-5- Endlich wieder Daheim

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Mir fiel ein Stein vom Herzen als ich endlich das Krankenhaus verlassen habe. Die frische Luft welche ich nun zum ersten mal seit ungefähr zwei Wochen wieder spüren durfte fühlte sich großartig an. Mit stetig gleichmäßigen Schritte lief ich hinter meinen Eltern her zum Auto, das auf dem Parkplatz vor dem Krankenhaus geparkt war. Erleichtert schmiss ich mich auf den Rücksitz und schnallte mich an. Mein Vater drehte bereits den Schlüssel um und ich konnte hören wie der Motor startete und wenige Momente später waren wir schon auf den Weg zurück zu unserem neuen Haus. Aufmerksam beobachtete ich die Umgebung durch das Autofenster. So viele mir unbekannte Orte fielen mir dabei ins Auge. Kein einziger war jedoch interessant genug um meine Aufmerksamkeit langfristig auf sich zu ziehen.

Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich auf die ruhige, etwas altmodische Musik welche im Radio lief. Ein leises knacken und das gleichmäßige brummen des Motors waren die einzigen anderen Geräusche welche das Auto füllten. Bereits seit dem wir losfahren waren haben meine Eltern kein einziges Wort mit mir geredet. Wirklich Sorgen machte ich mir deshalb jedoch nicht. Wenn ich so drüber nachdenke rede ich normalerweise nur wenn es nötig ist mit ihnen. Die Tatsache, dass mein Vater Tag ein Tag aus sowieso nur auf der Arbeit ist mach das auch nicht besser. Und meine Mutter sehe ich auch nur vor oder nach der Schule, je nachdem was für eine Schicht sie hat. Ich lehnte meinen Kopf gegen das Fenster und schaute wieder nach draußen. Etliche Bäume zogen an uns vorbei und eh ich mich versah erkannte ich einige Häuser meiner Nachbarschaft. Wir bogen in die Einfahrt ein und kurz danach drehte sich mein Vater zu mir um ,,wir sind wieder Zuhause" sagte er ruhig, danach nahm er den Schlüssel und stieg aus. Ich folge ihm leise.

Im Haus angekommen steuerte ich geradeaus auf mein Zimmer zu. Überrascht stellte ich fest, das seit dem Vorfall in dieser einen Nacht, niemand mehr in mein Zimmer gegangen ist. Die Bettdecke lag immer noch genauso verwühlt auf dem Bett, wie ich sie zurück gelassen habe. Mit einem erleichterten stöhnen ließ ich mich auf mein Bett fallen und blieb für einen Moment liegen. Danach richtete ich mich wieder auf und ging zu meinem Kleiderschrank. Die Tür knarrte als ich sie öffnete und nachdem ich etwas darin herumgewühlt habe, zog ich ein weißes weißes Shirt von meiner lieblings Band heraus. Ich entfernte das unbequeme Hemd das meine Eltern mir für die Rückfahrt gegeben haben und zog mir danach das Shirt über. ,,Viel besser" gab ich zufrieden von mir.

Nachdem ich den Schrank wieder geschlossen habe schaute ich mich noch etwas in meinem Zimmer um. Die Vorhänge waren immer noch unordentlich. Ich lief schnell zum Fenster und richtete sie. Danach fiel mein Blick auf den Schreibtisch, welcher unmittelbar vor dem Fenster stand. Darauf lag ein roter Umschlag. Ich blieb verblüfft stehen und schaute den Brief verwundert an. Der lag vorher aber noch nicht da, dachte ich mir als ich langsam danach griff. Vorsichtig öffnete ich den Umschlag und zog einen Zettel heraus. Das Papier schien alt zu sein, da es sich bereits verfärbt hat. Auf der Vorderseite des Zettels stand in einer relativ schwer lesbaren Handschrift etwas geschrieben. Um ehrlich zu sein sah es so aus als ob ein Rechtshänder den Brief mit der linken Hand geschrieben hat oder sich die Augen beim schreiben verband. Angestrengt schaute ich die seltsamen zeichnen welche tatsächlich Buchstaben darstellen sollten an. Doch nachdem ich die unleserliche Krakelei für einige Momente studierte konnte ich herausfinden was auf dem Zettel stand.

,,Schade.. ich hätte dich wirklich gerne in meiner Sammlung gehabt. Zum Glück werden wir uns schon bald wiedersehen. Bis dahin wünsche ich dir bittersüße Träume"

Er kommt bei Nacht [Jeff the Killer x Reader]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt