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Ein kleines Orchester spielt entspannte Musik, nachdem viele reden gehalten wurden. Das Essen wurde ihnen serviert und schmeckt sehr gut. Nyx hört angestrengt Harry zu, der etwas über die Börse oder so etwas ähnlichem erzählt.

Viel zu sehr muss sie sich konzentrieren nicht die ganze Zeit zu Ricardo zu gucken. Sie sitzt zwischen den Brüdern. Zwischen zwei sich verachtenden Menschen, die sich nur wütend anfunkeln. Also wie zu Hause, dachte sie sich.

Nur ist zu Hause kein Mann der sie bis an den Abgrund ihrer Orgasmen getrieben hatte und sie die ganze Zeit so ansieht, als würde er es gleich wieder tun wollen. Was er auch will.

Ihr stöhnen in seinen Ohren ist wie Musik und er vermisst es. Er vermisst ihren Körper, wie er sich rhythmisch bewegt hat, ihren Geruch, ihren Geschmack. Er verzehrt sich nach ihr auf einer so sexuellem Weise, wie schon lange nicht mehr bei einer Frau. Trotz ihren Jungen Alters von 21 wirkt sie viel erwachsener.

Sie spürt seine Hand auf ihrem Oberschenkel der durch den Schlitze freigelegt ist. Sie schaut vorsichtig zu ihm rüber, räuspert sich und steht auf. ,,Entschuldigen Sie mich bitte für einen Moment?" damit nimmt sie ihre Tasche und geht zu den Toiletten.

Dort angekommen, vergewissert sie sich, ob alles leer ist und ruft Cherry an. ,,Hey, na wie ist..." beginnt die Rothaarige doch wird unterbrochen. ,,Er ist hier!" ,,Wer?" ,,Na er!" stille.

,,Holy! Wieso???" Nyx schaut in den Spiegel und muss feststellen, dass ihre Wangen rot und die Pupillen geweitet sind. ,,Er ist der Stiefbruder von meinem Chef... Scheiße Cherry, ich drehe hier durch. Er sieht mich so an und berührt mich. Und es gefällt ihm, dass ich mich gegen ihn zu wehren versuche."

Die Toilettentür geht auf und zwei Frauen kommen hinein. ,,Dann spiel das selbe Spiel. Er soll es bereuen dich nicht angerufen zu haben." Nyx lächelt. ,,Cherry, ich liebe dich. Ich rufe dich morgen an."

,,Okay, viel spaß Schatz." sie legt auf, holt sich ihren Lipliner aus der Tasche und zieht den nach, zwei Spritzer von ihrem Parfum. Dann setzt sie ein Lächeln auf. Mit langen schritten geht sie durch den Saal und erntet ein paar verstolene Blicke.

,,Von wo ist das Kleid?" hört sie wen sagen und freut sich, dass Latifa's Arbeit so gut ankommt. Sie wird sich mit ein paar Damen unterhalten und ihre Freundin ein bisschen unterstützen und sie bekannt machen.

Sie setzt sich wieder zwischen die Brüder und wendet sich Aaron zu, der sie etwas fragt. ,,Also, Nyxana. Was sind denn Ihre Hobbys?" sie sieht ihn verwundert an, da er sonst recht wenig von dem Privatleben seiner Angestellten interessierte. Hat sie jedenfalls mitbekommen. Ging es einem schlecht und kam seiner Arbeit nicht nach, wurde er sehr wütend und meinte, dass sie ihr Privatleben gefälligst zu Hause lassen sollen.

Außerdem sei er gemein, ein narzisst, workerholic, streng. Das ist Nyxana auch schon aufgefallen. Zu den Herren meist eher als zu den Frauen. Richtig nett ist er nur zu den ganz hübschen Damen. Die, die sich auch dementsprechend Stunden lang morgens fertig machen, weil sie wissen, dass es ihm gefällt. Gutes aussehen gefällt ihm sehr.

Ja, bei Aaron muss man aufpassen. Er kann zu der Sorte Mann werden, so denkt Nyx jedenfalls, der sich irgendwann nicht mehr beherrschen und zurückhalten kann. Der, der irgendwann eine Grenze überschreitet. Und niemand wird sich trauen gegen ihn vor zu gehen, geschweige denn würde man der Person glauben schenken.

,,Hobbys?" er nickt. ,,Nun, wenn wir schon hier zusammen sitzen, dann können wir uns ja auch ein bisschen besser kennenlernen. Immerhin sind Sie meine Assistentin und müssen einiges über mich wissen, wie ich am besten auch über sie." sie findet die ausrede billig und einfallslos. Sie hatte sich eigentlich geschworen nichts privates zu erzählen aber da alle Augenpaare an diesem Tisch auf sie gerichtet sind und man gespannt auf ihre Antwort wartet, gibt sie sich geschlagen.

,,Ich tanze." Veronic und Harry sehen sie interessiert an. ,,Ach, und was?" sie schaut kurz zu Ricardo und dann wieder zu Aaron. ,,Ballett, Ausdruckstanz, etwas HipHop..." die Sache mit dem Pole lässt sie lieber weg.

,,Oh und können Sie auch Tango?" fragt Velonic sofort und sieht sie so begeistert an, wie sie noch nie jemand zu dem Thema angesehen hatte. ,,Ja, ich kann auch Tango und Salsa. Die klassiker eben." ihre braunen Augen beginnen zu leuchten.

,,Oh, Ricardo kann auch Tango tanzen!" sagt sie mit so einem Stolz, dass er sein Glas welches er an die Lippen gesetzt hatte, wieder runter auf den Tisch stellt und sie ernst ansieht. ,,Mamá, bitte."

,,Was denn? Ich kann ja wohl mit dir angeben." Aaron verdreht die Augen. ,,D...Sie können Tango tanzen?" fragt nun Nyx den Mann neben sich, der sie wieder so intensiv anschaut. ,,Ja." überrascht zieht sie eine Augenbraue hoch. ,,Hätte ich nicht von Ihnen erwartet."

,,Oh, tanzt ihr beide doch zusammen! Das wäre wirklich eine schöne Showeinlage für meine Gäste, wenn mein Sohn und eine so bezaubernde junge Dame zusammen Tango tanzen würden." sie klatscht freudig in die Hände und winkt den Sänger zu sich.

,,Oh nein, lieber nicht. Ich habe auch gar nicht das richtige Kleid an..." Ricardo sieht Nyx tief in die Augen und lächelt provokant. ,,Ist das nur eine Ausrede um nicht in meiner Nähe zu sein?" denn so wie Nyx im Club getanzt hat, könnte sie in jeden Kleid Tango tanzen.

,,Ja, vielleicht." allein bei der Vorstellung seine Hände auf ihrer Haut zu spüren dreht sie durch. ,,Mamá, lass gut sein. Miss Parisi traut sich das nicht zu. Aber vielleicht hat ja Drathy lust zu tanzen." Aaron schnaubt verachtend aus während Nyx Ricardos blick zu einer schönen Blondine in einem engen, dunkelblauen Kleid folgt.

,,Die Frau hat doch so ein Stock im Arsch, dass man das nicht tanzen nennen ka..." ,,Schon gut. Ich werde tanzen." schneidet Nyx Aaron das Wort ab und legt ihre Hand in die von Ricardo.

Gemeinsam gehen sie in die Mitte der Tanzfläche. Er sieht sie die ganze Zeit über an während man sie vorstellt. ,,Meine Damen und Herren. Als kleine Überraschung werden mein Sohn und die bezaubernde junge Dame jetzt ein Tango tanzen! Genießen Sie die kleine Showeinlage." alle beginnen zu klatschen und schon beginnt die Musik zu spielen.

Nyx lässt seine Hand los und geht hinter hin. Dort öffnet sie den langen Rock und wirft ihn nach hinten damit er nicht stört. Für Tango braucht man Platz. Nun steht sie da in einem schönen schwarzen Kleid welches vorne kurz und hinten lang ist. Alle staunen und klatschen erneut.

Sie legt ihre Hand auf seine Brust und bekommt eine Gänsehaut als er die seine auf ihre legt. Geschmeidigen bewegen sie sich zur Musik. Eine Drehung und ihre Gesuchter stehen so nah aneinander, dass sie am liebsten die Lücke zwischen den beiden geschlossen hätte.

Doch zwingt sie beide in eine Drehung und schluckt schwer, als er seine Hand über ihren Arm fahren lässt und sein Gesicht erneut ganz nahe an ihrem ist. ,,Du bist wunderschön..." sagt er in dem Moment und bringt sie beinahe aus der Fassung.

Sie bewegen sich über die Tanzfläche und er hebt sie ein Stück an, was die Zuschauer zum klatschen bringt. Ein paar Drehungen, er legt sie nach hinten und stellt sich hinter sie.

,,Gott wie du dich bewegst..." haucht er an ihr Ohr und streicht wieder über ihren Arm. Mit reiner Willenskraft bringt sie beide in eine Drehung doch schon hatte sie das getan, steht er wieder so dich vor ihr. Er will sie küssen, so sehr.

,,Wie gern würde ich dich jetzt küssen..." sie drehen sich erneut und sie lässt ihre Hand nun über seine Brust an seinen Hals wandern. Er hebt sie mehrmals an und sie ist in so einem rauscht wie schon lange nicht mehr. Denn schon lange hatte sie nicht mehr so gut mit einem Partner tanzen können.

Er wirbelt sie in die Luft über seine Schulter, dann biegt sie ihren Rücken durch und lässt sich langsam gleiten. Er zieht sie zu sich hoch, sie streckt ihr Bein aus und er dreht sie.

Dann noch zwei Hebefiguren verbunden mit Drehungen und als Ausgangsszellung zum Ende es Liedes lässt sie ihren Oberkörper nach hinten sinken und erschreckt, als er sie zu sich hoch zieht. Gesicht an Gesicht, so nahe wie sie es lieber vermeiden sollten. Nur durch das Klatschen der anderen Menschen hier im Saal wurde beiden wieder bewusst, dass sie ja nicht alleine sind.

Sie nehmen sich an den Händen und verbeugen sich. ,,Ladys und Gentleman, Ricardo und Nyxana!" alle klatschen Beifall und sind fasziniert. Keiner ahnt was da zwischen den beiden knistert. Keiner, bis auf die beiden selbst.

toxic.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt