-8- Der Künstler

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,,geht's dir gut?" Ich blickte auf und guckte den Jungen an, welcher normalerweise hinter mir saß. Danach vergrub ich meinen Kopf wieder in meinen Armen. Er atmete laut aus und beugte sich zu mir hinüber ,,Du weißt schon, dass du Zuhause bleiben kannst wenn es dir schlecht geht oder?" merkte er in einem leicht besorgten ton an. Ich richtete mich wieder auf und strich mir einige Haare aus dem Gesicht ,,mir geht's nicht schlecht" grummelte ich leise als Antwort. ,,Warum schmollst du dann so rum?" fragte er als er sich neben mich an den Tisch setzte. Ich lehnte mich nach vorne und stützte mit einer Hand meinen Kopf ab ,,wer bist du überhaupt?" erkundigte ich mich bei dem mir unbekannten. ,,Helen" antworte er schnell ,,mein Name ist Helen und wie heißt du?" Ich schaute den Jungen zögernd an. ,,Ich bin Y/n" sagte ich nach einer kleinen Pause. Seine neutrale Mimik veränderte sich und ein leichtes Lächeln erschien auf seinen Lippen.

,,Sag mal, deine Familie ist doch in das alte Haus in der Nähe vom Park eingezogen oder?" ich schaute ihn verwirrt an. Woher wusste er wo ich wohne? Nachdem ich für eine Weile nicht antwortete seufzte er ,,wir sind Nachbarn Y/n. Ich wohne im Haus gegenüber von euch... Um ehrlich zu sein ist es irgendwie cool, dass dort mal wieder jemand wohnt. Das Haus stand ganz schön lange leer weist du?" er zog einen Zeichenblock aus seinem Rucksack und legte ihn auf den Tisch. Danach begann er durch den Block zu blättern. Viele Seiten waren mit verschiedenen Zeichnungen, Mustern und Kritzeleien gefüllt. Ich war so auf seine Zeichnungen fixiert, dass ich seine Frage gar nicht beantwortete. Interessiert schaute ich ihm dabei zu wie er eine leere Seite suchte. ,,Ist es wegen gestern?" fragte er plötzlich. ,,Was meinst du?" entgegnete ich ihm während ich immer noch auf seine Zeichnungen schaute. Kurz darauf fand er eine weiße Seite und begann mit einem Bleistift etwas zu skizzieren ,,du bist gestern ganz schön spät nach Hause gekommen. Ich habe dich beim essen durch unser Küchenfenster gesehen, ist irgendwas passiert?" Ich kratzte mich nervös hinterm Ohr und blieb für einen Moment still ,,ich hab einfach den Bus verpasst..." antwortete ich beschämt auf seine Frage.

Danach wurde es still zwischen uns. Keiner sagte ein Wort. Er war voll und ganz auf seine Zeichnung konzentriert. Aufmerksam beobachtete ich ihn dabei wie er aus vielen einzelnen Strichen ein Bild zauberte. ,,Hast du ihn gesehen?" hörte ich ihn plötzlich Fragen. ,,Wen meinst du?" verwirrt verdrehte ich die Augen. Weiß Helen wer dieser Junge ist? Ich dachte kurz darüber nach aber kam zu dem Entschluss, dass dies höchstwahrscheinlich nicht der Fall war.  Er tippte auf seine Zeichnung ,,den hier" Mein Herz setzte für einen Schlag aus. Er hat einen Hund gezeichnet. Um genauer zu sein, einen Husky welcher zu lächeln schien. Das ist der gleiche Hund den der Typ gestern bei sich hatte. Also weiß Helen doch wer der Jungen ist. Ich starrte die Zeichnung beunruhigt an. ,,Also.. hast du... ? Helen stützte seinen Kopf mit der Hand ab und schaute mich irritiert an. ,,N-Nein hab ich nicht" antwortete ich schnell. Er zog eine Augenbraue nach oben. Danach zuckte er mit den Schultern und zeichnete weiter.

,,Das ist ein Streuner der öfters mal durch unsere Nachbarschaft läuft..." erklärte Helen leise ,,... Ich hab gehört dass er beißt, also sei vorsichtig" ich guckte ihn an ,,Achso.." verunsichert kratzte ich mir am Hinterkopf. Eine Weile später klappte Helen den Block zu und verstaute ihn in seinem Rucksack. ,,Naja ich geh dann mal, vielleicht sehen wir uns ja später wieder" er stand auf und ging auf den Ausgang der Cafeteria zu. Bevor er jedoch durch die Tür trat blieb er stehen und blickte nochmals in meine Richtung. Er lächelte noch einmal, danach schritt er durch die Tür und verschwand.

Er kommt bei Nacht [Jeff the Killer x Reader]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt