"Tschuldigung!", murmelte Liv und krabbelte aus meinen Armen. Ich sah sie verwirrt an. Kaum war ich um die Ecke gebogen, fiel mir die schwarze Schönheit in die Arme.
"Ähh...hallo, Liv!", stotterte ich und wurde rot.
"Hey...Leo!". Sie sah verlegen zu Boden. Auch auf ihren Wangen konnte ich einen leichten rötlichen Schimmer erkennen. Sie stand verlegen vor mir, als ich sie sah.
Das Mädchen stand etwas abseits und schaute neugierig zu uns herüber.
Auch Liv bermerkte sie und winkte sie zu uns herüber.
"Das ist Chelsea, meine beste Freundin! Und das ist Leo Écru von dem ich dir schon so viel erzählt hatte!", sagte Liv und legte ihr den Arm über die Schulter.
Ich hielt dem Mädchen die Hand hin und wartete gespannt auf ihre Reaktikon. "Freut mich dich kennen zu lernen!", sagte ich.
Diese wirkte für einen Moment misstrauisch und warf Liv einen kurzen Blick zu. Dann wurden ihre Gesichtszüge weicher und sie holte ihre Hand aus dem Hosensack.
Da geschah es! Wenn ich ehrlich sein soll, habe ich mich total erschreckt und musste später noch oft an diesen Moment denken.
Unsere Hände berührten sich und ein kleiner Lichtschimmer war auf meiner Hand zu sehen.
Als sich ihre Finger um mein Handgelenk schlossen, glühte meine Hand. Erstaunt wollte ich die Hand zurück ziehen, aber es ging nicht.
Meine und ihre Hand klebten aneinander. Das Leuchten das von unseren Händen ausging wurde größer und breitete sich über den gesamten Unterarm aus.
Das helle Licht schimmerte in grün und in einem fast durchsichtigem Weiß.
Als ich aufschaute, waren Chelseas Augen vor Entsetzen geweitet.
Auch ich konnte es kaum fassen was hier vorging.
So plötzlich wie das Licht gekommen war, war es auch wieder weg. Zwei kleine Blitze aus weißem und grünem Staub lösten sich aus meiner und Chelseas Hand.
Die beiden Staubwolken waberten an unseren Armen hoch bis hin zu ihrer rechten Schluter und bis zu meinem Brustkorb. Dort blieb es stehen und begann in unsere Haut einzufließen.
Ich keuchte auf. Ein brennender, stechender Schmerz breitete sich in meinem Körper aus.
Dann war es weg!
Alles!
Der Schmerz, der grüne und weiße Staub und das Leuchten.
Zwischen uns beiden war etwas geschehen.
Doch keiner von uns wusste was genau. So etwas gab es meist nur in Fantasyfilmen, die ich übrigens hasse.
Erst jetzt erinnerte ich mich daran, dass Liv immer noch neben mir stand. Auch Chelsea schien das jetzt zu realisieren.
"Liv hast du das auch gesehen?", fragte Chelsea sie aufgebracht.
"Ähh, was genau?"
"Das Licht? Das Licht das soeben...na du weißt schon...das eben!"
"Was denn? Ihr habt euch doch nur die Hände geschüttelt und dann...!", sie musterte mich von oben bis unten:"...dann habt ihr beide gestöhnt!!! Naja, das war krank! Sonst war alles normal! Warum? Was war da?"
"Ähh!". Chelsea zögerte. Sie sah mich an. Ich schüttelte den Kopf. Liv durfte im Moment nichts wissen, da wir ja selbst nicht wussten was geschehen war.
"Nichts, Liv! Ich glaube ich habe noch die Nachwirkung der Ohnmaht gespürt. Also nichts Wichtiges!", log Chelsea und lächelte gekünstelt.
Liv überlegte einen Moment lächelte aber dann auch und kaufte ihr die Lüge ab.
"Okay! Wer hat Hunger?", fragte sie und hob den Arm. Ich und Liv sahen uns an und hoben schließlich auch unsere rechten Arme.
Ich glaube, in diesem Moment habe ich das gleiche gedacht wie Chelsea die neben mir ging.
Wir mussten uns treffen und mehr darüber erfahren.
Was war das gewesen?
Warum war es geschehen?
Was hatten wir gemeinsam?
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Must
FantasyDie Mutterstimme machte ihr Angst. Sie hatte seit Jahren keinen Augenblick gezweifelt. Jenny lebt seit sie denken kann in einer Glasvitrine. Sie weiß nichts, kennt die Realität nicht. Für sie ist die Welt nichts als die Vitrine. Doch wer war sie w...