Am Samstagmorgen schlug Hiko ihren Wecker aus und streckte sich ausgiebig. Sie zog die Vorhänge zur Seite und lächelte zufrieden. „Was für ein wunderschöner Morgen." Sie ging ins Bad, duschte und zog sich um, anschließend ging sie in die Küche und machte für sich und ihrer Mutter das Frühstück fertig. Da ihre Mutter gestern wieder lange arbeiten war, stellte sie den Teller in den Kühlschrank und legte ein Zettel auf den Tisch. Mit allem fertig ging sie aus dem Haus und sah zum Himmel. „Der Tag wird sehr warm." Sie setzte ihre Sonnenbrille auf und ging zum Bahnhof.
„Guten Morgen!" rief Hiko, nachdem sie durch die Hintertür ins Café eintrat. „Guten Morgen, Hiko!" rief ihre Chefin fröhlich. „Ich hab dir für heute eine andere Uniform in den Spinnt gelegt, da es ja so warm heute wird." „Warum hab ich so ein komisches Gefühl bei der Sache?!" murmelte Hiko vor sich hin und ging in den Umkleideraum. Sie öffnete ihre Spinnt und atmete erleichtert aus. Es lagen anstatt T-Shirt und lange Hose, ein Top und ein Rock darin. „Doch normale Uniform." Schnell zog sie sich um und band ihre Haare zu einem Zopf. „Heute mal im sexy Rock arbeiten? Da werde ich ganz eifersüchtig." hauchte es plötzlich gegen Hiko's Nacken, was ihr eine komplette Gänsehaut bereitete. „Baka! Schleich dich nicht so an mich ran." zischte Hiko und schlug sanft ihren Ellenbogen in seinen Magen. Kaito drehte sie mit einer Bewegung zu sich, nahm ihre Handgelenke in einer Hand und zog ihr Kinn nach oben. Nun legte er seine Lippen sanft auf ihre. Sofort stieg die Röte in Hiko's Gesicht stark an. Nach dem Kuss raunte Kaito ihr ins Ohr. „Ist dir ein Guten-Morgen-Kuss lieber?" „Baka!" schrie Hiko und stieß Kaito von sich weg. „Zieh dich lieber um und mach dich an die Arbeit." schnaubte sie und ging aus dem Raum.
„Man ist das warm..." seufzte Hiko, als sie ihre Pause in der Umkleidekabine machte. „Ein kaltes Getränk für eine heiße Lady." grinste Kaito und stellte ihr ein Glas kalte Limonade auf den Tisch. „Lass die Witze." fauchte sie ihn an und trank ein großen Schluck aus dem Glas. „Du weißt, ich mache keine Witze und über dich schon gar nicht." „Geh deine Arbeit wieder nach." seufzte Hiko kopfschüttelnd. „Alles was du sagst." grinste Kaito und verschwand schnell aus dem Raum, denn Hiko wollte schon fast ihr Tablett nach ihm werfen. „Nach dem Abend hat es die ganze Situation nicht einfacher gemacht. Im Gegenteil, der haut noch mehr Sprüche raus und erlaubt sich viel mehr als vorher. Und das ständig in der Öffentlichkeit oder in der Schule. Dieser Typ bringt mich irgendwann doch in den Wahnsinn." murmelte Hiko vor sich hin. „Aber besser du hast jemanden, als niemanden, oder?" „Saki, erschreck mich doch nicht so." rief Hiko und fiel fast vom Stuhl. „Tut mir leid." kicherte diese und setzte sich zu ihr. „Sei doch froh, dass ihr es endlich zusammen geschafft habt. Euer ständiges hin und her war ja langsam nicht mehr aus zu halten." lachte Saki nun. „Was soll das denn heißen?" fragte Hiko empört nach. „Nichts, nichts. Aber ihr solltet diesen wunderschönen Tag nicht mit Arbeit versauen. Nimmt euch etwas eher frei und fahrt zum Strand oder zu einem See." schlug die Blondine vor und stand auf. „Ich klär das schon mit Chefin ab." „Aber Saki!" rief Hiko noch hinterher, doch ihre Kollegin war schon weg. „Entscheide ich eigentlich noch irgendetwas in meinem Leben?" Kopfschüttelnd ging sie wieder in den Gastraum.
„Hiko, Kaito? Macht für heute Schluss. Den restlichen Tag bekommen wir auch alleine hin." befahl die Chefin schon fast, woraufhin die beiden keine Chance hatten um ihr zu widersprechen. Somit zogen sich beide um und verließen das Café. „Und was machen wir noch an diesen Tag?" „Wir? Also ich geh nach Hause und lerne. Das solltest du auch machen, schließlich beginnen bald die Klausuren..." Doch weiter kam Hiko nicht. „Jetzt denk doch nicht immer an die Schule. Lass uns Spaß haben. Komm, wir fahren zum See." Mit diesen Worten nahm er ihre Hand und rannte zum nächsten Bahnhof. Dort stiegen sie in ein bestimmten Zug ein und fuhren ein Stück aus der Stadt. Am Anfang wollte Hiko protestieren, aber Kaito hätte so oder so seinen Willen durchgesetzt, also beließ sie es dabei und war gespannt, wo die Reise enden wird. Nachdem sie nun ein gutes Stück gegangen waren, standen sie auf einen kleinen Hügel, der auf der anderen Seite zu einem großen klaren See führte. „Wow!" rief Hiko begeistert und ihre Augen funkelten. Genau dieses Funkeln liebte Kaito so an ihr. Es kam nur selten vor, aber wenn es passierte, genoss er jede Sekunde, in der Hiko so glücklich war. „Verdammt!" rief Hiko erschrocken. „Ich hab gar keine Badesachen dabei." enttäuscht sah sie auf den Boden. „Sei froh, dass du so zuverlässige Kolleginnen hast. Sie haben dir schon das passende in die Tasche gesteckt." grinste Kaito. „Was?" rief Hiko erstaunt und sah in ihre Tasche nach. Wirklich ein dunkelroter Bikini und ein Handtuch waren darin. „Die haben das bestimmt schon längst geplant gehabt." zischte Hiko und ballte die Faust. „Entspann dich." sprach Kaito sanft und legte eine Hand auf ihren Kopf ab. „Sei doch einfach froh darüber." Nun nahm er ihre Hand und zog sie mit sich. „Unten am See gibt es Umkleidekabinen." fügte er noch kurz hinzu.„Wer zuerst im Wasser ist!" schrie Hiko und rannte wie ein Blitz in den See hinein. „Hey, das ist unfair!" schrie Kaito ihr hinterher, der grade die beiden Handtücher ausbreitete. „Ist das Wasser schön kalt!" rief Hiko begeistert, als sie wieder auftauchte. Sie ließ sich auf den Rücken treiben und schloss die Augen. Diesen Moment nutzte Kaito um sie an die Schulter zu packen und unter Wasser zu drücken. „Hey!" schrie Hiko, als sie wieder auftauchte. „Was sollte das?" meckerte sie, aber lachte gleichzeitig dabei. Nachdem die beiden sich im Wasser ausgetobt hatten, gingen sie wieder zu ihren Handtüchern zurück um sich etwas auszuruhen. Als Hiko so da lag und in die Himmel sah, überlegte sie die ganze Zeit, wie sie nur diese Frage aussprechen sollte, die ihr so auf der Zunge brannte. „Manchmal wäre es schon praktisch wenn er Gedanken lesen könnte." seufzte sie innerlich. „Hiko?" „Ja?" „Was willst du eigentlich nach der Schule machen?" Überrascht von dieser Frage, sah sie ihn an. „Wie kommst du darauf?" „Die Schule ist schließlich bald vorbei und ich möchte schon gerne wissen, wie deine Pläne für die Zukunft aussehen." „Dieser Typ kann wirklich Gedanken lesen oder?!" dachte Hiko sich und setzte sich auf. „Ich werde weiterhin im Café arbeiten und mir Geld für ein Studium ansparen. In der Nähe gibt es eine gute Universität, die auch nicht so teuer sein soll." „Und was willst du dann studieren?" „Ich wollte gerne Hotel- & Restaurantmanagement studieren." Überrascht sah Kaito sie an. „Also willst du in der Brache bleiben?" Hiko nickte und sah in den Himmel. „Der Job ist echt super und wenn ich das auch noch studiere, sind anschließend viele Türen offen." Nachdem die Stille eintraf, traute sich Hiko endlich zu fragen: „Und du?" „Ich bleibe in der Stadt und werde in einer nahen Universität Architektur studieren." „Du bleibst auch in der Stadt?" rief Hiko begeistert, doch als sie merkte, dass sie dies laut ausgesprochen hatte, schoss die Röte ihr ins Gesicht. „Ja, ich bleibe hier." lächelte Kaito und strich ihr über den Kopf. Mit einem kleinen glücklichen Lächeln sah Hiko wieder in den Himmel.
Langsam brach die Dämmerung ein und die beiden zogen sich um und packten ihre Sachen. „Was hältst du davon, wenn wir noch etwas essen gehen?" schlug Kaito vor, nachdem sie wieder in der Stadt waren. Hiko nickte eifrig, auch wenn sie sich mehr ein Essen von ihm gewünscht hätte, aber abwarten. Hiko und Kaito gingen in ein kleines Restaurant an der Ecke rein und setzten sich an einem zweier Tisch ans Fenster. „Such dir aus, was du möchtest." „Aber die Preise sind nicht grade niedrig." sprach Hiko aus versehen laut aus. „Hiko, du bist eingeladen." erinnerte er sie und legte seine Hand auf ihrer. „Aber du lädst mich immer ein. Das geht nicht." „Doch, und ich bestehe darauf." sprach er ernst, aber dennoch sanft. „Okay..." murmelte sie. Nachdem der Kellner ihnen das bestellte Essen brachte, aßen sie zufrieden alles auf.
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Die Liebe ist meist sehr kompliziert
RomanceHiko ist ein sehr selbstbewusstes Mädchen was ihren Schulaltag und ihre Arbeit gut im Griff hat, doch seit Er aufgetaucht ist, bringt er sie immer durcheinander und sie versteht nicht einmal mehr ihre eigenen Gefühle.