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Er sitzt in einem dunklen Raum und beobachtet. Er beobachtet ganz einfach still und genießt das Leiden der Person ihm gegenüber. ,,Bitte, Ricardo. Ich ertrage das nicht mehr." fleht der Mann ihn an. Seit zwei Tagen wird er in voller Dunkelheit und ohne Schlaf festgehalten.

,,Wie oft hat das Mädchen dich angefleht aufzuhören als du sie vergewaltigt und geschlagen hast?" der Mann seufzt. ,,Zu oft..." gibt er erschöpft zu. ,,Weißt du, Männer wie du ekeln mich an. Ihr denkt,  ihr dürft euch alles erlauben. Hat es dir gefallen deinen kleinen, widerlichen Schwanz in ihre trockene Fotze zu rammen?" der Mann nickt.

Keine Sekunde später schreit er vor schmerz, denn eine scharfe Klinge steckt in seinem Bein. Schon wieder. ,,Ach nun hör doch auf zu heulen. Ich dachte du steht darauf, wenn man sich ziert?" schnell schüttelt er den Kopf.

,,Nein! Nein tue ich nicht!" versucht er sich zu retten, doch vergebens. Erneut reißt Ricardo das Messer aus seinem Bein und rammt es in das andere. ,,Ricardo, bitte... Ich tue es nie wieder aber bitte lass mich gehen..."

Ricardo schnaltzt ein paar mal mit seiner Zunge. ,,So leicht kommst du mir nicht davon. Erstmal will ich wissen wo mein Geld ist." der Mann scheint verwirrt. ,,Welches Geld?!"

,,Na das, was die Cops dir bezahlen um Informationen an sie weiter zu geben..." das blasse Gesicht des Mannes wird noch blasser. Er schüttelt schnell den Kopf. ,,Ich weiß nicht was du meinst..."

,,Nun, ich denke ja, dass das Geld zum größten Teil mir gehört. Immerhin hast du ja Informationen weiter gegeben, die ich dir im vollen Vertrauen zukommen lassen habe. Meinst du nicht?"

,,Ricardo, ich habe Kinder... Töte mich nicht." Ricardo lacht tief und rau, wie ein Raubtier geht er um den blutenden Mann auf dem Stuhl herum. ,,Oh je, lügen mag ich so gar nicht Bernard."

Er beginnt zu zittern. ,,Du hast sicher Kinder, aber keine um die du dich kümmerst oder die dir am Herzen liegen. Ich meine, wer 15 Jährige Mädchen vergewaltigt, der kann gar kein Herz haben."

Riccardo kniet sich vor den Mann und sieht sich das Messer in seinem Bein an. Er hat schon viel Blut verloren, was durch seine Blutverdünner schlimmer ist als es hätte sein sollen, seine Kopf ist blass und kalter Schweiß rennt ihm den Körper runter.

,,Weißt du, wir können einen Deal machen!" Ricardo zieht eine Augenbraue hoch und sieht ihn ungläubig an. „Du hast nichts, was ich zu meinem Vorteil nutzen könnte..." ,,Oh ich denke schon!" sagt er doch hat Ricardo keine Lust mehr sich mit ihm weiter die Hände schmutzig zu machen.

,,Kümmere dich um den Rest." sagt er zu seiner rechten Hand, dem einzigen Menschen, dem er vertrauen kann. Der blonde Mann mit dem Vollbart nickt. Ricardo ignoriert das gestammel des Mannes, der verzweifelt sein Leben zu retten versucht.

,,Ich kenne seine Tochter!" Ricardo hält in seiner Bewegung inne und dreht sich wieder zu dem sterbenden Mann um. ,,Was?" Bernanrd hatte diese Info schon etwas länger. Die Info die Ricardo schon lange Zeit am Suchen ist. Er wusste, dass sie ihm mal nützlich sein würde.

,,Ich weiß wo er sie versteckt hält." Ricardo nimmt sich ein Stuhl und setzt sich ihm gegenüber. ,,Ich hoffe für dich, dass das kein Witz ist." er schüttelt den Kopf. ,,Nein! Er hat sie hier in New York." einen Moment wartet er bis Bernard noch etwas sagt, doch kommt da nichts mehr. ,,Ist das alles? Wie heißt sie, wie sieht sie aus?"

,,Ich weiß es nicht." Ricardo lacht auf. ,,Tja, das reicht nicht um dein Leben zu retten." ,,Außerdem hat sie die Blutgruppe RH-Null. Das ist die seltenste Blutgruppe der Welt. Sie ist nicht gelistet, manche Menschen wissen nicht mal, dass sie sie haben. Doch in New York das herauszufinden kann ja wohl nicht so schwer sein."

,,Woher weißt du das?" Bernard sieht zu dem Mann an der Tür, dann zu Ricardo... ,,Nun, ich habe bisschen geschnüffelt und mich gewundert wieso er so oft beim Arzt mit einem gesunden Kind war. Wenn es um sie ging, wurde er etwas unvorsichtig. Er hat ihr Blut einfrieren lassen. Menschen mit goldenem Blut können nur gleiches Blut bekommen. Und für den Fall der Fälle..." er kann nicht zu ende sprechen da er zu husten beginnt.

,,Jedenfalls steht in den Akten kein Name. Nur eine Nummer. Alle Papiere wurden geschwärzt. Aber auch erst kürzlich. Ich denke er hat jemanden der im Krankenhaus arbeitet und das für ihn erledigt. Findest du sie, kannst du ihn aus seinem versteck locken." niemand weiß so genau, wieso er ihn finden will. Es interessiert sie alle auch nicht wirklich. Sie wollen nur das Geld haben, welches er versprochen hat. Eine Millionen Dollar für den, der sie findet.

,,Alles klar, danke." er geht aus dem Raum und nickt seinem Freund ein Mal zu. Kaum fällt die Tür ins Schloss, hört man ein dumpfes Geräusch.

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,,Das ist ein sehr guter Hinweis! Wir müssen die Person aus dem Krankenhaus finden..." sagt sein Freund und lässt sich mit einem Bier in der Hand auf das sofa neben Ricardo fallen. „Das sagst du so leicht." beide starren auf die Akte und sagen nichts weiter. Ja, so leicht ist es nicht eine Person zu finden die im Krankenhaus arbeitet, ohne Ahnung ob Mann oder Frau, Arzt, Hausmeister, Psychiater, Pflegekraft oder Verwaltung. Es ist wie eine Nadel im Heuhaufen.

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Es ist Sonntag. Er versucht nicht die ganze Zeit an den gestrigen Abend zu denken während er sich zum 1000. Mal die Akte durchliest, die er Jahre lang füllt. Und zum 1000. Mal fügt er eine weitere Seite mit einem neuen Hinweis hinzu, doch kommt er noch immer nicht weiter. Diese Akte ist das wichtigste was er besitzt.

Alles würde er geben und die Person zu finden um sich für seine Familie zu rächen. Doch anstatt sich darauf zu konzentrieren, denkt er ununterbrochen an Nyx und deren Date gestern. Ein Date ohne Sex am Ende hatte er schon länger nicht. Er verspürt den drang sie anzurufen, doch unterdrückt er den.

,,Jetzt werde bloß nicht schwach, Ricardo..." ermahnt er sich selbst. Dann nimmt er sein Handy in die Hand und öffnet ihren Chat. Sie hatte ihm heute früh schon eine Nachricht geschickt, dass sie den Abend wirklich genossen hat.

Ja, sie schrieb ihm. Sie hält nichts davon, dass der Mann sich immer zu erst melden muss. Sie vertritt zwar viele alte Werte wie, dass der Mann die Tür öffnen sollte, Blumen schenken und Dates planen sollte. Das der Mann sie abholt und seine Jacke anbietet. Aber ist sie die, die sich dann gern zu erst meldet.

Er legt den Kopf in den Nacken. In ihm ist ein riesiges durcheinander. Ein durcheinander, welches er nicht gebrauchen kann. Vor allem derzeit nicht. Er sollte sich vollkommen auf die Suche von diesem Kind konzentrieren, anstatt zu flirten und sich innerlich wie ein verfluchter Teenager zu fühlen.

Er schließt den Chat wieder und legt das Handy bei Seite. Dann starrt er wieder auf die Akte. Unruhe macht sich in ihm breit. ,,So eine scheiße..." kommt es leise und äußerst frustriert von ihm. Was soll er nur tun?

toxic.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt