Justin (Mel’s Point of View)
Die nächsten Tage waren lang. Viel zu lang! Cole und ich waren viel unterwegs, manchmal kam auch Chaz mit, einfach um mal raus zu kommen. Wir hatten viele Pressetermine, Termine mit Anwälten wegen Justins Aussage, Termine mit Sponsoren und allen erzählten wir dieselbe Story. Ich konnte sie nicht mehr hören, doch ich musste sie noch einige Male erzählen. Wir kümmerten uns darum, dass Justin, wenn er aufwachen würde, keine Probleme oder Sorgen hatte, er sollte sich erst einmal darauf konzentrieren gesund zu werden. Das war das Wichtigste für mich!
„Mel, wir müssen zu einem von Justins Sponsoren fahren. Ich möchte dass du dabei bist. Denn es ist einer seiner wichtigsten. Eine große Modekette hier in den USA.“, sagte Cole, als wir aus einem Interview kamen. „Ja gut.“, seufzte ich. „Wohin fahren wir denn dann?“, fragte ich weiter. „Wir werden ein Stück außerhalb von L.A. sein. Dort hat die Modekette ihren Sitz.“ „Wie lange müssen wir fahren?“ „Drei Stunden.“, antwortete Cole. „Wie bitte?“, schrie ich entsetzt auf. Ich konnte nicht weg von Justin, niemals! Wie? Nein! „Cole, ich kann hier nicht weg!“, sagte ich entschlossen. „Wir fahren hin, reden ein zwei Stunden mit denen und dann fahren wir auch schon wieder zurück.“, sagte er.
„Ich kann hier nicht weg, was wenn …?“, ich traute mich gar nicht es auszusprechen. „Ihm wird nichts passieren!“, versprach er. Wir fuhren zum Krankenhaus, wo ich Pattie und Chaz anwies auf ihn aufzupassen und mich sofort anzurufen, wenn sich irgendetwas veränderte. „Mel, mach dir bitte nicht solche Sorgen!“, lächelte Chaz. „Er wird bald aufwachen.“ „Ganz genau und dann will ich hier sein.“, sagte ich ruhig. Mittlerweile kannte er diese andere Ruhe an mir, die „Ich bring dich gleich um“ – Ruhe. „Fahr, er wird es verstehen!“, sagte er erneut. Dann fuhren Cole und ich los.
Es war eine unendlich lange Hinfahrt und zwar nur um so einem verwöhnten, arroganten Typen zu erzählen, dass es Justin bald besser gehen würde und alles im Rahmen läuft. Ich bekam für mein falsch aufgesetztes Lächeln und meine viel zu freundliche Höflichkeit das Kommentar: „Vielen Dank, Ms. Sheperd, sie sind eine reizende junge Lady.“ Ich versuchte in der Öffentlichkeit, als stark, selbstbewusst, klug und ruhig rüber zukommen, anscheint gelang es mir. Doch innerlich brodelte ich mit jedem Tag mehr, dem es Justin besser ging. Das war definitiv nicht mein Job! Doch ich tat ihn für Justin. Ich musste ihn einfach unterstützen.
Als wir endlich nach einer quälenden Stunde aus dem Büro des arroganten Blödmannes begaben, sah Cole auf sein Handy. „Sry Mel, aber die Medien haben Wind davon bekommen, dass du hier bist. Du scheinst eine Art Berühmtheit zu sein“, grinste er. „Wir haben eine Pressekonferenz in 15 Minuten.“ Ich sah ihn einfach nur an. „Ist das dein Ernst?“, war mein Kommentar. „Ja leider schon.“, antwortete er. Ich straffte meine Schultern atmete tief durch und schloss die Augen für einen Moment. Als ich sie wieder öffnete hatte ich eine perfekte Maske auf, mein Atem ging ruhig und meine Gedanken waren auf die nächste Pressekonferenz gerichtet. „Es kann losgehen.“, lächelte ich, doch innerlich brach es mir das Herz. Ich ahnte dass etwas passierte, doch ich wusste nicht ob positiv oder negativ.
* Justin’s Point of View
Ich öffnete meine Augen, sah mich um. Chaz. Mam. Ich atmete, doch da war etwas in meinem Mund. Ich schielte darauf. Ein Schlauch „Justin“, schrie meine Mutter. Und ich viel erneut in das dunkle Loch zurück.
Wieder öffnete ich meine Augen, dieses Mal wurde ich von einer Stimme abgelenkt. „Justin, tief einatmen.“ Ich tat wie mir geheißen. „Und jetzt ausatmen.“ Der Schlauch wurde aus meinem Mund gezogen, ich hustete. Mir war komisch. Viele Hände berührten mich. Zu viele. Ich versuchte einen klaren Gedanken zu fassen, doch da war keiner, nicht wirklich: Melody.
Wo war sie? Ihre Wärme, ihre Stimme, ihre Ruhe? Suchend sah ich mich im Raum um, sah viele Ärzte, Schwestern, meine Mam und Chaz, doch Mel war nicht da. Der Arzt kam auf mich zu, stellte mir Fragen, die ich beantwortete, doch nicht richtig wahrnahm. „Gut dann lassen wir sie jetzt allein. Er ist wach und orientiert. Er wird müde und schwach sein, doch ihm geht es gut.“ Ah, mir ging es also gut? Sie waren anscheint kein guter Arzt, ich war verwirrt, geschockt und mir war ekelig zu mute. Ich roch komisch, alles roch komisch.
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Come Back, Stay Here
FanficDie Fortsetzung meiner Geschichte "The Way you make me feel". Für Mel und Justin sollte jetzt eigentlich alles wieder normal laufen. Ihr Leben sollte getrennt weiter gehen, doch wird es das?