Kapitel 4

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Am nächsten Morgen stieg Kaito in die Bahn ein und stand an einem Fenster. Er suchte nach den rötlichen Augen, die ihn so faszinierten, doch leider fand er sie nicht, aber dennoch sah er diese roten Haare, die in ihr bezauberndes Gesicht fielen. Ihr Kopf hing runter und ihre Augen waren geschlossen. Deswegen konnte er diese wunderschönen Augen nicht finden. Nachdem Kaito sich durch die Menge gedrängelt hatte, stellte er sich neben ihr und schüttelte sie sanft an der Schulter. „Hey, wach auf Dornröschen." „Hä? Was?" Hiko schreckte hoch und sah sich hastig um. „Ach, du bist es nur..." nuschelte sie und strich sich mit einer Hand durch ihre Haare. „Lange Nacht gehabt?" fragte Kaito nach und Hiko nickte gähnend. Als die Beiden an ihrer Station ankam, war Hiko schon wieder eingeschlafen und Kaito nahm sie auf den Rücken und trug sie raus. Nachdem Hiko wieder wach wurde, schlug sie langsam die Augen auf und bemerkte, dass sie getragen wurde. Verwirrt nahm sie den Kopf hoch und sah einen weißen Hinterkopf. „Ist das Dornröschen wieder wach?" lachte Kaito und ging einfach mit ihr weiter. „Lass mich sofort runter!" schrie sie und zappelte mit Armen und Beinen herum. Sofort ließ Kaito sie los und sie rutschte seinen Rücken herunter und stand wieder auf ihren Füßen. „Was sollte der Scheiß?" schrie sie total aufgebracht. „Du bist im Zug nicht wach geworden und wenn ich dich nicht mitgenommen hätte, hätte der Zug dich sehr weit weg gefahren und das konnte ich doch nicht zulassen." Ein kleines freches Grinsen entstand auf Kaito's Lippen. „Lass mich das nächste Mal einfach da sitzen." Zischte sie und eilte zum Schulgebäude.
Als Hiko die Klasse betrat rannte sie fast ihre Freundin Emy um. „Tut mir leid." Murmelte sie und nahm auf ihren Stuhl platz. „Hiko, was ist denn los?" fragte Layla besorgt nach. „Ach, hab nur eine lange Nacht und einen schlimmen Morgen gehabt." „Warum denn das?" fragte sie nach. In dem Moment kam Kaito ins Klassenzimmer und lächelte Hiko freundlich an. Hiko sah ihn ebenfalls und verdrehte seufzend die Augen. „Ohu okay.." Somit war Layla's Frage beantwortet und alle begaben sich auf ihre Plätze, da der Lehrer reinkam.
In der Pause ging Hiko auf das Dach der Schule um ihren tierischen Freund wiederzusehen. Dort angekommen, gab der Habicht einen schrillen Freudenschrei von sich und Hiko strich in sanft über den Kopf. „Na, hast du mich vermisst?" „Jede Sekunden." Kam plötzlich eine Antwort, doch Hiko konnte die Stimme sofort zu jemanden zuordnen. „Ich habe nicht mit dir gesprochen." Maulte sie zurück und gab ihren Habicht zwei tote Küken. Dieser verschlang diese sofort und schüttelte sich einmal zufrieden. Nachdem Hiko noch kurz seinen Flügel untersucht hatte, ging sie aus dem Käfig und schloss die Tür ab. „Du schuldest mir noch etwas, was ich heute einlösen will." Raunte Kaito's Stimme in ihr Ohr, was eine Gänsehaut auf ihren Körper auslöste. „Was willst du?" „Begleite mich in den Freizeitpark." Total verwirrt drehte Hiko sich zu ihm um, auch wenn das ein großer Fehler war. Kaito stand viel näher als sie dachte und somit standen die beiden sich nur wenige Zentimeter gegenüber. „Ich soll was?" „Mich begleiten. Morgen ist Samstag und somit haben wir heute sehr viel Zeit." „Du weißt schon, dass ich arbeiten muss?" „Ich hab das schon mit deiner Chefin geklärt. Sie gibt dir heute frei." „Was?" Schnell nahm Hiko ihr Handy heraus und entdeckte eine ungelesene Sms. Dort drin stand, dass sie heute frei haben kann und sie morgen einfach ganz normal wieder zur Arbeit kommen soll. „Wann hast du...?" „Das ist egal. Und was sagst du?" Kaito's freches Grinsen wurde immer breiter, denn er wusste, sie würde niemals nein sagen. „Na gut... Schließlich bewahrst du mein Geheimnis.." seufzte sie und sah auf den Boden, nur damit sie nicht in den Bann seiner Augen wieder verfällt. „Schön, ich hole dich um halb zwei ab." Da Hiko kaum auf Kaito achtete, spürte sie einen leichten sanften Hauch eines Kusses auf ihrer linken Wange und als sie aufsah, war Kaito schon längst weg. Sie strich sich mit den Fingern über diese Stelle, die immer noch stark kribbelte.
Nachdem die Schule aus war, machte sich Hiko schnell auf den Weg nach Hause, da sie sich noch umziehen und frisch machen wollte, bevor Kaito kam.
Sie stand grade im Badezimmer und kämmte sich die Haare, als ihre Mutter von unten rief: „Hiko, dein Freund ist da!" Bei den Worten „Dein Freund." Lief Hiko rot an und schrie zurück: „Der ist nicht mein Freund!" Sie bannt sich die Haare noch zu einem Pferdeschwanz, wobei viele zu kurze Strähnen wieder herausfielen und legte ihre Umhängetasche um, anschließend ging sie die Treppe herunter, wo schon Kaito stand und auf sie wartete. „Du siehst richtig hübsch aus." Lächelte er, woraufhin die Röte wieder in ihre Wangen schoss und sie noch eben zu ihrer Mutter rief: „Ich bin dann weg!" „Viel Spaß!" rief ihre Mutter zurück und die beiden gingen los.
Im Freizeitpark standen die beiden an der Kasse, um sich zwei Tickets zu kaufen. „Zweimal." Sprach Kaito und tauschte das Geld gegen die beiden Karten ein. „Wo willst du zuerst hin?" lächelte Kaito, doch Hiko konnte gar nicht antworten, da sie mit offenem Mund in diesen riesigen Park stand und nicht wusste, wo sie als erstes hinschauen sollte. „Warst du hier noch nie?" Doch Hiko schüttelte nur den Kopf. „Aber der ist doch ganz in deiner Nähe?!" hackte Kaito nach, doch nun sah Hiko traurig auf den Boden. „Wir hatten dafür nie Geld." Etwas schockiert sah Kaito sie an, doch er wollte dieses unangenehme Thema schnell beenden und nahm ihre Hand in seine. Überrascht sah Hiko ihn an. „Lass uns Spaß haben!" rief er lächelnd und zog sie den Weg entlang.

Die Liebe ist meist sehr kompliziertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt