Wir reden anfangs kaum. Es ist alles ein bisschen angespannt. Ich muss sagen, erst hatte ich ein wenig schiss, aber dann ging's, langsam ist er aufgetaut...
Nah läuft er links neben mir. Er hat seine Hände in die Jackentaschen gesteckt und schaut größtenteils auf den Boden. Ich muss schon eingestehen, ein wenig mag ich ihn ja schon...ich schaue ihn an und dann schaut er mich an.
"Are ya' alright?"
Fragt er mich schließlich...ich schaue ihn seine tiefen blauen Augen. Ich muss kurz überlegen, bin ich wirklich okay?"Well...it could be better..."
Sage ich dann ein bisschen sarkastisch..."Are you sure that you want me to come with ya'?"
"So... you can wait outside the hospital if you want, but my father isn't in the best of moods..."
"Yeah, fine, but don't forget me, okay?"
"I'm sure I won't..."
Ich lächle ihn an und er lacht kurz auf."How long will it take for us to arrive?" Frage ich
"Uh...maybe 15 minutes..."
"Okayy... thank ya'..."
Kurz bin ich still, dann möchte ich aber etwas von ihm wissen, von dem ich mir nicht ganz sicher bin, ob ich es fragen soll..."How did you feel being the only white guy?" Er schaut mich erst etwas überlegend an, dann räuspert er sich und fängt an zu reden.
"Well..."
Er zieht seinen Ärmel hoch und deutet auf eine Narbe. Sie ist relativ groß und zieht sich über die Oberseite seines Unterarmes...das muss ganz schön weh getan haben...ich verziehe ein schmerzhaft, mitfühlendes Gesicht und schaue ihn da wieder an. Er kauert etwas auf seiner Unterlippe herum und setzt dann wieder an zu reden."Last year a boy in the cafeteria had a knife... we got into a fight. I didn't know about this knife... the boy pulled out his knife and cut my arm, I barely survived..."
Ich schaue ihn geschockt an...hatte wirklich jemand die Absicht, ihn umzubringen?! Ich meine gut, dass die krass drauf sind, war ja schon klar, aber so krass, dass sie jemanden umbringen wollen, nur weil er eine andere Hautfarbe hat...eine Weile verschlägt es mir die Sprache..."You...you almost died?"
Frage ich ihn leicht geschockt, er nickt nur...dann kratzt er sich am Nacken und schaut wieder unschuldig zu mir hoch. Er tut mir total leid...
"It was a tough time for us...it got better, but you'll never be able to walk those streets again without the thought of getting hurt..."
"You've never been to Germany, everything is fine, nobody is judged by the color of their skin"
"Yeah...but we're in Detroit unfortunately...and that sucks as hell!"
"I don't know if one day I'll understand you, but I wish I didn't have to..."
"I wish it too..."
Sagt er anschließend. Ich schaue ihn an, wieder, was eine Überraschung, er sieht verletzt aus, nicht von mir, auch nicht von außen, das Leben hier ist hart für ihn. Ich habe ehrlich gesagt verdammt Angst, dass mich dieses Leben irgendwann auch ereilen wird...Jedenfalls reden wir noch ein bisschen, wir reden, während wir die Straßen von einem kleinen Ort in Detroit, der 8 Mile hergehen...es fühlt sich so anders an. In Deutschland war alles anders...
Kurze Zeit später treffen wir am Krankenhaus ein. Mein Dad kommt raus, als er uns sieht, versuche ich Marshall noch schnell zuzuflüstern, er solle sich umdrehen und so tun, als er mich nicht kennen würde, doch da war es schon zu spät, mein Vater schaut mich mistrauisch an...ich sehe schon, wir er vorsichtig die Finger knackt...
"Wer ist das?!"
"Wen meinst du?"
"Den Jungen! Und warum bist du so spät?!"
"Ich kenne ihn nicht...außerdem habe ich den Weg nicht gefunden..."
"Pass auf Josephine! Mir gefällt dein Ton garnicht, sag mir jetzt also sofort, wer dieser Junge ist und warum du mit ihm gesprochen hast?!" Er brüllt mich an, langsam kriege ich Angst, aber ich darf keine Schwäche zeigen...
"Du kannst mich Mal!" Oh Shit, hab ich gerade nicht wirklich gesagt, oder?
"Aha, ich sehe in welche Richtung das geht!"
"Schlag mich doch! Vor einem Krankenhaus, vor allen! Da, wo mich jeder sehen kann!" Nun habe ich Tränen in den Augen und bin mittlerweile so verzweifelt, das ich ihn nur noch anschreie...
"Du hast es nicht anders verdient du Göre!" Er sagt es gelassen, aber dennoch mit einem ziemlich sauren Unterton...okay, jetzt kriege ich's ab...
Er holt aus und schlägt mir ins Gesicht, ich falle auf Marshall drauf, dieser fängt mich auf und wischt mir das Blut aus dem Gesicht, dann legt er seine Hände kurz auf die Schultern, kurz bevor er auch einen Schlag abkriegt. Mein Dad hat ihm ins Gesicht geschlagen, total an die Schläfe. In dem Augenblick dreht sich Marshall zu ihm um, holt tief aus und setzt ihm so sehr eine zu, dass er hin und her taumelt. Gerade so kann er sich selbst noch fangen.
Marshall tritt ihm während er taumelt einmal heftig gegen den Bauch und er fällt um. Gekrümmt liegt er da, wie ein kleines Kind, wessen Eis auf den Boden gefallen ist. Er ist zwar lange kein Kind mehr, aber geht mir mir so um, als wär er eins...
Marshall nimmt mich an die Hand und wir laufen durch den großen Haupteingang des Krankenhauses. Wir stolpern zur Rezeption. Die Sekretärin schaut uns nur erschrocken an, bis Marshall beginnt zu sprechen...
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895 Wörter, 08.11.22, 22:24Ich glaube, dass das das bisher
längste Kapitel war, Joa, hab bisher iwie immer noch keine Reads, aber okay :')~L.S.
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Everything's Gonna Be Alright...
FanfictionHier meine Eminem FF (Fan Fiction) Josie zieht mit ihrer Familie nach Detroit, als Einzelkind ist es Anfangs schwer, vor allem durch ihre zerstörte Familie. Doch dann, trifft sie auf jemanden, jemand, der ihr irgendwie nicht aus dem Kopf geht...ber...