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Genervt sitzt Ricardo vor einem seiner Mitarbeiter und schaut sich sein Projektvorschlag an. Er zeigt nur Scheiße, die seine Zeit verschwendet. Er sagte ihm ausdrücklich wie wichtig dieser Auftrag ist und er bekommt es nicht hin.

,,Und, bekomme ich den Job?" Ricardo sieht den kleinen vor sich an. ,,Verzieh dich." ist das einzige, mit einem ernsten Blick, was er dazu sagt und steht auf.

Noch genervter geht er ins Büro, schmeißt sein Jackett auf das braune Sofa und lässt sich auf sein Bürostuhl fallen. Sein Blick liegt auf seinem Handy. Seit einer Woche zerbricht er sich den Kopf über Nyx. Die wunderschöne blondlockige Tänzerin mit den eisig blauen Augen und Kurven an den richtigen Stellen.

Er nimmt sein Handy in die Hand und öffnet Messenger. Dann gibt er ihren Namen ein und schon wird ihr Kontakt angezeigt. Dort steht sie vor einer graffiti besprühten Wand auf den Zehenspitzen in Spitzenschuhen. Ihre Haare hat sie in einem Zopf. Ihre eine Hand hebt sie elegant über den Kopf, die andere Hand hält ihr Kleid an der Seite hoch.

Er schmunzelt. Sie ist so süß, so natürlich. Er tippt eine Nachricht ein, löscht sie dann aber wieder. ,,Fuck!" schimpft er über sich selbst. Wie kann er denn nur so sehr wegen einer Nacht die Kontrolle über sich verlieren?

Die Tür schwingt auf und eine brünette Frau kommt herein. ,,Was fluchst du denn so?!" fragt sie wütend und geht mit langen, eleganten Schritten auf ihn zu. Dann sieht sie das Profilbild und beginnt zu lachen.

,,Ach Ricardo, das ist doch albern..." sagt sie spöttisch und setzt sich ihm gegenüber. Dabei schlägt sie ein Bein über das andere. Ihr weißes Kleid liegt perfekt an ihrer schlanken Figur an.

Sie ist wunderschön. Ihre langen braunen Haare sind glatt und immer perfekt in einem Pferdeschwanz. Ihre Haut ist makellos und seidig. Stets sitzt ihr Makeup, die Nägel sind immer ordentlich manikürt, die Beine immer enthaart.

Doch für Ricardo ist sie zu perfekt. Zu glatt. Zu makellos. Zu ruhig. Sie sagt immer genau das Richtige um niemandes Gefühle zu verletzen.

Ricardo schaut sie ernst an. Niemand wagt es, eigentlich, so mit ihm zu reden. Auch die Schönheit vor ihm nicht. Doch manchmal vergisst sie sich oder wagt es den falschen Ton anzuschlagen.

Sie sieht von ihren Nägeln zu ihm. ,,Du hast dir doch sonst nie die Mühe gemacht, dich bei einer deiner Schlampen zu melden. Hat sie deine Eier mitgenommen?" fragt sie wieder lachend und schluckt dann, als er aufsteht.

,,Ich glaube du hast vergessen, wer hier vor dir sitzt." er stellt sich vor sie und setzt sich leicht auf den Tisch. ,,Dich interessiert es ein Scheiß was ich tue. Dich sollte nur interessieren deinen Job zu machen. Klar?"

Sie schluckt erneut schwer. Er genießt es, wenn Menschen Angst vor ihm haben. Wenn sie wissen, wie gefährlich er ist und wie sie alles tun um seine Wut nicht zu spüren zu bekommen. ,,Und jetzt, Rachel, besorge mir verdammt noch mal einen fähigen Architekten!" damit springt sie auf und verlässt den Raum.

Erschöpft legt er sein Kopf in den Nacken. Er ist müde und braucht dringend mal Schlaf. Was heute noch ansteht ist die Spendengala seiner Mutter für benachteiligte Familien in Afrika. So ein dämliches Projekt was sie jedes Jahr tut, ihr aber nichts bedeutet.

Das einzige was sie damit erreicht, ist, dass die Presse sie als die tolle, nette, fürsorglich Frau hält die sich immer und gerne um alle kümmert. Was sie aber nicht ist. Von Nannys und Privatlehrern wurde er aufgezogen. In Amerika angekommen heiratete sie einen Mann den er nicht mochte und dessen Sohn zehn Jahre älter als Ricardo selbst war und demensprechend kein sonderliches Interesse an ihm zeigte. Er lebte praktisch alleine in dem großen Haus während Mommy und Stiefvater Harry sich vergnügten und sein Bruder entweder in seinem Zimmer saß und abgeschlossen hatte oder gar nicht erst zu Hause war. Geschweige denn von dem unheimlich lauten Sex den seine Eltern hatten und den lauten Streitereien über das Älter werden von ihr und der Tatsache, dass sie in der Gesellschaft schlecht Fuß fand.

Eine Migrantin mit einen kleinen Sohn die beide die Sprache nicht beherrschen und sie zu allem Übel aber bei den Männern der High Society gut ankam. Sie war eine wunderschöne Frau und je älter sie wurde, desto schöner wurde sie. Die Narben der Vergangenheit nicht ansehen durch ein Lächeln und Makeup.

Für Harry lernte sie viel und wurde ihren Aktent los. Sie färbte sich ihr Haar und begann all das zu tun was ihm gefiel, damit sie ihm gefiel. Wie ein verdammter Hund gehorchte sie ihm.

Ricardo hasste Frauen die sich von ihren Männern untergraben ließen. Er hasste Frauen, die sprangen sobald ein Mann etwas verlangte. Deswegen will er kontra. Jemand, der keine Angst hat ihm die Stirn zu bieten. Der keine Angst vor ihm und seiner Wut hat.

Aber bis jetzt gab es da niemanden. Er will Wiederstand in den Augen einer Frau sehen. Er will, dass sie zurück schlagen kann und sich nicht dafür entschuldigt seine Gefühle damit zu verletzten.

Er nimmt wieder sein Handy in die Hand. Sie hat ihr Profilbild geändert. Darauf ist sie mit ihrer Freundin, die die auch im Club war, zu sehen. Sie halten beide eine Flasche Vodka hoch, Sonnenbrillen im Gesicht, Bikini und lachen unglaublich schön.

Nyx trägt einen leuchtend gelben Bikini mit Bändern um ihren Bauch. Ihre Freundin trägt einen weißen, der ihre dunkle Haut strahlen lässt. Zwei wirklich wunderschöne Frauen, keine Frage. Er stöhnt verzweifelt auf. Dann wählt er eine Nummer. ,,Rachel, bringt mir meinen Anzug. Den dunkelblauen." dieser Anzug ist maßgeschneidert und sitzt verboten gut an ihm. Es kommt ein Ja von ihr und er legt auf.

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,,Heute schon?" ,,Ja, heute schon." sie kaut nervös auf ihrer Unterlippe. ,,Aber ich arbeite doch erst seit einer Woche hier. Eignen sich dann nicht andere Frauen eher?" einen Moment ist es still und Mr. Blakely sieht sie nur an.

Dann streicht er sich über sein stoppeliges Kinn und lässt sein Blick über sie schweifen. ,,Nein, nein... Sie kommen mit. Ihr Gesicht passt so gut zu meinem. Außerdem verkörpern sie Eleganz und Anmut. Genau das, was ich brauche um positiv aufzufallen."

Langsam beginnt es in ihr zu brodeln. Sie stemmt ihre Hände an die Hüfte und sieht ihn ernst an. ,,Jetzt hören Sie mal, ich bin kein Objekt was sie zur Schau stellen können!" Mr. Blakely kennt es schon nicht anders, als dass Nyxana ihre Meinung klar und offen auf den Tisch legt.

Er muss sagen, anfangs war er ziemlich überrumpelt von ihr, doch gewöhnt man sich schnell an ihr Temperament. Außerdem ist sei eine Schönheit und gern zu betrachten. Sie achtet sehr auf sich und ihr erscheinungsbild und ist stets höflich. Sie ist eine starke Persönlichkeit, was die meisten hier im Büro sehr anziehend finden. Oft hatte er schon Szenarien im Kopf, die er nicht haben sollte. Vor allem, weil ein Altersunterschied von 25 Jahren zwischen ihnen ist. Dennoch ertappt er sich immer wieder dabei, wie er sie betrachtet und mustert und genießt es tatsächlich auch, dass sie sich dabei nicht ganz so wohl fühlt.

Dass Männer sie attraktiv finden weiß sie. Sie weiß auch, dass man ihr hier im Büro hinterher guckt und die Frauen, vor allem die jüngeren Damen, gern über sie herziehen. Auch wenn sie selbstbewusst genug ist um das zu ignorieren und drüber zu stehen heißt es nicht, dass es sie nicht kalt lässt.

Wie oft hat sie sich die Frage gestellt, ob ein Mann sie wegen ihrer inneren werde oder nur wegen ihres Aussehens auf ein Date einlädt?

,,Nein! Um Gottes willen so meinte ich das doch gar nicht! Ich will damit nur sagen, dass sie eine junge und schöne Frau sind mit einer atemberaubenden Ausstrahlung. Sie würden sich einfach gut an meiner Seite machen, um das Gesicht der Firma gut aussehen zu lassen." versucht er sich noch zu retten.

Sie lässt die Arme wieder sinken und atmet tief durch. ,,Gut, in Ordnung. Aber ich brauche ein Kleid." sie hält ihre Hand hin und sieht ihn erwartungsvoll an. ,,Ein Kleid?"

,,Ja sicher, ein Kleid. Es sei denn, Sie wollen, dass ich in Jeans und Bauchfrei auftauche." er lässt seinen Blick erneut an ihr herunter gleiten und hat mal wieder ein verbotenes Bild im Kopf, öffnet dabeo die Schublade in der er seine Aktentasche drinnen verstaut. Dann holt er sein Portemonnaie heraus und zückt die Kreditkarte. ,,Hier bitte. Kaufen Sie was auch immer Ihnen gefällt." ,,Danke." damit dreht sie sich um und geht Richtung Tür.

,,Aber Ms Parisi etwas elegantes wenn ich bitten darf?!" ruft er ihr hinterher und sie winkt ihm nur noch, bis sie aus dem Büro verschwunden ist um einkaufen zu gehen. ,,Oh je..." murmelt er nur noch und nimmt dann das klingende Telefon an.

toxic.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt