25 | Bellingham x Kobel

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Kapitel ist für gregsdinooo, nicht ganz übernommen, aber so gut wie möglich versucht, deinen Wunsch umzusetzen, hoffe es gefällt dir trotzdem ! :)

Meine Haustür klingelt, aber das verwundert mich nicht einmal. Sie klingelt seit Tagen mehrfach am Tag, genau wie mein Handy und sonstige Geräte hier. Meine Mitspieler versuchen mit jeder Kraft, mich dazu zu bringen, mit ihnen zu sprechen und ihnen zu sagen, dass es mir gut geht. Theoretisch geht es mir auch gut, meine Verletzung heilt, wie sie sollte. Optisch und körperlich geht es mir gut, quasi perfekt. Aber innerlich, innerlich bin ich zerstört. Innerlich einfach kaputt.

Ob das nur mit meiner Verletzung und meiner dadurch entstandenen Spielpause zu tun hat, oder andere Gründe hat, ist die Frage, die sich wohl alle stellen. Wieso sperrt sich ein Gregor Kobel wegen einer Verletzung ein, spricht mit niemandem und schottet sich von allen ab? Wohl nicht nur wegen einer doofen Verletzung. Das ist allen klar. Aber den wahren Grund, die wahren Gründe, werde ich meinen Mitspielern nicht verraten.

Das Surren der Klingel hört nicht auf. Wer auch immer auf der anderen Seite der Tür steht, meint es wohl wirklich ernst und gibt nicht auf. Da die Person auch Minuten später nicht den Anschein macht, das Klingeln sein zu lassen, ergebe ich mich und hieve mich irgendwie von der Couch. Auf dem Weg zur Eingangstür lasse ich einen Blick in den Spiegel gleiten. Alte, dreckige Trainingssachen, Augenringe des Todes, Flecken auf der Kleidung – super Voraussetzung, irgendwem jetzt unter die Augen zu treten. Wer auch immer hier vor der Tür steht kann einem nur leidtun, da die Dusche meinen Körper jetzt seit einer Woche auch nicht mehr gesehen hat. Das Einzige, was mich irgendwie ermutigt hat, das Haus zu verlassen ist mein Hund, welcher zweimal täglich eine Runde raus muss. Aber da meine Ex-Freundin ihn jetzt hat, fällt auch das ins Wasser. Schnell fahre ich mir durch die Haare, um diese wenigstens etwas erträglich zu machen und streiche den Joghurt Fleck auf der Trainingsjacke etwas weg – so erbärmlich wollen wir jetzt auch nicht wirken.

Gerade, als ich meine Hand an die Tür legen wollte, höre ich rufe von draußen. Und die Rufe klingen nach niemand anderem als dem jungen Engländer aus meiner Mannschaft. „GREG, NOW OPEN THE F*** DOOR, I SWEAR TO GOD", ruft er, und versucht wohl, gegen die Tür zu klopfen, als ich sie auch öffne und er mir fast – ich konnte glücklicherweise noch entwischen – seine Faust versehentlich ins Gesicht geschlagen hätte. Er wollte wohl gerade mit seiner Hand meine massive Holztür aufbrechen... Seufzend schaue ich Jude an, der seine Hand sofort zurückzieht und mich irgendwie schockiert ansieht. So, als würde er gerade einen Geist ansehen – was er gefühlt auch tut. Statt irgendwas mit ihm zu besprechen, trete ich nur zur Seite und gewähre ihm Einlass. So dreckig wie es ist, wird er sich eh umdrehen und wieder nachhause fahren.

Aber Pustekuchen – als ich zurück ins Wohnzimmer komme, hat sich Jude schon aufs Sofa geflankt und sich breit gemacht. Egal, dass dort noch Sachen liegen, egal, dass er vermutlich auf irgendwas Essbarem sitzt. Und er, der hier sitzt, als wäre nichts, ist der Grund für seine eigentliche Depression. Er ist der Grund, wieso ich mich hier einsperre, mit niemandem sprechen will. Er und der verdammte Kuss, der passiert ist, als ich mir die Verletzung zugezogen hab.

> Verzweifelt halte ich mir das Bein. Ein stechender Schmerz durchdringt dieses, quält mich, foltert mich. Ich setze mich sofort auf den Boden, umklammere das Bein. Die Jungs, die gerade noch am Trainieren sind, werden auf mich aufmerksam, und schauen vereinzelt zu mir. Nur einer kommt auf mich zu, hockt sich neben mich, fragt mich, ob alles in Ordnung ist. „Bro, you're alright? Everythings okay?", fragt der Brite mich, und mustert mich genau. Da ich weiß, dass ich ihn unmöglich anlügen kann, da Jude einfach eine Wirkung auf mich hat, welche ich nicht erklären kann, schüttle ich nur meinen Kopf und deute in derselben Sekunde auf mein Bein, welches immer noch höllisch schmerzt. Jude hilft mir auf, stützt meinen Rücken. Auf die Frage, was das wird, erhalte ich ein kurzes „Doctor", und schon hilft er mir zum Büro unseres Mannschaftsarztes.

Fußball OneShots [boyxboy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt