Kapitel 64

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"Da warens nur noch zwei.", grinst Tooru. Unsicher rutsche ich neben ihm auf dem Sofa hin und her. "Was ist los?", fragt er leicht belustigt. "Kann ich noch ein Lied singen?", frage ich vorsichtig. Lächelnd betrachtet er mich. "Klar, welches?" Ohne ein weiteres Wort steh ich auf und schnappe mir Yachis Gitarre, die in einer Ecke steht. Ich stimme sie noch kurz, bevor ich anfange.

"Tonight the monsters in my head are screaming so damn loud. But I built walls so high, so they never even make a sound
It's a mask, it's a lie. It's the only home I've ever know. 'Cause being who I really am, has only left me more alone. I am not okay and I need you to see it. I have so much to say and no one to hear it. The reason I keep quiet, with so much at stake. I always feel like a burden, let it silence me. You'll never understand, why it's so hard to say. I'm not okay
I wish I had a scar, had a bruise on the surface, any kind of proof. Had everything I feel is more than just some sad excuse.
My life's invisible abuse. I'm either judged or have to hide. The only symptom you can see, is I don't wanna be alive.
I am not okay and I need you to see it. I have so much to say and no one to hear it. The reason I keep quiet, with so much at stake. I always feel like a burden, let it silence me. You'll never understand, why it's so hard to say." Meine Gedanken sind komplett im Lied versunken, ich bekomme von meiner Umgebung nichts mit. So geht es mir öfter, wenn ich ein Lied Singe. "I'm not okay. I'm never safe. It's not a phase. If I finally break, would you still stay? Tonight the monsters in my head are screaming so damn loud"

Beende ich das Lied und lasse die Töne der Gitarre noch ausklingen, bevor ich zu Tooru aufsehe. "Weil ich nicht so gut darin bin, verfasse ich meine Gefühle oft in Songtexte. Ich hoffe du verstehst mich jetzt etwas besser. Es war mir irgendwie wichtig, dass du darüber Bescheid weisst. Er ist auch ziemlich neu und noch nicht ganz perfekt"
"Er ist gut.", fällt mir Tooru ins Wort, "und er passt zu dir. Sehr gut sogar. Ich denke ich verstehe dich jetzt auch etwas besser, was so alles in dir vorgeht.", lächelt er sanft. "Du musst wissen, du wirst mir nie eine Last sein. Und ich will, dass du mir immer alles sagst, auch wenn es für dich nicht immer einfach ist. Es ist mir egal, ob du dich mit Gedichten, Songtexten oder Gesprächen ausdrückst, Hauptsache du tust es." Sanft entwendet er mir die Gitarre und legt sie zurück. Vor mir stehend, bückt er sich runter und legt seine Lippen sanft auf meine. "Du brauchst dringend mehr Selbstbewusstsein.", versucht er mir zu erklären. "Wie denn, wenn ich von dir und Tetsurou immer zur Schnecke gemacht werde?", frage ich sarkastisch. "Du nimmst es mir übel, nicht wahr?", fragt er zerknirscht. "Obwohl ich doch nur das Beste für dich will.", murmelt er daraufhin nachdenklich. "Lassen wir das Thema mal.", bestimmt er. "Jetzt ist erstmal Zeit für uns.", grinsend senkt er seine Lippen wieder auf meine, verstärkt diesmal den Kuss mit seinen Händen. Überrascht von seinem plötzlichen Gewicht, drückt er mich auf das Sofa. Ich lasse es geschehen ohne Widerstand. "Jetzt bist du in der Position, wo du hingehörst.", grinst er frech. "Lass uns gehen, ich bin müde.", klemme ich seinen Annäherungsversuch ab. "In Ordnung.", leicht geknickt hält er mir seine Hand hin, damit ich aufstehen kann. Still verlassen wir das Gebäude und kehren in die Hütte zurück. "Sei mir nicht böse, ja?", beginnt Tooru erneut ein Gespräch. "Ich bin nicht böse.", erkläre ich ihm. "Was dann?", fragt er verwirrt nach. "Ich bin wütend ", überfordert meine Gefühle auszudrücken suche ich verzweifelt nach Worten, die meine Gefühle beschreiben. Geduldig wartet Tooru, bis ich mich gesammelt habe. "Wütend auf mich selbst, dass ich es nicht alleine schaffe und euch in das Ganze mit hineinziehe. Ich setzte mich deshalb noch mehr unter Druck. Ich versteh nicht, warum ich so bin wie ich bin und ich es nicht auf die Reihe kriege mich zu ändern.", lasse ich meine Gefühle raus. "Es ist okay, sich Hilfe zu holen, du musst dich nicht schämen. Bitte hasse dich nicht, du bist so wundervoll. Sei stolz auf dich.", muntert er mich auf und drückt mich fest an sich. "Na los, lass uns schlafen gehen, du kannst es gut gebrauchen.", lächelt er und drückt mir einen liebevollen Kuss auf. "Komm!", weist er mich an und hebt einladend seinen Arm. Ich kraul dir noch etwas die Haare, das magst du doch, oder?", lächelt er liebevoll. Grummelnd stimme ich zu. Ich kann die sanften Berührungen nicht lange geniessen, da zieht mich bereits die Dunkelheit in ihren Bann.

IwaOi - Im SurfcampWo Geschichten leben. Entdecke jetzt