zwei.

171 14 0
                                    

Kyra P.O.V.

Die Situation war mir unfassbar peinlich. Tim schien es scheinbar nicht zu merken, denn er zuckte bloß mit den Schultern, nachdem er sich in unserem Wohnzimmer umgesehen hatte.

Gerade wollte ich wieder oben in meinem Zimmer verschwinden, mein BH würde sicher irgendwo, irgendwann wieder auftauchen, jedoch stoppte Zac mich. Er legte seine Hand unerwartet auf meine Schulter, sodass ich mich zu ihm drehte und ihm unangenehm nah war. Er roch streng nach einem Hugo Boss Parfüm, ich wusste jedoch nicht genau welches, es roch aber verdammt gut.

,,Ich saß drauf.", er lachte und ich versuchte zu verstehen, was er meinte. Na ja, als ich dann meinen BH in seiner Hand entdeckte, dachte ich, ich würde vor Peinlichkeit tot umfallen. Ich nahm blitzartig meinen BH aus seiner Hand und verschwand oben in meinem Zimmer. Erst als ich meine Zimmertür schloss, fiel mir auf, dass ich mich garnicht bedankt hatte. ,,Verdammt.", fluchte ich und rannte die Hälfte der Treppen hinunter, rief ein knappes: ,,Danke" und rannte wieder in mein Zimmer. Ich hoffte so, er hatte die Röte, die mein Gesicht annahm, nicht wirklich wahrgenommen.

Natürlich hatte er das.

Zac P.O.V.

,,Und wielange seid ihr schon zusammen?", fragte ich Tim, der gerade einen Schluck von seinem Wasser nahm. Schlagartig verschluckte er sich an seinem Wasser und fing stark an zu husten. Ich klopfte ihm auf den Rücken und er beruhigte sich wieder.

,,Du meinst Kyra und mich?", fragte er belustigt und ich nickte nur.

,,Warum denkst du, dass wir zusammen sind?", wollte er wissen.

,,Also nur ein Betthässchen?", fragte ich verwirrt und er fing lauthals an zu lachen. ,,Sie ist meine Schwester, du Idiot."

Jetzt wurde mir einiges klar. Jetzt war ich der jenige, der rot anlief, und nicht Kyra. Wobei bei mir diese Röte wahrscheinlich nicht so süß aussah, wie bei ihr. Nach etwa zwei Stunden an der Playstation zocken, hatten wir das Wohnzimmer schon völlig verwüstet, der Tisch war voller Snacks und leeren Flaschen überfüllt.

,,Oh.", brachte Tim hervor. ,,Kannst du vielleicht Kyra ihr Buch bringen? Sonst werden wir das auch noch beschmutzen und das würde nicht mal ich für ihr Lieblingsbuch wollen.", bat er mich und ich nickte. ,,Klar."

Auf dem Weg zu ihrem Zimmer las ich mir den Titel durch. Vampire Blood. Dieses Buch hatte ich auch schon oft gelesen, es war auch einer meiner Lieblingsbücher.

Kyra P.O.V.

Ich cremte mein Gesicht mit einer Creme ein, nachdem ich mir meine Haare geföhnt hatte. Ich saß in Unterwäsche vor meinem Spiegel. Vorsichtig nahm ich das Bild meiner Familie in meine Hand. Mit meinem Daumen strich ich über die glücklichen Gesichter der Familie James. Nachdem meine Mutter gestorben war, hatte sich einfach alles verändert. Diese Leere in mir fraß mich irgendwann ganz auf.

Unerwartet öffnete sich meine Zimmertür, und zu meinem Glück war es natürlich Zac. Zu meinem Glück. Seine Augen wurden groß als er mich in Unterwäsche sah, er fluchte und entschuldigte sich vor sich hin und schloss die Tür wieder.

,,Ist schon okay.", klar war die Situation mir schon peinlich, aber ich versuchte so lässig wie möglich zu bleiben, denn warum sollte ich mich schämen mit Unterwäsche vor jemandem zu stehen, wenn ich doch sowieso wenn ich schwimmen gehe, genau so wenig anhabe.

Ich nahm mir also einen langen Cardigan und versuchte damit meinen Körper einigermaßen zu verdecken, während er unsicher die Tür wieder öffnete.

,,Also Katarina war ja genau so dämlich und hatte ihre Tür nicht abgeschlossen-", fing Zac an über das Buch zu erzählen.

,,Sie war aber auch nackt.", stimmte ich mit ein und er lachte. ,,Und ihr Po war bestimmt nicht so süß wie deiner.", er grinste und die Röte schoss mir wieder durch den Kopf.

,,Idiot.", murmelte ich gehemmt und er lachte nur mehr.

,,Zayn war aber auch schon ein richtiger Idiot-"

,,Ja, er hat einfach Katarina mit dieser anderen betrogen, richtig eklig.", unterbrach ich ihn, er redete über mein Buch. Das Buch, dass er in der Hand hielt. ,,Du hast dir bestimmt nur die Rückseite durchgelesen und jetzt behauptest du, du würdest das Buch kennen, stimmt's?",sagte ich frech.

,,Diese andere hat sich aber an ihn rangemacht, es war nicht von seiner Seite aus. Er hat Katarina zu sehr geliebt, um ihr das anzutun.", ignorierte er meine Frage.

,,War trotzdem scheiße von ihm. Warum hat er denn auch mitgemacht, wenn er sie so geliebt hat?", fragte ich herausfordernd. Er hat das Buch wirklich gelesen.

,,Er hat sie genau dann erwischt, als er sie wegschubsen wollte, da war nichts."

,,Die sind aber auch ein krass süßes Paar.", sagte ich verliebt. ,,Und obwohl er ein Vampir ist, wollte sie ihn nie gehen lassen. Sie wollte sogar Kinder mit ihm."

,,Soweit ich weiß kriegt sie die auch in dem nächsten Teil.", er war mir schon wieder nah, sodass ich ihm perfekt auf die Schulter schlagen konnte. ,,Sag mir das doch nicht schon vor. Du machst mir die ganze Vorfreude kaputt."

Er lachte. Sein Lachen war auf eine Art einfach perfekt. Seine Augen strahlten, das Lachen sah einfach echt aus, nicht so wie bei vielen anderen.

,,Und ja, die sind ein perfektes Paar."
,,K und Z halt.", sagten wir aus einem Mund und wir verstummten, nachdem ich merkte, dass ich Kyra hieß, und er Zac. K und Z. Katarina und Zayn.

Er war mir noch näher gekommen, unsere Körper trennten nur wenige Zentimeter. Gerade wollte ich das vervollständigen, was er angefangen hatte, doch dann kam ein lautes Klappern aus dem Erdgeschoss und ich entfernte mich abrupt wieder.

,,Zac, wie lange dauert das denn? Ich brauche außerdem jetzt dringend deine Hilfe.", schrie Tim unsicher und Zac und ich lachten.

,,Ich sollte dir dies geben, bevor Tim und ich es noch kaputt oder dreckig machen.", erklärte Zac und ich nickte. ,,Danke.", ich strich mir meine Haarsträhne aus meinem Gesicht und sah zu Boden. Er drückte mir nur das Buch in die Hand und verließ das Zimmer nach einem knappen: ,,Wir sehen uns."

Da war er weg. Ich dankte Tim, dass er uns unterbrochen hatte, jedoch fragte ich mich auch, was wäre wenn nicht? Hätten wir uns geküsst, wär er kurz davor einfach gegangen? Ich schüttelte die Gedanken beiseite und legte mich in mein Bett. Das ist einer der Gründe, warum ich nichts mit Jungen zutun hatte. Sie verdrehen einem nur den Kopf, wie soll man da denn klar denken?

Blutbiss.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt