Am nächsten Morgen klingelte der Wecker von Hiko, den sie schnell aus schlug. Noch im Halbschlaf streckte sie sich ausgiebig und klettert über den weißen Tiger um ins Bad zu gelangen. Dort ging sie duschen und zog sich danach an. Zum Schluss föhnte sie ihre Haare und kämmte diese durch. Anschließend lief sie in die Küche und roch schon das fertige Frühstück auf dem Esstisch. Dort lag ein kleiner Zettel, wo drauf stand: „Lass es dir schmecken. Bis heute Abend. Mama" Hiko seufzte. „Sie ist schon wieder arbeiten und dabei ist sie noch gar nicht richtig gesund..." Mit dem Frühstück fertig machte sie sich auf den Weg zu ihrer Arbeit.
Sie schloss die Hintertür auf und ging durch den langen Flur, an der Küche vorbei. „Guten Morgen, Hiko!" rief die Köchin. „Guten Morgen!" Hiko öffnete in der Umkleide ihren Spind und erschrak leicht. Sie nahm vorsichtig den Kleiderbügel und begutachtete das Kostüm. „Chefin, was ist das?" schrie sie, woraufhin ihre Chefin auch gleich freudestrahlend um die Ecke kam. „Das ist ein Leoparden-Kostüm, sieht man doch." Lachte sie auf. Hiko sah nun zu ihr, die in einem Einteiler steckte, was ein Giraffenmuster hatte und auf dem Kopf trug sie einen Haarreifen, wo dir Hörner einer Giraffe befestigt waren. „Ist heute Safari-Tag?" fragte Hiko vorsichtshalber nach und ihre Chefin nickte eifrig und verschwand wieder. Mit einem lauten Seufzer zog sie ihren Einteiler an, der ein Leopardenmuster hatte und befestigte die Katzenohren seitlich in ihren Haaren. Da ihre Chefin meinte, sie solle sich bitte auch schminken, saß Hiko nun vor dem Spiegel. Sie trug schwarzen Kajal und Wimperntusche auf, zeichnete sich noch eine Katzennase auf ihre Nasenspitze und Schnurrhaare auf die Wangen. Als sie fertig war kam eine Arbeitskollegin in die Umkleide und rief: „Man siehst du scharf aus!" „Gar nicht wahr!" schrie Hiko empört und verschränkte die Arme vor der Brust. Ihre blonde Arbeitskollegin steckte in einem Löwenkostüm und lachte: „Unsere Chefin und ihre Motto-Tage!" Hiko stimmte mit ein, doch als ihre braunhaarige Arbeitskollegin rein kam und meinte: „Dein heißer Freund ist grade ins Café gekommen." verstummte Hiko sofort. „Das ist nicht mein Freund!" „Jaja, jetzt bedien ihn schon, Miezekatze!" lachend schob die Löwin sie in den Gastraum. Hiko seufzte einmal, setzte dann ihr Lächeln auf und ging zu Kaito, der sie nun anstarrte und den Mund leicht geöffnet hatte. „Mund zu, sonst komm Fliegen rein." Murrte Hiko und schob den Mund von ihm wieder zu. „Wie immer?" lächelte sie und versuchte bei seinem gierigen Blick nicht auszurasten. „Bei so einer heißen Katze muss man doch gehorchen." Grinste er frech. „Pass auf, dass du meinen Krallen nicht zu nahe kommst." Zischte sie leicht genervt. „Zerreißt du mir sonst meine Klamotten?" grinste er weiter. „Baka..." grummelte sie und verschwand in die Küche. Die Köchin hatte schon den Latte für Kaito auf die Theke gestellt, sodass Hiko sofort wieder zu ihm gehen musste. Als sie nur noch ein paar Schritte von ihm weg war, zog jemand an den Leopardenschwanz, der an Hiko's Kostüm genährt war. Hiko verlor das Gleichgewicht, flog nun nach hinten und das Tablett mit dem Latte drauf, flog nach vorne durch die Luft. Als Hiko bemerkte, dass sie auf einem Schoss eines Mannes gelandet war, stand sie sofort auf und als sie auch noch sah, dass er an ihren Schwanz gezogen hatte, riss sie ihn diesen aus der Hand. „Ich möchte sie bitten, das nie wieder zu tun und bitte sie, noch freundlich, aus dem Café zu gehen." Lächelte Hiko, dennoch hatte sie einen sehr bedrohlichen Unterton. „Und was wenn nicht?" grinste der Mann ekelhaft. „Dann schmeiß ich dich raus!" knurrte Kaito bedrohlich und stand vor Hiko, die das Geschehen nur mit ansehen konnte. „Und was willst du, Hänfling, gegen mich ausrichten?" fragte der Mann mit einer finsteren Miene und stand vor Kaito. In wenigen Sekunden verdrehte Kaito den rechten Arm von dem Mann und brachte ihn nach draußen. „Ich will dich hier nie wiedersehen!" knurrte Kaito und schubste den Mann etwas nach vorne. Mit einem finsteren Blick und unverständiges Gemurmel zog der Mann davon. Zufrieden ging Kaito wieder rein und stand vor einer wütenden Hiko. „Baka!" schrie sie und ihre rechte flache Hand knallte gegen seiner linken Wange. Total perplex und etwas überfordert mit der Situation, sah Kaito sie an und bemerkte die Tränen in ihre Augen. Hiko drehte sich um und rannte in den Umkleideraum. „Es tut mir leid, Kaito. Ich weiß nicht was mit ihr los ist." entschuldigte sich die Chefin und sah ihn an. „Hast du etwa den Latte abbekommen?" rief sie nun etwas entsetzt. Etwas verwirrt sah Kaito an sich runter und bemerkte das nasse Shirt an sich kleben. „Komm mit, ich kann dir was anderes geben." Ohne zu protestieren folgte Kaito der Chefin in die Umkleide und sie gab ihn ein blaues Shirt. „Danke." Murmelte er und zog sich um. „Wo ist Hiko?" fragte er und sah sich um. „Keine Ahnung, die hat sich bestimmt irgendwo versteckt. Du solltest aber lieber gehen. Natürlich brauchst du den Latte nicht bezahlen." Die Chefin verabschiedete Kaito und brachte ihn zu der Hintertür nach draußen. „Aber bitte, komm Montag ja wieder, okay?" zwinkerte sie ihn noch zu und verschwand hinter der Tür. Kaito sah noch kurz die Tür an und legte seine Hand auf seine linke Wange. „Warum hatte sie mich geschlagen und dennoch geweint?" fragte er sich und lehnte sich gegen die Wand.

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Die Liebe ist meist sehr kompliziert
عاطفيةHiko ist ein sehr selbstbewusstes Mädchen was ihren Schulaltag und ihre Arbeit gut im Griff hat, doch seit Er aufgetaucht ist, bringt er sie immer durcheinander und sie versteht nicht einmal mehr ihre eigenen Gefühle.