Am nächsten Morgen streckte Kaito sich und durch sein Rücken zog sich ein unangenehmer Schmerz. „So bequem ist die wohl auch nicht..." seufzte er und stand auf. Er ging ins Badezimmer und duschte erst einmal, anschließend machte er für sich und Hiko ein kleines Frühstück. Mit allem fertig, klopfte er an die Schlafzimmertür, doch es kam keine Antwort. Auch nicht beim zweiten und dritten Mal. Nun beschloss er die Tür leise zu öffnen und sah vorsichtig hinein. Da die Vorhänge etwas Licht hinein ließen, sah Kaito, wie Hiko noch tief und fest schlief. Sie lag halb auf der Decke und drückte diese aber eng an sich. Doch wurde Kaito leicht rot, denn Hiko hatte bis auf sein Shirt nur ihre Unterwäsche noch an, die natürlich nun sichtbar war. Schnell zog Kaito die Decke etwas über ihr und setzte sich anschließend auf die Bettkante. „Hiko, aufwachen." Er rüttelte sie sanft an der Schulter und nach wenigen Sekunden öffnete Hiko langsam ihre Augen. „Hm...?" murmelte sie und drehte sich auf den Rücken. Sie rieb sich den Schlaf aus den Augen und sah sich verschlafen um. „Guten Morgen." lächelte Kaito sie an. „Guten Mor..." Langsam begriff sie, wo sie war und zog schnell die Bettdecke komplett über sich. „Was machst du hier?" schrie sie unter der Decke. „Na dich wecken, sonst würdest du zu spät zur Schule kommen." „Schule?!" Mit einem Satz stand Hiko auf, nahm sich ihre Klamotten und rannte ins Badezimmer. „Verdammt, wie lange hat der mich schon im Schlaf beobachtet?!" zischte Hiko wütend und machte sich schnell fertig. Als sie ins Wohnzimmer ging, stieg ihr schon der leckere Geruch von Pfannkuchen in die Nase. „Setzt dich, dann können wir anfangen." lächelte Kaito sie warm an und zeigte auf den Stuhl gegenüber von sich. Innerlich sprang Hiko grade Luftsprünge vor Freude, äußerlich nickte sie nur.
Nachdem das Frühstück verspeist und wieder aufgeräumt wurde, machten sich die beiden auf den Weg zur Schule. „Wirklich gesprächig bist du morgens aber noch nicht." lachte Kaito, wobei er einen bösen Blick kassierte. „Ich bin halt noch nicht richtig wach." grummelte sie vor sich hin. „Na dann mach doch noch ein kleines Nickerchen im Zug. Ich pass ja auf dich auf." „Baka..." murmelte Hiko wieder und beide setzten sich in den Zug. Nur konnte sich Hiko sich gegen die Müdigkeit nicht einmal wären, als diese sie plötzlich überkam. Ihr Kopf lehnte sich gegen Kaito's Schultern, der nur zufrieden lächelte.
In der Schule angekommen wurde Hiko sofort von ihren Freundinnen mit einem herzlichen „Guten Morgen!" begrüßt. Hiko blieb bei den beiden stehen, wobei Kaito einfach weiter ging. „Wie kommt es, dass du und Kaito zusammen hier her kamt?" hackte Emy nach, woraufhin Hiko leicht rot anlief. „Wir haben halt zur Hälfte den Schulweg zusammen, da ist doch nichts besonderes dran." versuchte sie sich zu rechtfertigen. „Und wie erklärst du dir, dass wir euch gestern zusammen gesehen haben, wie ihr in das Wohnhaus gegangen seid?" „Ich...also..." stotterte Hiko vor sich hin. „Hiko hat mir bei einem Problem mit meiner Exfreundin geholfen." mischte Kaito sich nun doch in das Gespräch ein, da die drei mittlerweile an ihren Sitzplätzen standen. „Eh ja..genau..." „Und inwiefern geholfen?" hackte Layla nach. „Sie hat sich als meine Freundin ausgegeben, damit meine Ex mich endlich in Ruhe lässt." erklärte Kaito ihr weiter. „Hm ergibt Sinn." stimmte Emy zu. „Aber mich hätte es echt gefreut, wenn du bei ihm geschlafen hättest." flüsterte Emy Hiko ins Ohr, woraufhin sie mal wieder rot wurde. Nun kam der Lehrer ins Klassenzimmer und alle wurden still.
In der Pause ging Hiko auf das Dach und sah traurig den Schuppen an. „Wenigstens ist er wieder gesund." lächelte sie leicht und setzte sich an die kleine Mauer. Sie genoss die etwas kühle Brise und die Ruhe. „Na, wo ist den dein kleiner Freund?" Hiko seufzte laut auf. „Nicht mal hier oben hab ich meine Ruhe vor dir." „Die hattest du gestern Nacht." Hiko wurde wieder schlagartig rot. „Das war auch besser so, sonst hätte ich dich durch die Wand getreten." fügte sie wütend hinzu. „Du hast aber sehr friedlich geschlafen, wollte dich schon fast gar nicht wecken." grinste Kaito weiter. „Lag wohl daran, weil du mein Shirt anhattest." „Bilde dir ja nichts drauf ein, Baka!" zisch Hiko immer noch wütend und wollte ihn grade gegen die Schulter boxen, als er ihre Hand nahm und sie gegen seiner Brust fiel, mit dem anderen Arm umschlug er ihre Hüfte. „Ich hätte mich so gerne neben dich gelegt." raunte er ihr ins Ohr, was ihr wieder eine totale Gänsehaut einbrachte und ihr Gesicht war rot wie eine Tomate. „Baka, hör endlich auf so etwas zu sagen!" schrie Hiko sauer und wollte sich aus seinem Griff befreien, doch er war stärker. „Ich hoffe, dass wir uns bald nicht mehr verstecken müssen und ich dich offiziell meine Freundin nennen darf." Hiko erstarrte in ihrer Bewegung und Kaito gab ihr noch einen Kuss auf die Wange und verließ das Dach. „Baka!" schrie Hiko sauer und boxte gegen eine Wand.Nach dem Unterricht musste Hiko noch was mit den anderen Schülern und dem Schulsprecher besprechen, was länger dauerte als gedacht. Doch als sie endlich aus dem Gebäude kam und Kaito am Schultor anlehnend sah, staunte sie nicht schlecht. „Warum bist du nicht nach Hause gegangen?" „Unsere Schicht beginnt gleich und dann können wir auch zusammen hingehen." Hiko seufzte laut auf. „Ich kann dich eh nicht davon abhalten." „Nein, das kannst du nicht." grinste Kaito siegessicher.
Im Café angekommen wurden die beiden von der Chefin herzlich begrüßt. „Hallo, ihr beiden!" „Hallo" grüßten beide zurück. „Geh dich als erstes Umziehen. Ich warte so lange." lächelte Kaito und schubste sie sanft in den Raum. Hiko dachte sich nichts dabei und beeilte sich mit dem umziehen, anschließend ging sie sofort in den Gastraum und bediente die Gäste.
Nachdem Hiko's Schicht endlich vorbei war, seufzte sie und setzte sich in die Umkleidekabine. „Was ist los?" fragte Saki besorgt. „Ach, bald gehen die letzten Klausuren los und ich muss noch total viel dafür lernen." „Ja, die haben es in sich, wenn man noch an seinen Noten etwas reißen will." stimmte Saki nachdenklich zu. „Aber du schaffst das schon und wenn du mehr Zeit zum Lernen brauchst, dann frag doch einfach die Chefin, ob du frei bekommst." „Naja, das wäre schon toll, aber wir brauchen das Geld." „Was willst du eigentlich nach der Oberschule machen, Hiko?" mischte sich nun auch Hora in das Gespräch mit ein. „Ich werde dann Vollzeit hier arbeiten und mir so das Geld für ein Studium zusammen sparen." verkündete sie, woraufhin beide staunten. „Wow, das nenn ich mal Ehrgeizig." lachte Hora. „Und weißt du auch was Kaito danach macht?" Diese Frage brachte Hiko voll aus dem Konzept. „Naja eigentlich ist mir das egal, wir sind ja kein Paar oder so. Also kann er machen was er will." Hiko sprach die Worte wohl mit voller Überzeugung, aber innerlich tat jedes einzelne davon weh. Und auch auf der anderen Seite des Umkleideraumes taten diese Worte in seinem Herzen weh.
„Soll ich dich nach Hause bringen?" lächelte Kaito sie liebevoll an. „Nein, geh du ruhig nach Hause." sprach Hiko monoton und ging einfach ihre Wege ohne ihn großartig zu beachten. „Was ist nur mit ihr los?" fragte Kaito sich und sah ihr noch eine Weile hinterher.
Zu Hause angekommen war sie ganz alleine in dem Haus. Sie ging in ihr Zimmer und setzte sich sofort an die Hausaufgaben dran. Als diese auch erledigt waren, lernte sie noch den Stoff der letzten Tage. Um halb zwei ging sie dann endlich ins Bett, doch es fühlte sich so fremd und kalt an. Mit einem Stechen im Herzen schlief sie ein.
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Die Liebe ist meist sehr kompliziert
RomanceHiko ist ein sehr selbstbewusstes Mädchen was ihren Schulaltag und ihre Arbeit gut im Griff hat, doch seit Er aufgetaucht ist, bringt er sie immer durcheinander und sie versteht nicht einmal mehr ihre eigenen Gefühle.