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Auf dem Rückweg genieße ich die Stille.

Das alles war sehr anstrengend für mich. Soll ich zuerst mit meinem Vater reden oder mit Adnan?
Off.
„Meine Familie, insbesondere meine Mutter möchte dich kennenlernen.
Dieses Mal richtig.
Hättest du Interesse daran, morgen zu uns zukommen?
Wir würden dann unter anderem über die Hochzeit sprechen."

Ich nicke ihm zu.
„Ich schreibe dir morgen nochmal, aber sollte passen."
„Perfekt."

Er greift plötzlich nach meiner Hand und küsst sie.

„Wir sind da.",informiert er mich.
Sofort schaue ich aus dem Fenster und sehe meine Wohnung.
„Oh, danke."
Ich schnalle mich ab und will aussteigen, doch er hält mich zurück.
„Ich will ein Abschiedskuss meiner Verlobten."
Belustigt schaue ich ihn an.

„Wo ist mein Ring und Antrag? Solange ich beides nicht bekomme, bin ich nur deine Rivalin."
Ich löse mich aus seinem Griff und steige lachend aus.
Ohne mich umzudrehen laufe ich zur Tür.
Ich bin mir sicher, dass er jetzt sauer ist.

„Baba, bist du wach?", rufe ich laut.

Diese blöden Kartons nerven mich.
In zwei Tagen ziehen wir von hier um und der Umzugsdienst ist noch nicht fertig. Daher sind die Kartons hier alle gestapelt.

„Ayla, gel (komm).", höre ich Begül sagen.
Begül ist hier?
Ich laufe ins Wohnzimmer und dort sehe ich die drei zusammen sitzen.
„Wir haben Pizza bestellt."

Ich schaue auf den Couchtisch und sehe die Familienpizza.
„Nein, danke ich bin satt."
Mein Vater begrüßt mich und ich setze mich zu ihnen.
„Was ist passiert?", fragt mich Adnan ungeduldig.

Seufzend schaue ich zur Wand.
Wie soll ich denen das jetzt erklären?

„Rastet bitte nicht aus.
Giovanni und ich heiraten.", versuche ich schnell auszusprechen.
„ne dedin (was hast du gesagt)?!", brüllt mein Vater sofort.
Oh.
„Das ist doch ein Witz?!", flucht Adnan genauso laut.
Begül aber schaut mich schockiert an.

„Das alles ist eine lange Geschichte.
Doch die Lösung ist, dass ich mit ihm heirate.
Er und seine Mafia leisten uns finanzielle Unterstützung. Das brauchen wir genau jetzt, wo unser Plan für unser Imperium aufgeht.
Ich erhalte automatisch eine höhere Stellung, was mir noch mehr Kontakte für uns einbringen wird.
Außerdem scheide ich mich wieder, wenn es so schlimm wird.", versuche ich ihnen zu erklären.

Gott, hört sich das alles absurd an, während ich es so laut ausspreche...

„Du willst das wirklich?", fragt mich mein Vater.
Ich nicke mit meinem Kopf.
„Na dann. Wenn du eine Entscheidung getroffen hast, kann ich dich sowieso nicht umstimmen.
Trotzdem kannst du nicht erwarten, dass ich mich mit ihm verstehe."
Erleichtert nicke ich ihm zu.
„Danke, Baba. Es freut mich, dass du nicht sauer bist."

Sofort schüttelt er mit seinen Kopf.
„Natürlich bin ich sauer! Trotzdem bringt es nichts, dich anzuschreien. Du bist alt genug um selbst Entscheidungen zu treffen. Ich enge dich nicht ein, aus Fehlern wirst du selbst lernen."
Augenblicklich verschwindet mein Lächeln wieder.
Typisch Baba.

„Ich will das nicht.", zischt Adnan wütend.
„Er sorgt nur für Probleme, der hat doch was im Schilde und versucht dich auf seine Seite zu ziehen!"

Ich laufe zu ihm und umarme ihn.

„Adnan, hör auf damit. Wenn ich irgendwas merken sollte, handele ich dementsprechend. Du und Begül sind immernoch bei mir. Ich handle immer zu unserem Wohl, vergiss das nicht. Alle Abmachungen, die ich mit Giovanni treffe, mache ich zu unserem Vorteil.", verspreche ich ihm.
Wütend schnaubt er.
„Ich beschütze dich. Bei einer falschen Handlung von ihm, schieße ich sofort."
Lächelnd nicke ich ihm zu.
„Was andere erwarte ich auch nicht von dir."

„Ayla, pass auf. Es war mir klar, dass sowas passieren wird. Aber ich hätte nicht gedacht, dass es so schnell passieren wird. Wir sind an deiner Seite."
Überrascht schaue ich sie an.

Sie ist meist immer ruhiger, außer wenn sie gute Laune hat, zum Beispiel wenn wir feiern.
Ich nicke ihr zu.

„Gibt den anderen Bescheid. Damit die sich nicht wundern. Außerdem will ich, dass ihr beide zu meinem Vater zieht. Adnan nimm deine Mutter mit. Sie verdient endlich ein schönes Zuhause und sie soll nicht alleine sein, wenn du arbeitest. Mein Vater ist ja dann auch da.
Begül, du ziehst auch mit. Jeder bekommt eigene Zimmer, die ihr gestalten könnt. Ihr müsst euch nur noch zwei Tage gedulden."

Schockiert schauen mich beide an.

„Wir dürfen zu euch ziehen?"
Ich nicke Begül zu.
„Ihr beschützt meinen Vater, wenn was sein sollte. Ich werde mit Giovanni zusammenziehen, zumindest meinte er es so.
Plant also den Umzug in den nächsten Tagen und kauft Möbel."
Sie nicken mir beide lächelnd zu.

Beide hatten die Villa schon gesehen und waren richtig beeindruckt. Außerdem wollte ich beide eh mitnehmen, daher passt das jetzt noch besser.
Es wird unser „Hauptquartier", wo wir uns treffen können.

Bittere WahrheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt