmerksam zu.
Ich selbst spitzte ebenfalls die Ohren um nicht das Gesagte zu verpassen.

"Nun denn...", sagte Nelo als sie sah, dass wir an ihren Lippen hingen.

"...ich bin Penelope. Eine Ruida, Helfer der Hüt..."

"Ja, soweit waren wir schon!". Chelsea war vor lauter Ungeduldigkeit schon fast vom Stuhl gefallen.

"Jedenfalls gehöre ich zu denen. Doch unter uns gibt es genau wie bei den Elementen vier Gruppen. Ich gehöre, wie ihr seht, zur Erdsektion.
Die vielen Pflanzen haben alle einen besonderen Zweck und jede einzelne eine magische Fähigkeit.
Zum Beispiel das Efeu an der Ausenmauer. Es weht Feinde ab und schützt das Haus gegen magische Angriffe."

Chelsea sah sie wachsam an. "Warum erzählst du uns das alles? Ich dachte wir sind die Falschen. Und warum hast du mir den Stützpunkt von Erde gezeigt? Was ist mit 'Willkommen im Kreis der Auserwählten'?
Hätte es nicht mehr Sinn zuerst herauszufinden ob wir richtig sind und uns dann erst zu erzählen wer oder was wir sind?"

Lange Zeit sagte Nelo nichts, sie stand einfach im Raum und tat...nichts!

Völlig unerwartet fing Nelo an zu lachen. Aber so heftig, dass sie sich den Bauch halten musste.

Zögernd sah ich zu Chelsea, die immer noch auf dem Stuhl gegenüber von mir saß.

In ihrem Gesicht stand Wut. Mit hochrotem Kopf sprang sie auf und ging drohend auf Nelo los.

"Was willst du von uns, duuu...Psychopatin?"

Statt ihr zu antworten warf Nelo ihr etwas zu. Immer noch lachend ging sie zwei Schritte nach hinten. Chelsea sah verwirrt auf den Gegenstand, den sie soeben gefangen hatte.

Doch jetzt war sie auf 180.

Ohne irgendeine Vorwarnung stürmte sie los, den Gegenstand hoch erhoben, so als ob es ein Knüppel wäre.

Nelo war in Kampfstellung, bereit Chelsea entgegen zu treten.
Mit einem wütenden Schrei stürtzte diese auf Nelo und hob den Gegenstand hoch in die Luft.

Doch nun geschah es. Mitten in der Luft verwandelte sich der Gegenstand in ein silbernes Schwert. Es strahlte eine unheimliche Energie aus. Ungläubig musst ich mir die Augen reiben.
Auch Nelo schien für einen Moment überrascht, aber dann lächelte sie und begann den Kampf.

Nun hatte auch diese ein Schwert in der Hand, allerdings eines aus Bronze.

Man sah, dass der Kampf nicht ernst gemeint war, aber beide strengten sich extrem an.
Ich musste feststellen, dass Chelsea perfekt mit dem Schwert umgehen konnte. Es war so alsob sie schon ewig damit vertaut war.

Bald schon sah man, dass Nelo ihr eindeutig überlegen war. Sie schien jeden ihrer Schläge und Schritte vorhersehen zu können und schwang lässig das Schwert von einer zur anderen Seite.
Mit einem kurzen Stoß hatte Nelo Chelsea entwaffnet. Keuchend hielt sie ihr das Schwert an den Hals.

"Gut gekämpft! Du bist eine harte Gegnerin!", sagte Nelo und streckte den Arm aus. Chelsea sah sie an und lächelte dann. Die Wut von vorher hatte sie längst schon vergessen.
Zögernd hielt auch sie Nelo die Hand hin. Doch bevor sich ihr Finger berührten, sprangen sie beide wieder zwei Schritte zurück. Beide in Kampfposition.

"Du kennst den Trick einem Gegener nie zu vertrauen, selbst wenn es nur Spaß ist!", stellte Nelo fest.

Chelsea lächelte grimmig.
"Ich habe 9 Jahre lang im Verein gefechtet! Und mein Lehrer war alles andere als vom Mond. Das Training war hart, aber gelernt habe ich viel!"

"Warum hast du aufgehört?". Ich klinkte mich in das Gespräch mit ein.

Traurig sah Chelsea mich an. Lange Zeit sagte sie nichts, doch dann hob sie ihre Bluse hoch, sodass man ihren Bauch sehen konnte.
Ein heller Strich durchzog ihre linke Seite.

Entsetzt stand ich auf und ging zu ihr hin. Mit einem Finger fuhr ich vorsichtig an ihrem Bauch entlang.
Ein kleines Wimmern verriet mir, dass sie immer noch Schmerzen hatte.

"Was ist passiert?", fragte ich leise.

"Ein Unfall, mehr nicht! Wir trainieren immer ohne Schutzkleidung. Natürlich mit dem Risiko, dass wir uns gegenseitig weh taten. Aber es war toll mit diesem Risiko zu fechten, denn so strengte sich jeder viel mehr an..."

Bestürtzt senkte sie ihren Kopf.
"Es war mein Trainer der das getan hat. Er forderte mich heraus. Natürlich nahm ich die Herausforderung an und wir begannen sofort zu kämpfen. Zuerst lief alles gut...doch dann sah ich den einen Schlag nicht und aus war es.

Meine Fechtkarriere...fertig! Mit einer Wunde an der Seite kann man nicht mehr bestimmte Schläge ausführen und auch sonst kann einiges nicht mehr gemacht werden. Mein Trainer entschuldigte sich sicher 1000 Mal, aber in meinem Inneren weiß ich, dass ich selbst daran Schuld bin."

Immer noch den Blick gesenkt setzte sich Chelsea an den Tisch und fing an zu schluchzen.

"Komm wir lassen sie alleine!", sagte Nelo leise.

"Aber...sie braucht uns!"

"Nein, wir können nichts für sie tun! Mitleid würde sie nur noch weiter hinunterziehen! Komm!"

Nelo nahm meine Hand und zog mich weg.

Chelsea blieb allein!

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Hier ist es! Habs tatsächlich geschafft!
Ich weiß die Story zieht sich, aber es wird! :)
Was sagt ihr? Gut? Langweilig? In die Kommis bitte!

Nächster Part dauert aber noch...mit Likes kommt das Kapitel bestimmt schneller ;)

Bis dann, guys!

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