„Verdammt! Verdammt! Verdammt!" schrie Hiko durch das Zimmer, sprang in ihre Schuluniform, nahm ihre Tasche und rannte aus dem Haus. „Nur wegen diesem scheiß Gefühl hab ich verschlafen!" schrie sie wütend über sich selbst und konnte noch so grade eben den Zug erwischen. „Puh... noch rechtzeitig.." schnaufte sie außer Atem und lehnte sich gegen die kühle Scheibe. „Na, zu lange an den Hausaufgaben gesessen?" erklang die allzu bekannte Stimme. „Die letzten Klausuren stehen bald an. Da muss man sich halt ran setzten und lernen." antwortete sie darauf. „Stimmt, es sind keine zwei Wochen mehr und in vier Wochen ist unser Abschluss." stimmte er ihr zu. Die restliche Fahrt schwieg Hiko und starrte nur ins Nichts, was Kaito natürlich auffiel.
In der Pause saß Kaito wieder auf dem Dach und genoss das schöne warme Wetter, bis die Tür aufging und Hiko das Dach ebenfalls betrat. Sie bemerkte ihn gar nicht, ging zur Mauer und sah in den Himmel. „Hiko?" fragte Kaito besorgt und trat nun an ihrer Seite heran. „Erde an Hiko!" rief er lachend und wedelte mit der Hand vor ihrem Gesicht. „Ach, du bist es." seufzte sie und unterdrückte den Schmerz in ihrer Brust. „Was ist los mit dir? Seit gestern bist du so abwesend." „Es ist nichts." murmelte sie und wollte grade gehen, doch Kaito hielt ihr Handgelenk fest. „Lüg mich nicht an. Was ist los? Hat es etwas mit Hora's Frage gestern zu tun?" Hiko zuckte zusammen und sah traurig auf den Boden. „Warum fragst du mich nicht einfach?" Verwirrt drehte Hiko sich zu ihm um und sah sein ernstes Gesicht. „Dich was fragen?" „Was ich nach der Oberschule mache?" Kaito sah in ihr Gesicht, was nun Angst und Verzweiflung ausstrahlte. „Warum hast du so viel Angst vor meine Antwort?" Beschämt sah Hiko auf den Boden. „Ich...Ich weiß es nicht..." flüsterte sie und langsam stiegen ihr die Tränen in die Augen. „Du... du bringst mich so... so durcheinander, dass ich gar nicht mehr weiß, warum ich etwas tue oder sage." Nun sah Hiko ihn an und die ersten Tränen rollten ihre Wange herunter. Kaito sah sie geschockt an. „Hör endlich auf mich durcheinander zu bring. Ich hasse dich dafür, Baka!" schrie sie nun. Vor Schreck ließ Kaito sie los, was Hiko nutzte und wegrannte.
Den restlichen Tag versuchte Hiko Kaito aus dem Weg zu gehen und vermied jeglichen Blickkontakt. Nachdem sie noch etwas mit einem Lehrer besprach, ging sie aus dem Schulgebäude und wollte grade durch das Schultor, als sie zwei bekannte Stimmen hörte. „Wie oft soll ich es dir noch sagen, ich geh nicht wieder zurück nach Amerika und lass mich in Ruhe." versuchte Kaito noch mit ruhiger Stimme es zu verdeutlichen. „Nein, ich gehe nicht ohne dich. Du wirst mich heiraten. Was glaubst du, wie sauer dein Vater war, als ich ihm davon erzählt hatte?!" erklang nun die Stimme von Yukiko. „Ich habe dir gesagt, dass es mir egal ist, was er darüber denkt. Er wusste schon, seit dem ich wieder nach Japan gereist war, dass ich mit seinen Geschäften nichts zu tun haben wollte." „Jetzt bin ich aber bei dir, also können wir auch hier endlich heiraten." Yukiko nahm seine Hände in ihre. Als Hiko das sah schmerzte es in ihrer Brust. In ihren Augenwinkel erkannte Yukiko Hiko und ergriff ihre Chance. „Ich weiß, du liebst mich auch, Kaito!" Mit diesen Worten küsste sie ihn. Sofort rollten über Hiko's Wangen die Tränen und sie konnte kaum glauben, was sie dort sah. Aber sie wusste, sie konnte es nicht eine Sekunde länger mit ansehen, also rannte sie davon. „Spinnst du!" schrie Kaito und schubste Yukiko von sich. „Ich liebe dich nicht! Ich liebe Hiko!" Plötzlich fing Yukiko an zu lachen. „Die Hiko, die grade davon läuft, weil sie uns gesehen hat?" grinste sie und zeigte in eine Richtung. Geschockt sah Kaito dorthin und sah Hiko, die grade um die Ecke bog. „Das war also dein Plan?" zischte Kaito und rannte Hiko hinterher. Nachdem Hiko endlich zum stehen kam, da ihr nun doch die Luft ausging, stand sie im Park vor dem See. Es dämmerte langsam und die rot-orange Töne spiegelten sich im Wasser. Noch unter Tränen setzte sie sich auf die Bank und ließ ihnen freien Lauf. Wenige Minuten später fand Kaito sie und stellte sich hinter ihr hin. „Der Kuss hatte nichts zu bedeuten. Ich wollte..." „Sei ruhig!" zischte Hiko. „Du brauchst mir nichts erklären. Warum auch? Wir sind schließlich kein Paar. Also kann es mir doch egal sein, was du machst." Kaito hockte sich nun vor ihr. „Ist dir das wirklich egal?" Noch immer mit Tränen in den Augen sah Hiko ihn an und der Schmerz spiegelte sich in ihnen. „Hiko, auch wenn du mir nicht glaubst, aber ich spiele nicht mit dir. Alles was ich je gesagt habe, meine ich von ganzen Herzen. Ich habe dich nicht ein einziges Mal angelogen." Kaito nahm ihr Gesicht in seine Hände. „Ich liebe dich." hauchte er gegen ihre Lippen. „Baka..." hauchte sie gegen seine Lippen und nun überwand er noch die letzten Millimeter und küsste sie mit voller Leidenschaft. Hiko's Herz schlug ihr bis zum Hals und so heftig, dass es schon fast weh tat, aber dennoch tat es so gut. Die beiden saßen noch eine Weile auf dieser Bank und sahen in den See. Hiko's Kopf lehnte gegen seine Schulter und ihre Hände waren ineinander verschränkt.Nachdem Kaito Hiko nach Hause brachte, küsste er sie erneut, woraufhin Hiko rot anlief. „Baka, doch nicht auf der Straße!" schrie sie wütend. „Warum nicht? Es soll jeder sehen, dass ich dich liebe." grinste Kaito nun frech. „Ach, geh nach Hause." seufzte sie sauer und boxte ihn leicht gegen die Schulter. „Zu Befehl!" grinste Kaito weiter hin und ging anschließend auch. „Baka." lächelte Hiko kopfschüttelnd und ging ins Haus.
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Die Liebe ist meist sehr kompliziert
RomanceHiko ist ein sehr selbstbewusstes Mädchen was ihren Schulaltag und ihre Arbeit gut im Griff hat, doch seit Er aufgetaucht ist, bringt er sie immer durcheinander und sie versteht nicht einmal mehr ihre eigenen Gefühle.