Müde schlürfe ich aus meinem Zimmer in Richtung Küche. Es ist 6 Uhr morgens und ich bin nur aufgewacht, weil meine Kehle trockener ist als irgendeine Geschichtslektüre. Da es definitiv noch zu früh ist und ich hundemüde bin, und diesen Weg schon tausendmal gelaufen bin, wundere ich mich, als ich auf ein Gegengewicht stoße. Bin ich grad ernsthaft in meinem Zuhause in eine Wand gerannt? Jedoch fühlt sich die Wand nicht hart an und ist eher weich. Müde und verwirrt öffne ich meine Augen richtig und erschrecke, als ich sehe, dass da eine Person vor mir steht. Und als ich bemerke, WER denn da genau vor mir steht, entfährt mir ein lauter, sehr sehr unmännlicher Schrei, der wohl das ganze Haus, und vermutlich ganz Barcelona aufgeweckt hat.
„WAS. TUST. DU. DENN. HIER", schreie ich die Person an, von der ich niemals dachte, dass sie jemals mitten in der Früh in meinem Haus stehen würde. Er scheint wohl gleich verwirrt und überfordert, denn seine einzige Reaktion auf mein Geschrei ist seine Hand, die hinunterwandern und eine Stelle an seinem Körper bedecken. Eine gewisse Stelle. Geschockt über diese Erkenntnis schlage ich mir nur die Augen zu und laufe rückwärts zurück in mein Zimmer und schlage dort nur meine Zimmertür zu. Das ist alles nur ein Traum. Das ist alles nur ein schlechter Albtraum, Gerard Piqué steht unmöglich nackt im Gang meines Elternhauses. Unmöglich. Ich wache gleich wieder auf und lache über mich selbst, ganz sicher. Der Durst war jetzt aufjedenfall weg.
Einige Zeit später wache ich auf und schaue an die Decke. Ich hatte einen Traum, einen sehr komischen Traum. Eher einen Albtraum von meinem nackten Mitspieler im Haus. Ich schaue auf die Uhr und sehe, dass die Uhr halb 9 anzeigt, was bedeutet, dass ich mich langsam zum Training aufmachen sollte. Immer noch sehr verwirrt über meinen Traum laufe ich in die Küche und schenke mir dort ein Glas Wasser ein. Schau Pablo, das Haus ist leer, deine Mutter schläft noch. Alles gut. Kein nackter Piqué hier. Kein Mitspieler, der mit seiner Hand sein Gehänge verstecken muss. Kein Mitspieler, der aus dem Schlafzimmer deiner Mutter kam.
Seufzend trinke ich einen Schluck vom Wasser und gehe den Traum nochmal durch. Wieso zum Teufel träume ich von meinem nackten Mitspieler? Was genau sagt das über mich aus? In Gedanken erschrecke ich mich sehr, als ich plötzlich eine Stimme im Raum höre. Eine Stimme, die zu tief ist, dass es die Stimme meiner Schwester oder meiner Mutter sein kann. Entweder eine der beiden hatte eine Stimmveränderung, oder hier steht ein Mann. Bevor ich aber von meinem Glas aufsehen kann, erreichen mich die Worte, die diese Stimme sagt. „Soll ich dich ähm später mitnehmen? Du hast ja noch keinen Führerschein", fragt mich die Stimme, die eindeutig die von Piqué sein muss. Alter Pablo, geht's dir noch gut?
Ich erhöhe meinen Blick und schaue unverkennbar in die Augen meines Mitspielers. In meiner Küche steht ernsthaft Gerard Piqué. Um mich zu vergewissern, dass ich nicht schon wieder träume, und dass das alles real ist, kneife ich mir in die Hand. Aber es ist wahr. Piqué steht WIRKLICH hier. Geschockt starre ich ihn an, keine Ahnung für wie lange. Er bricht allerdings wieder die Stille: „Ähm, du ähm, du solltest da mit deiner Mutter drüber sprechen. Ich ähm, ich sollte besser fahren", murmelt er etwas unschlüssig. Und das Einzige, was ich tun kann, ist ihn anzustarren und mich fragen, in welchem verfluchten Film ich hier gerade stecke.
Aus meiner Schockstarre gelöst, als ich die Haustüre höre, gehe ich wieder in mein Zimmer und ziehe mir meine Trainingskleidung an, als ich auch schon das Hupen des grünen Minis vor unserem Haus höre. Was auch immer hier gerade abgegangen ist, und wieso auch immer Piqué in meinem Haus war, werde ich nach dem Training definitiv mit meiner Mutter besprechen müssen. Oder beim Training mit ihm. Aber vielleicht schieße ich ihm auch einen Ball ins Gesicht, so dass er ins Krankenhaus muss – die Vermutung, wieso ein nackter Mitspieler vor mir stand, ist nämlich nicht die, dass er ihr nur irgendwelche Sachen vorbeigebracht hat. Oder Rohre verlegt hat. Oder Mechaniker gespielt hat. Obwohl ich nicht mal wissen will, OB er Sachen vorbeigebracht hat oder OB er irgendwelche Rohre verlegt hat.
Immer noch in einer Art Schockstarre lasse ich mich neben meinem besten Freund und auch Partner fallen, der mich nur verwirrt ansieht und belustigt nachfragt, ob ich eine harte Nacht hatte. Nennt man das eine harte Nacht? Ich lege meinen Kopf auf Armaturenbrett des Autos und stöhne laut auf. Pedri ist in der Zwischenzeit schon losgefahren, damit wir ja nicht zu spät kommen. Durch meinen Schock und meine dadurch eher Langsamkeit sind wir eh schon spät dran.
„Du Pedri? Ich glaube, Piqué legt meine Mutter flach", ist das einzige, was ich sage, bevor ich ein lautes Hupen höre, welches wohl die Antwort auf meine Schlussfolgerung ist.
-- Authors Note --
Dieses Kapitel tut mir sehr leid. Ehrlich, es tut mir leid. Aber ich krieg dieses Thema nicht mehr aus dem Kopf und bei Gott, ich finde allein die Vorstellung zu lustig.
Heute mal nichts romantisches oder trauriges sondern einfach nur was lustiges, wo man Gavi echt nur bedauern kann.
Lasst gerne Feedback da haha, bis bald :)