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„Gestorben. Sie starb, als beide flüchten wollten.", antworte ich kurz und knapp.

Kurz weicht sich der Blick der Mutter auf. Das ist mir verdammt unangenehm hier. Meine Schweißperlen wische ich mit einer Serviette ab. Das Essen rühre ich sicherlich nicht an. Die sind krank hier.

„Du hast einen Vater. Was macht er und warum denkt er, dass du eine Krankenschwester bist?"

„Er arbeitet sehr viel. Habe die Schule nicht beendet. Ich wollte ihn nicht enttäuschen und habe irgendeinen Beruf ausgewählt, wo ich etwas wissen habe."
Kurz schaut er mich verwirrt an.

„Was machst du den ganzen Tag? Legal ist es bestimmt nicht."

Bingo!
„Hab ein eignes Unternehmen. Verkaufe Drogen und vieles mehr. Der Rest ist unwichtig."

Jetzt mischt sich Giovanni ein.
„Drogen? Du nimmst Drogen? Warum machst du so eine scheiße?", fragt er mich schockiert.
Obwohl die Situation gerade alles andere als lustig ist, fangen wir drei an zu lachen.
„Wir nehmen keine Drogen. Ayla erst recht nicht.", spricht Adnan schmunzelnd aus. Kurz klopfe ich auf seine Schulter.
Keiner von uns würde so eine scheiße zu sich nehmen. Es macht halt gut Geld, daher handeln wir auch damit.

„Noch Fragen?"
Alle wirken etwas nachdenklich.
„Du bist echt ein komischer Mensch. Dich kann man nicht einschätzen.", spricht Antonio mit einem verwirrten Gesichtsausdruck aus.

„Schön. Dann habe ich mein Ziel ja erreicht. Nimmt die Waffe runter. Sofort.", fordere ich ungeläufig auf.
Ich will einfach nur noch gehen.
„Weißt du eigentlich, wer wir sind? Wir könnten deinen ganzen Block in Sekunden bombardieren lassen. Du gibst uns keine Befehle!", fängt der Vater an rum zu heulen.

Schmunzelnd schaue ich zu Adnan und danach zu Begül.
„Uns ist bewusst, wer ihr seid. Nur könnt ihr uns nichts anhaben. Ihr seid nicht stark, eure Mitarbeiter vielleicht schon. Ihr lebt hier in eurem kleinen Schloss und habt keine Ahnung, wie stark die Menschen von der Straße sein können.
Das zeige ich euch jetzt.
Außerdem stehen eure Söhne offensichtlich auf mich. Wenn ihr mir was tut, heulen die vielleicht rum. Ihr wollt doch nicht die Herzen eurer Kinder brechen, oder?"
Ich haue mit meinen Händen auf den Tisch und stehe auf.

„Jetzt!", schreie ich laut in die Kette und in der nächsten Sekunde zerbrechen die Fenster, um uns herum.
Adnan holt seine Waffe heraus und schießt auf den Mann, während Begül ihre Waffen auf die Familie hält.

Wirklich alle schauen mich schockiert an, sogar der Vater.

Ganz viele maskierte Personen springen durch die Fenster und nicken mir zu.
„Alle erledigt.", informiert mich einer von ihnen.
„Was zum-?", stottert die Mutter schockiert.

„Ich habe mich auf diesen Abend vorbereitet. So dumm bin ich auch wieder nicht.
Ihr kommt meinem Vater oder auch meinen Freunden niemals wieder zu nah! Ich werde jeden einzelnen von euch abschlachten, wenn es sein muss. Ihr habt eure Antworten, Punkt. Ich habe nichts mit euch zutun und ihr nicht mit mir. Meine Gebiete befinden sich nicht in euren, daher herrscht auch kein Krieg.
Euch noch einen schönen Abend."
Lächelnd drehe ich mich um und will gerade aus einem der Fenster klettern, als mir noch etwas einfällt.

Ich drehe mich um und gebe Adnan ein Zeichen.
Sofort kommt er zu mir und hält mir einen Umschlag hin.

„hier sind 25.000€. Meine Krankenhausschulden sind somit beglichen. Ich stehe also nicht mehr in eurer Schuld."
Ich schmeiße es vor Giovanni auf den Tisch und laufe dann mit den anderen aus dem Haus heraus.

Nach einigen Minuten kommen wir auch zu unseren Autos und blieben davor stehen. Seufzend lehne ich mich an das Auto.
„Ich hatte einfach durchgehend Gänsehaut. Du warst so verdammt powerful!", kreischt Begül plötzlich und alle anderen auch.
„Das war krank!", „Diesem Möchtegern Mafiosis habe wir es gezeigt.", „Wieder mal haben wir unsere Stärke bewiesen!", muss ich mir anhören.
Ich bin selbst verdammt stolz auf mich und fange an zu lachen.

„Ich habe vor Aufregung so verdammt viel geschwitzt, ihr wisst nicht! Aber Leute, danke euch. Ohne euch hätten wir diese Menschen nicht einschüchtern können, wirklich danke. Ihr seid wirklich loyal.", spreche ich schmunzelnd aus.

Nachdem wir zu Ende gesprochen haben, lade ich die ganze Bande zum essen ein und gehe dann nachhause, um zu pennen.
Ich muss auf jeden Fall morgen auf Haussuche gehen. Ich will meinem Vater endlich ein richtiges Zuhause geben und ihn überraschen.

Bittere WahrheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt