-25- ,,D̶o̶n̶'̶t̶ Hug Me I'm Scared"

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Sein Gesicht verzog sich und seine grünen Augen schauten mich verwirrt an ,,Wie kommst du auf sowas?" In seiner Tonlage konnte ich pure Ratlosigkeit erkennen. Es kommt mir langsam so vor als ob er gar nicht weiß wovon ich rede. ,,Sie hat doch gesagt das ihr Jeff töten wollt!" Allein bei der Vorstellung daran wurde mir unwohl. Ich wich einen Schritt zurück und versuchte mich zusammen zu reißen. Jetzt ist nicht der Moment in dem ich emotional werden sollte. ,,Ich will nicht das mein Bruder umgebracht wird" Er legte seine Hand auf meine Schulter und schaute mir danach direkt in die Augen. Vielleicht wollte er mir versichern dass alles gut wird, aber ich weiß was sie gesagt hat und es hat sich nicht so angehört als ob sie es nicht ernst meinte. ,,Jane würde niemals jemanden verletzten, so ist sie einfach nicht. Ich weiß zwar, dass sie Jeff nicht leiden kann, aber sie hat nie gesagt, dass sie ihn umbringen will" Es ist nicht so, dass ich ihm nicht glauben will, aber Janes Worte verlassen meinen Kopf einfach nicht. Ich kann es aber auch verstehen, dass er mir nicht glaubt. Für ihn bin ich nur irgendein Mädchen, das seinen Bruder kennt und sie ist seine Komplizin.

Enttäuscht kniff ich meine Augen zusammen und schaute zur Seite. Liu war zwar bis jetzt nichts außer nett zu mir, aber ich vertraue ihm trotzdem nicht. Mein Blick wanderte auf die Tür, welche immer noch leicht offen stand. Liu lächelte mich etwas unsicher an bevor er sich wieder zu der Kiste drehte und diese weiter einpackte. Das ist meine Chance! so leise wie ich nur konnte schlich ich auf die Tür zu und schob diese ein Stück weiter auf. Ohne ein Geräusch von mir zu geben huschte ich durch die geöffnete Tür. Die Luft in dem schlecht beleuchteten Gang war kühl. Trotz dem ich einen Pullover trug, konnte ich die Kälte auf meiner Haut spüren. Mit ruhigen, gleichmäßigen schritten lief ich den kahlen Gang entlang. Ab und zu lief ich an einer weiteren verschlossenen Tür vorbei. Wenn ich wirklich in einem Keller bin, dann muss hier irgendwo eine Treppe sein. Nachdem ich einige Meter gegangen war erreichte ich eine Abzweigung. Vorsichtig schaute ich um die Ecke. Am Ende des Ganges erkannte ich Stufen. Nervös warf ich einen Blick nach hinten. Liu hat anscheinend noch nicht bemerkt, dass ich nicht mehr da bin. Danach nahm ich meinen Mut zusammen und lief schnell auf die Treppe zu.

Der Flur, welcher sich nun vor mir erstreckte, war noch schlechter beleuchtet wie der Keller. Ein stechender und gleichzeitig beißender Geruch stieg mir in die Nase. Der Geruch war zwar unangenehm, aber er war noch lange nicht schlimm genug, um mich vom atmen abzuhalten. Einen Moment lang stand ich ratlos in der Dunkelheit. Wo soll ich nur lang gehen? Ich weiß ja nicht einmal wo ich bin! Mein Gedankengang wurde von einem klirrenden Geräusch gestört. Perplex schaute ich den pechschwarzen Gang entlang. Was zur... Als der Klang von zerbrechendem Glas erneut in meine Richtung hallte, entschied ich mich dazu in die andere Richtung zu gehen. Mit jedem weiteren Schritt ins Unbekannte wurde mir unwohler. Ich muss irgendwie einen Weg hier raus finden. Irgendwo muss doch ein Ausgang sein. Die Ungewissheit, welche sich in mir ausbreitete, wurde mir langsam zu viel und ich versuchte mich an der Wand abzustützen. Ungeschickt stolperte ich dabei zur Seite, der Gang ist größer als ich gedacht habe. Der brennende Schmerz in meinen Armen erreichte mittlerweile seinen Höhepunkt und wurde somit fast unerträglich. Zitternd stützte ich mich mit dem Rücken an der Wand ab und versuchte meine Gedanken zu sammeln. Alles drehte sich. Meine Fingerspitzen fühlten sich dank des Schmerzes taub an. Selbst mein Atem zitterte als ich tief Luft holte. Ein seltsames Geräusch zog meine Aufmerksamkeit auf sich und ich schaute zurück, in die Richtung aus der ich gekommen war. Es hörte sich so an, als ob etwas auf mich zu gerannt kommt. Als ich meinen Körper endlich dazu bringen konnte sich wieder zu bewegen, war es bereits zu spät.

Ein flauschiges Wesen warf sich gegen mich und ich verlor mein Gleichgewicht. Verzweifelt versuchte ich mein Wimmern zurück zu halten, aber als ich auf dem Boden landete wurde es mir einfach zu viel. Ein leises, von Schmerzen erfülltes Schluchzen verließ meine Lippen. Vorsichtig drückte ich das aufgeregte Tier zur Seite und setzte mich danach auf. Schemenhaft konnte ich das entstellte Gesicht des Huskys erkennen, welcher mich gerade angesprungen hatte. ,,Smiley.." stellte ich zu meiner Verwunderung fest. Die Verwirrung in meinem Inneren festigte sich weiter als ich kurz darauf von zwei Armen umschlungen wurde. Die Person drückte mich fest an sich. Ich konnte zwar kaum etwas sehen, aber mein Gehirn verknüpfte die Punkte miteinander. Tränen bildeten sich in meinen Augen als ich seine Umarmung erwiderte. Es machte mich aus irgendeinem Grund extrem glücklich, dass er jetzt hier ist. Wimmernd vergrub ich mein Gesicht in seinem Pullover, während er mir führsorglich über den Rücken strich. ,,Es ist alles gut" erklang seine raue Stimme. Ein zartes Lächeln erschien auf meinen Lippen als ich mich fester um ihn klammerte. Ja, jetzt wird alles gut.

Er kommt bei Nacht [Jeff the Killer x Reader]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt