«Morgen Hajime», werde ich von meinem besten Freund Tetsurou Kuroo begrüsst. Wir kennen uns schon seit der vierten Klasse, sind aber erst seit der Oberschule beste Freunde. Wir treffen uns jeden Morgen auf dem Weg zur Uni, da wir in derselben Gegend wohnen und die gleichen Kurse besuchen. «Morgen Tetsurou», begrüsse ich ihn müde mit einem Faustschlag und muss mir ein Gähnen unterdrücken. Er strahlt mich grinsend an. Wie kann man am Morgen schon so gut gelaunt sein? Meine Motivation für den heutigen Tag ist das Mittagessen. Tetsurou hat gestern eine Wette gegen mich verloren, weshalb das Essen heute auf ihn geht. Ich werde mir den Bauch hübsch vollschlagen auf seine Kosten. «Hey Hajime! In welchem Raum ist heute der erste Kurs?» «Im 2. Stock, Zimmer 250. Hattest gestern wohl keine Zeit, um nachzuschauen», Tetsurou lacht verlegen, «Ja ich war mit etwas sehr Hübschem beschäftigt. Hast du gewusst, dass sie in Mathe denselben Kurs belegt wie wir?» Ich schüttle bloss den Kopf, es interessiert mich auch nicht gross. Tetsurou ist an der Uni als der Frauenheld schlechthin bekannt, aber man kann es ihm auch nicht verübeln. Das Aussehen zumindest hat er, auch wenn er es mit der Uni nicht so ernst nimmt. Im Zimmer angekommen, bereite ich meine Sachen auf dem Tisch aus für die Vorlesung. Tetsurou ist währenddessen bereits wieder am Flirten. Der Dozent beginnt mit der Stunde und im Saal kehrt Ruhe ein. Was mich interessiert schreibe ich mit, während Tetsurou dem Dozent nur seine halbe Aufmerksamkeit schenkt und lieber Löcher in die Luft starrt. Die Stunden am Morgen verlaufen alle etwa gleich. Kurz vor der Mittagspause schiebt mir Tetsurou ein Zettel hin. «Wo wollen wir Essen gehen?» Ich werfe ihm einen «das-ist-nicht-dein-ernst»-Blick zu - was eine dumme Frage. Trotzdem schreibe ich auf den Zettel mein lieblings Ramen Restaurant hin und schiebe ihm den Zettel zurück. Daraufhin wirft mir Tetsurou einen wissenden Blick zu und kurz darauf klingelt es. Wir packen unsere Sachen zusammen und machen uns auf den Weg zum Restaurant. Es ist etwa 15 Gehminuten von der Uni entfernt. Tetsurou erzählt gerade von seiner neusten Entdeckung in unserem Kurs. Ich bin in Gedanken jedoch abwesend.
«Hajime du guckst so komisch, was ist los?» Aus den Gedanken gerissen, antworte ich: «Nichts, ich freue mich auf das Essen.» Tetsurou quittiert meine Antwort mit einem nicken und wir laufen schweigend weiter. Angekommen nehmen wir unseren Stammplatz ein und bestellen das Essen. Während wir warten, fängt Tetsurou an zu erzählen, was er in den kommenden Semesterferien im Sommer macht. «Die letzten Jahre war ich ja in diesem Surf Camp in Okinawa mit echt heissen Mädels. Ich denke, ich werde mich dieses Jahr wieder anmelden.» Er macht eine Verschnaufpause und träumt den Mädchen hinterher, die er dort flachgelegt hat. Während seiner Pause kommt das Essen, ich wünsche einen «Guten Appetit» und fange an zu Essen. «Hajime!» schreit er schon fast. Leicht genervt schaue ich vom Teller auf in Tetsurous haselnussbraune Augen, die mich freudestrahlend ansehen. Ich habe eine böse Vorahnung, innerlich seufze ich schwer. «Warum kommst du nicht mit in das Camp? Letztes Jahr hast du gekniffen wegen deiner Mutter, aber jetzt ist doch dein Vater nicht auf Geschäftsreise, also was spricht dagegen?» «Dich auch während den Ferien sehen zu müssen.» Grinse ich ihn an. Tetsurou schaut mich beleidigt und entrüstet an. «Ist ja gut, ich überlege es mir» gebe ich mich geschlagen. Die letzten Ferien über war ich arbeiten und habe mich zuhause um meine Mutter gekümmert. «Es ist ja auch nicht weit weg von uns, 2h30 Flugzeit bis Okinawa. Das sollte kein Problem sein und ausserdem bist du ja nicht allein, du hast immer noch mich», grinst er mich siegessicher an und hat mir somit den letzten Ausweg weggenommen. Dann ist es wohl beschlossene Sache. Ich seufze leicht: «In Ordnung, mal schauen was sich machen lässt.» Wir reden noch etwas über die Uni, bis Tetsurou bezahlt und wir zurückgehen.
Wir besuchen die restlichen Kurse, welche ich motiviert mitschreibe. Ich mag diesen Dozenten echt gerne, denn er gestaltet die Kurse sehr spannend. Da klingelt es auch schon zur letzten Stunde und wir verlassen gemeinsam das Gebäude. Wir gehen ein Stück zusammen, bis sich unsere Wege trennen. «Bis Morgen Hajime und vergiss nicht deinen Eltern zu sagen, dass du in den Semesterferien weg bist», verabschiedet sich Tetsurou zwinkernd. «Ja mach ich, wir sehen uns.»
Wir geben uns noch einen Handschlag und dann geht jeder seinen eigenen Weg.
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IwaOi - Im Surfcamp
FanfictionTetsurou Kuroo hat seinen Besten Freund Hajime Iwaizumi dazu überredet mit ihm ein Surfcamp zu Besuchen. Hajime hat es Zuhause nicht immer so einfach, weshalb es für ihn eine Willkommene Abwechslung ist. Tetsurou hat da andere Pläne, denn er will Ha...