Scheiße!
Ich kam schon wieder zu spät. Noch eine Minute bis zum Schulbeginn und ich hatte noch die gesamte Treppe zur Klasse vor mir. Ich lief, da ich mir nicht noch eine Verspätung leisten konnte.
Mein Atem ging flach und schnell.
Meine Füße bewegen sich schnell auf den Treppenstufen.
Innerhalb einer Minute, also genau aufs Klingeln, stand ich in der Klasse. Ich konnte es kaum glauben, zwei Stockwerke in einer Minute war rekordverdächtig.
Zwar war ich schneller als alle anderen in meiner Klasse, aber das war sogar für meine Verhältnisse sehr schnell.
Mit Schwung setzte ich mich auf meinen Platz und wartete auf die Lehrerin.
Diese konnte ihren Augen kaum glauben, als sie kurze Zeit später in die Klasse trat. "Heute ausnahmsweise mal pünktlich, Miss Storm?". Die Köpfe meiner Mitschüler drehten sich zu mir um.
Ich nickte und senkte meinen Kopf. Ein kleines Lächeln strich über mein Gesicht.
"Nun gut! Beginnen wir!". Die Professorin wandte sich ab und fing an etwas über Gleichungen zu erklären. Gähn!Der Rest des Tages verlief wie gewohnt, oder zumindest ein Teil davon.
Ich war keine angesagte Schülerin, aber ich war auch keine Außenseiterin.Ich mochte es im Hintergrund zu leben und hatte deshalb gerade mal so viele Freunde, dass man sie an einer Hand abzählen konnte.
Meine beste Freundin hieß Liv und ging mit mir jeden Tag nach Hause, da sie nur zwei Straßen weiter weg wohnte.Auch heute lief sie wieder neben mir her, aber hatte Mühe mit mir mit zu halten.
Ich war wütend und hatte keine Ahnung wieso.
Sonst regte mich nichts auf und keiner konnte mich aus der Ruhe bringen. Doch ich spürte nicht nur Wut sondern auch Verzweiflung. "Was ist los, Chel?", fragte Liv besorgt. Sie blieb mitten auf der Straße stehen.
Auch ich hielt an und musste einmal richtig durchatmen."Alles okay, Liv! Es geht mir gut."
Ich versuchte sie zu beruhigen.
Ich war müde und sehr erschöpft, dabei hatte ich doch nichts anstrengendes gemacht.Liv wirkte verwirrt: "Du bist ganz weiß im Gesicht, Chelsea! Du siehst gar nicht gut aus!"
"Nein, ehrlich, ich bin nur ein wenig ausgelaugt. Ich muss mich nur ein wenig erholen, dann geht's wieder besser.", beschwichtigte ich sie.Doch in Wirklichkeit schaffte ich es kaum noch zu stehen und musste mich an ihrem Arm festhalten. Mir wurde ganz schwummrig vor Augen und mein Gefühl sagte mir ich sollte mich sofort hinlegen.
Wie ein schwarzer Vorhang legte sich die Dunkelheit über meine Augen.
Alles wurde schwarz.Wo war ich?
Ich stöhnte und schlug langsam die Augen auf.
Dicht vor meiner Nase befand sich das Gesicht von meiner kleinen Schwester Maddy."Sie ist wach, Mum!", schrie sie und krabbelte vom Sofa. Ich war zu Hause auf meinem Lieblingsdivan. Ich war so erleichtert und wollte gleich aufspringen um zu fragen was passiert war.
"Langsam, Mäuschen".Das war meine über vorsorgliche Mutter.
Ich krächzte: " Was ist passiert?". Meine Stimme klang furchtbar.
"Du bist mitten auf der Straße zusammengebrochen und warst ohnmächtig. Ein Arzt war hier, doch er konnte nichts ungewöhnliches bei dir feststellen, aber du bist nur unglaublich weiß im Gesicht. " Meine Mum versuchte nie etwas vor mir Geheim zu halten, sie war fast wie eine Schwester für mich. Maddie hingegen benahm sich wie die Diva des Hauses und hatte nur Respekt vor Dad. Auch wenn sie manchmal unmöglich war, hatte ich sie gern.
Ich war beruhigt die beiden so zu sehen und ließ mich wieder in die weichen Kissen fallen. Maddie deckte mich zu und winkte mir kurz zu, als sie in die Küche verschwand.
Zufrieden fielen meine Augen zu.Erst als ich mich eine Stunde später im Spiegel sah, kam der Schock.
Meine Haut war schneeweiß und meine blauen Augen strahlten unnatürlich hell.
Ich sah gar nicht krank aus, sondern strahlte förmlich vor Energie. In meinem Inneren jedoch, fühlte ich mich sehr müde und kaputt. Deshalb blieb ich auch den restlichen Tag zu Hause und schlief aus. Im Bett dachte ich noch einmal über meinen Traum während der Ohnmacht nach. In meinem Traum sah ich einen jungen Mann, der mit seiner Hand mich berühren wollte. Seine Hand blieb einen Meter vor meinem Gesicht stehen, dann endete der Traum plötzlich. Komisch, normalerweise träumte ich nicht.Am darauffolgenden Tag war alles wieder wie immer.
Meine Hautfarbe hatte wieder einen gewöhnlichen Ton angenommen und meine Augen wirkten jetzt wieder matt und stumpf.Ich saß gerade am Frühstückstisch, als es klingelte.
Es war Liv. Sie stürmte mit Spitzengeschwindigkeit in die Küche und umarmte mich stürmisch.
"Oh mein Gott, dir geht's gut! Dem Himmel sei Dank, ich dachte schon ich hätte dich verloren! Dich, meine allerbeste Freundin!", schluchzte sie und war den Tränen nahe." Ich hatte so Angst um dich als ich dich so auf der Straße liegen sah. Ich hab schnell deine Mutter und den Notarzt gerufen, die haben mich dann nach Hause geschickt. Ich wäre fast gestorben vor Angst!"
" Liv, mir geht es gut. Mach dir keine Sorgen, schau ich kann heute sogar wieder in die Schule gehen!". Ich versuchte sie wieder zu beruhigen.Liv zitterte als ich sie losließ und eine kleine Träne rannte ihr die Wange hinunter.
"Okay, aber jag mir nie wieder einen solchen Schrecken ein!", schniefte sie und trocknete ihre Träne mit einem Taschentuch."Versprochen, ich werde nie wieder mitten auf der Straße ohnmächtig wenn du dabei bist!", versprach ich und kreuzte die Finger über der Brust. Wir beide lachten und machten uns auf den Weg in die Schule.
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Hei!
Also ich hoffe euch hat auch dieses Kapitel gefallen.
Ich muss euch aber leider enttäuschen, weil ich jetzt in dieser Woche keine weiteren Kapitel mehr rausbringen kann.
Ich hoffe ihr könnt das verstehen und würde mich auch dieses Mal über Kommentare freuen.
Bis dann!
Muffincake22
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Must
FantasiDie Mutterstimme machte ihr Angst. Sie hatte seit Jahren keinen Augenblick gezweifelt. Jenny lebt seit sie denken kann in einer Glasvitrine. Sie weiß nichts, kennt die Realität nicht. Für sie ist die Welt nichts als die Vitrine. Doch wer war sie w...