Kapitel 7

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Hiko? Er ist weg!" rief Saki gegen die Toilettentür. Langsam wurde diese geöffnet und eine verzweifelte Hiko stand vor ihr. Die Blondine überlegte nicht lange und schloss sie sofort in eine festen Umarmung. Sie zog Hiko zu einer Bank und setzte sich mit ihr hin. Nach ein paar Minuten löste sich Hiko von ihr und wusch sich die letzten Tränen aus ihren Augen. „Geht's wieder?" flüsterte ihre Kollegin und Hiko nickte. „Was war denn grade los?" Hiko sah auf dem Boden und zuckte mit den Schulter. „Ich weiß es nicht... Als er sich vor mich stellte, dachte ich, dass er nur angeben wollte, doch als der Mann ihn so bedrohlich ansah, dachte ich, das Kaito gleich verprügelt werden würde und hatte totale Angst um ihn. Doch als er unversehrt und mit einem frechen Grinsen wieder reinkam, dachte ich, er wollte mir absichtlich Sorgen bereiten und hab die Kontrolle verloren..." erklärte Hiko ihre komischen und durcheinander fliegenden Gefühle. „Du hattest Angst um ihn?" hakte Saki nach. „Ja..." bestätigte Hiko ihr. „Also empfindest du etwas für ihn." Stellte ihre Kollegin fest und Hiko sah sie perplex an. „Leugnen kannst du es nicht mehr." Lächelte ihre Chefin sie sanft an. Entschlossen stand Hiko auf und baute sich auf. „Das ist purer Schwachsinn. Der Typ spielt doch nur mit Gefühlen andere. Ich lasse mich nicht darauf ein. Er... verwirrt mich einfach ab und zu mit seinen Aktion." Protestierte Hiko. Sie ballte ihre Faust und hob sie bedrohlich hoch. „Ich sorge dafür, dass er nicht noch mehr Mädchen verletzt mit seinem Spielchen!" Entschlossen stampfte sie davon und ging ihre Arbeit nach. Seuftzend und kopfschüttelnd stand die Blonde auf und ging an ihrer Chefin vorbei. „Wie lange wird sie wohl brauchen, um sich ihre Gefühle einzugestehen?" „Keine Ahnung, aber Kaito kann einem schon etwas leid tun." Seufzte auch die Chefin.
Zufrieden mit dem heutigen Arbeitstag zog sich Hiko um und verabschiedete sich von ihren Kolleginnen und Chefin. „Bis Montag!" rief die Chefin zurück. Hiko betrat die Seitengasse, die durch einer kleinen Lampe an der Wand befestigt war, beleuchtet wurde. Hiko sah vorsichtig einmal nach hinten, schüttelte sich einmal, damit ihre Angst verschwand und ging mutig den Weg entlang. Nach einigen Minuten erklangen hinter ihr kräftige Schritte, die etwas schneller waren als ihre. Sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen und ging etwas schneller, doch die Schritte verfolgten sie weiter. Hiko bog mal recht, mal links und wieder rechts ab. Auch wenn das nicht ihr Heimweg war, so wollte sie nur diese Schritte loswerden. Doch die Schritte wurden noch schneller und schneller. Kurz bevor die Schritte bei ihr waren, bog sie in eine Gasse ein und prallte gegen jemanden. Verwirrt sah sie nach oben und sah eine finstere Gestalt. „Wenn haben wir denn da?" lachte eine Männerstimme. „Wenn das nicht die heiße Katze ist?!" lachte er weiter, nahm Hiko's Arme und drückte sie gegen die Wand. „Lassen sie mich los!" zischte sie bedrohlich. „Sonst was? Kommt dann wieder dein Beschützer?" Schlagartig sah sie den Mann eingeschüchtert an. „Kaito ist bestimmt schon längst zu Hause und der Typ ist fast zwei Köpfe größer und wesentlich schwerer..." schlichen sich die Gedanken in Hiko's Kopf und die Verzweiflung machte sich langsam in ihr breit. „Jetzt hab ich dich ganz für mich alleine." Der Mann hielt ihre beiden Handgelenke in seine Hand und hielt sie nach oben gegen die Wand. Nun fing er an ihren Hals zu küssen und seine Hand schlich sich unter ihren Shirt und berührte ihre nackte Haut. Eine unangenehme Gänsehaut breitete sich auf Hiko's Körper aus und der Ekel machte sich in ihren Magen breit. Nun wurde es ihr jetzt zu viel, sie rutschte ganz langsam an der Wand etwas herunter, nahm etwas Schwung und rammte ihr Knie in die Kronjuwelen des Mannes. Doch sie traf nicht richtig. Der Mann schreckte wohl erst auf, wurde aber nun richtig sauer und ergriff sofort wieder ihre Handgelenke. Hiko werte sich, doch nun lagen sie auf dem Boden und der Mann über ihr. Er grinste wieder pervers und leckte ihr über Wange. „Du hast keine Chance gegen mich." Lachte er und beugte sich zu ihr runter. Hiko kniff die Augen zusammen, um sein gieriges und ekelhaftes Gesicht nicht sehen zu müssen. Der Mann konzentrierte sich auf Hiko und nahm seine Umgebung nicht mehr war, was ein sehr großer Fehler war. „Sie nicht!" knurrte plötzlich eine Stimme vor dem Mann, der nun hoch sah. Ein kräftiger Tritt warf den Mann von Hiko runter. Sie war wohl frei, aber rührte sich nicht ein Millimeter. Kaito nahm sie vorsichtig und setzte sie an eine Wand gelehnt hin. „Du schon wieder!" schrie der Mann und rannte auf Kaito zu. Doch dieser rannte ebenfalls los und schlug mit seiner Faust gegen den Kiefer des Mannes. Anschließend noch zwei Tritte gegen den Magen und einen kräftigen Schlag in die Seite. Der Typ klappte auf den Boden zusammen und keuchte. „Verschwinde!" knurrte Kaito laut und bedrohlich. Endlich rannte der Mann verängstigt davon. Nun wandte sich Kaito zu Hiko, hockte sich vor sie hin und legte sanft seine Hand auf ihren Kopf. Vor Schreck und Angst, es könnte noch der ekelhafte Mann sein, schlug sie seine Hand weg und sah verängstigt auf. „Ich bin es." Flüsterte Kaito und lächelte sie sanft an. „Kaito...?" flüsterte sie und ihre Stimmte zitterte stark. „Du bist in Sicherheit." Lächelte er weiter. Plötzlich sprang Hiko nach vorn und in seine Arme. Sie krallte sich in seine Jacke fest und wollte ihn nicht mehr loslassen. „Lass mich nicht alleine..." wisperte sie und vergrub ihr Gesicht in sein Shirt. „Keine Sorge, dass werde ich nicht." Kaito nahm Hiko auf den Arm und ging los. Da sein Apartment wesentlich näher war, als Hiko's Haus ging er zu sich. Schloss die Türen auf und setzte Hiko nun auf die Couch. Er wollte sie kurz los lassen, doch Hiko's Finger krallten sich immer noch ins seine Jacke. „Nein..." wisperte sie und fing an zu zittern. Kaito lächelte sanft, legte sich nun zu ihr und schob sie mit dem Oberkörper auf seine Brust. „Ich bin bei dir." Hauchte er ihr ins Ohr und küsste sie auf den Scheitel. Er warf noch eine Decke über sich und Hiko und horchte auf ihrer Atmung. Nachdem Hiko ruhig und gleichmäßig atmete, konnte er sich sicher sein, dass sie schlief und so schloss er ebenfalls die Augen und schlief wenige Minuten ein.

Die Liebe ist meist sehr kompliziertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt