,,Auf uns. Auf unsere Familie",stieß Jake an. Ich lächelte und hob mein Glas. In diesem Moment war ich einfach so glücklich. Ich war im beschneiten New York, hielt unter dem Tisch die Hand meines Freundes und meine Brüder waren bei mir. Ich fühlte mich einfach wohl. Mein Blick glitt zu der großen Glasfront. Ich sah New York von oben und irgendwo da lag der Central Park, wo wir nach dem Essen auf den Weihnachtsmarkt gehen würde. Was heißt wir, nur die Zwillinge, Alex, Kristian und ich. Jake und Noah mussten noch arbeiten, Lio hatte schlichtweg keine Lust und Nico wollte lieber im warmen Hotel bleiben um mit seinem Crush zu schreiben. Trotzdem fand ich die Idee schön. Um ehrlich zu sein freute ich mich schon richtig. Das Klingeln von Kristians Handy riss mich aus meinen Gedanken. Verwirrt schaute ich zu ihm. Er guckte auf sein Handydisplay. Ich konnte nicht entziffern, wer anrief, aber Kristians Blick verriet nichts gutes. ,,Ich muss da kurz ran",mit diesen Worten stand Kristian auf. Ein kleines bisschen beleidigt schaute ich ihm nach. Welcher Anruf war bitte so wichtig um beim Familienessen aufzustehen? Meine Brüder blickten ihm ebenso unverständlich nach.
Inzwischen hatten wir unser 5 Gänge Menü hinter uns und Kristian war immer noch nicht zurück. Traurig blickte ich auf meinen Schoß. So sollte der erste Abend in New York nicht laufen. ,,Nicht traurig sein Zoey",lies mich Alex Stimme aufgucken. ,,Du gehst gleich nach Kristian gucken und wenn er beschäftigt ist gehen wir halt ohne ihn auf den Weihnachtsmarkt, okay?" Ich nickte. ,,Wir treffen uns in 10 Minuten in der Lobby" Wieder nickte ich. Mich machte Kristians Verhalten ein bisschen traurig.
Leise war ich im Empfangsraum stehen geblieben. Ich konnte Kristian aus dem Schlafzimmer schimpfen hören. ,,Das ist nicht dein Ernst! Du hattest eine verfickte Aufgabe!" Einerseits wollte ich wissen, mit wem er sprach. Andererseits wollte ich ihn nicht weiter rumbrüllen hören. Ich hasste es, wenn Kristian laut wurde. Es machte mir Angst. Ich wusste zu welchen Dingen er im Stande war. Also betrat ich zögerlich das Schlafzimmer. Kristian stand mit dem Rücken zu mir und blickte über die New Yorker Skyline. Durch das Spiegelbild in der Glasfront entdeckte er mich und dreht sich um. Fragend und genervt blickte er mich an. ,,Kommst du mit?",fragte ich hoffnungsvoll. ,,Nein! Denkst du ernsthaft, ich habe für so Kinderkram Zeit?",schnauzte er mich an. Das traf mich wie ein Stich ins Herz. Für mich war das kein Kinderkram. Ich hatte mich auf diesen Moment gefreut. Ohne ein weiteres Wort verließ ich das Schlafzimmer und zog mir in der Empfangshalle meine weiße Jacke, meine weiße Mütze und meine weißen Handschuhe an. Mein Outfit sah perfekt aus, doch das stimmte mich jetzt auch nicht mehr glücklich. Leise verschwand ich durch die Tür nach draußen.
Vor den Aufzügen erwarteten mich schon meine Brüder. Schnell schob ich den Gedanken an Kristian bei Seite. Zusammen liefen wir raus und stiegen in ein Taxi. Henry, Bruno und Alex fragten gar nicht nach Kristian. Ich glaube das er nicht hier war und ich nichts sagte reichte ihnen als Information. Die Fahrt verlief still. Ich schaute immer wieder auf mein Handy um zu sehen, ob mir Kristian geschrieben hatte, dass es ihm leid täte und er doch kommen würde. Doch nichts kam. Mit einem doofen Gefühl stieg ich aus dem Taxi. Ich stand vor Menschen überfüllten Straßen. Allein bei diesem Anblick verging mir die Lust. ,,Warte, wenn Kristian nicht dabei ist, sind seine komischen Leute auch nicht dabei, oder? Niemand ist da, der auf Zoey aufpasst",rief Alex den Zwillingen wegen der Lautstärke zu. Ich glaube es war nicht beabsichtigt, dass ich es mitbekam. ,,Dann müssen wir halt besonders auf sie achten",erwiderte Henry gleichgültig. Ohne weiter auf meine Brüder und deren Sorgen zu achten stürzte ich mich in die Menschenmassen.
Nach einer Stunde Schlittschuhfahren standen wir vier an einer Hütte und tranken Glühwein. Naja, meine Brüder. Ich mochte keinen Glühwein, also trank ich Kakao und aß eine Waffel. Mir ging es in dem Moment einfach gut. Ich fühlte mich eingekuschelt in meine Jacke und Mütze wohl und trotzdem sah ich gut aus. Außerdem jagte das Adrenalin vom Schlittschuhfahren noch durch meine Adern. ,,Hey, ich habe eine Idee",unterbrach Henry die besinnliche Stille. Ich merkte, dass Henry schon einiges an Glühwein getrunken haben musste, trotzdem guckte ich ihn neugierig an. ,,Normaler Weihnachtsmarkt ist doch langweilig...
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Sooooo, nochmal ein Kapitel...
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Big brothers - finally free
Novela Juvenil4 Teil der Big Brothers-Buchreihe Die Wochen verstrichen. Zoey ging es so gut, wie noch nie. Sie genoss die gemeinsame Zeit mit Kristian auf Kos. Sie konnte seit lange mal wieder runter kommen und durchatmen. Kein Stress und kein Druck. So lange sc...