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Nach einem kurzen Nickerchen stehe ich auf.

Ich bin eingeschlafen, nachdem Giovanni mein Zimmer verlassen hatte.
Gähnend taste ich mein Bett nach meinem Handy ab und greife danach.

Wir haben schon 22 Uhr!
Ich habe mehrere Anrufe und Nachrichten von Adnan, Begül und meinem Vater bekommen.

Ich komme morgen um 16 Uhr zu dir. Ich wollte vorhin kommen, aber du warst am schlafen. Nach meiner Schicht bin ich direkt bei dir...
İyi geceler, kızım. (Gute Nacht meine Tochter.)

Lächelnd verlasse ich WhatsApp.
Mein Vater ist wirklich süß. Doch ich bleibe nicht hier.
Ich hasse Krankenhäuser einfach und so schlecht geht es mir auch wieder nicht.
Die Geschäfte müssen weiterlaufen und ohne mich klappt das nicht.

Zischend stehe ich vom Bett auf und ziehe mir eine Jacke drüber.
Meine Kleidung finde ich nicht, nur diesen Kittel habe ich an.
„Muss ich ernsthaft nackt rumlaufen?!"
Laut seufze ich auf und packe meine Sachen zusammen.
Ich schlafe bei Adnan oder so und gebe meinem Vater Bescheid, dass ich entlassen wurde.
Dann muss der sich keine Sorgen machen oder mich anmeckern.

Humpelnd laufe ich zur Tür und öffne sie schnell.
Sofort knallt fast eine Krankenschwester gegen mich.

„Frau Korkmaz! Was machen Sie da?", fragt die Frau mich sofort.
Sofort ziehe ich meine Augenbrauen zusammen.
„Ich gehe, nach was sieht es denn aus?"
Sie stellt sich vor mich hin und blockiert mir den Weg.
„Sie können nicht gehen. Sie müssen noch mindestens zwei Wochen hier bleiben.", spricht sie panisch aus.
Was redet die denn da?
Hier in Montenegro sind zu wenige Ärzte und Pfleger. Man wird regelrecht angebettelt nachhause zu gehen.

„Wer sagt das? Und seit wann wollt ihr Patienten hierbehalten?"
Ich schwöre irgendwas läuft hier gewaltig falsch.
„Frau Korkmaz, es ist ein Befehl von der Familie Berlusconi. Sie befinden sich in dem Privat Hospiz der Familie.
Ich kann mich da nicht einmischen, bitte gehen Sie in Ihr Zimmer."
Warte mal...
Augenblicklich schaue ich mich im Krankenhaus um.
Es stimmt wirklich.

Auch mein Zimmer, ich war alleine und hatte mein eigenes Bad.
Das hat kein normales Krankenhaus.
Meine Miene verfinstert sich sofort und ich dränge mich an der Frau vorbei.
„Lasst mich alle in Ruhe!", rufe ich der Frau noch hinterher und stürme aus dem Krankenhaus.
Ein letztes Mal drehe ich mich um und bin wirklich erstaunt.
Berlusconi private Hospiz

Kopfschüttelnd rufe ich Adnan an, damit er mich abholt.
„Hallo?"
„Adnan, ich schicke dir meinen Standort. Hol mich bitte ab und bring mich zu deiner Wohnung."
„Geht klar. Bin gleich da."

Nachdem ich aufgelegt habe, schicke ich Adnan meinen Standort und lehne mich an die Mauer.

Bittere WahrheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt