Kapitel 8

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Am nächsten Morgen kitzelten ein paar Sonnenstrahlen Hiko's Gesicht und sie schlug langsam ihre Augen auf. Sie sah eine große Fensterwand vor sich und sah deswegen auch einen strahlend blauen Himmel. „Wo bin ich..?" fragte sie sich selber und hob ihren Kopf um weiter nach rechts zu schauen, doch da sah sie schon Kaito's Gesicht, was nur wenige Zentimeter von ihren entfernt war. Sie lief sofort rot an und senkte ihren Kopf wieder. Nun spürte sie, dass sie auf seiner Brust lag und dieser sich gleichmäßig auf und ab bewegte. „Er schläft wohl noch." Stellte sie fest und sah etwas an sich runter, seine Arme lagen um sie auf den Rücken und eine Decke lag über sie. „Wann und wie bin ich hier hin gekommen?" Hiko versuchte sich an den gestrigen Abend zu erinnern: Sie wollte nach Hause. Dann war dieser Mann, der sie verfolgte und anschließend schnappte. Er fasste sie an und drückte sie auf dem Boden und dann... Sie sah Kaito's Gesicht, was sie beruhigend und sanft ansah. „Lass mich nicht alleine..." flüsterte sie zu ihm. Hiko riss erschrocken die Augen weit auf. „Wie peinlich!" schrie sie innerlich und ihr Gesicht wurde knall rot. Langsam bewegte sich Kaito unter ihr, nahm die Arme von ihr runter und streckte sich ausgiebig. Nun schlug er die Augen auf und sah etwas runter. „Guten Morgen." Lächelte er sanft mit einer tiefen verschlafenden Stimme, die Hiko eine Gänsehaut verpasste. „Morgen..." murmelte sie und sah zur Seite. „Hast du gut geschlafen?" „Glaube schon." „Das freut mich, aber könntest du vielleicht kurz von mir runter gehen?" Stimmt, Hiko wurde gar nicht mehr festgehalten und sprang sofort auf und setzte sich an das andere Ende der Couch. „Möchtest du auch einen Kaffee?" Hiko nickte und zog die Decke über sich. Kaito ging aus dem Raum und ins Bad, um sich kurz frisch zu machen. Anschließend kam er mit zwei Tassen Kaffee wieder ins Wohnzimmer und gab Hiko eine. Sie nahm diese an und schlürfte an der Tasse. „Was ist gestern genau passiert?" fragte sie nach einigen Minuten des Schweigens nach. „Du kannst dich nicht erinnern?" fragte Kaito verwirrt nach. „Nur an Bruchstücke." Erklärte sie ihm. Ohne weiter drüber nachzudenken fing Kaito an, ihr den ganzen Abend zu erzählen bis zu dem Zeitpunkt, wo er selbst eingeschlafen war. Bei einigen Punkten sah man Hiko an, dass ihr die Situation peinlich war und sie etwas rot wurde um die Wangen. Hiko sah in ihre Tasse und bemerkte, dass diese schon längst leer war und stellte sie auf den kleinen Wohnzimmertisch. Nun legte sie die Decke neben sich und stand auf. Fragend sah Kaito sie an. „Ich danke dir, aber ich muss los. Meine Mutter macht sich sicher Sorgen." Ohne auf eine Reaktion zu warten eilte Hiko zu der Wohnungstür und war gleich darauf aus der Wohnung verschwunden. Kaito wollte ihr noch hinterher rufen, doch da hörte er schon die Tür ins Schloss einrasten. Er ging zu der Fensterwand und lehnte seinen Kopf gegen die kühle Scheibe. Von hier aus konnte er die Straße sehen und sah auch das Hiko aus dem Gebäude kam und nach links die Straße runter rannte ohne einmal stehen zu bleiben.
Endlich zu Hause angekommen sprang sie schon fast ins Haus und schloss rasch die Tür hinter sich. „Mama?" rief sie und ging in die Küche. Dort lag ein Zettel, wo geschrieben wurde: „Ich muss leider arbeiten, bis heute Abend. Mama" Seufzten ließ sie den Zettel nieder und ging in ihr Zimmer. Sie nahm sich ein paar Klamotten und ging ins Bad. Dort ließ sie die Badewanne voll laufen und stieg anschließend rein. Das heiße Wasser umhüllte ihren Körper und gab Hiko ein angenehmes und wohliges Gefühl. Nach einigen Stunden wurde das Wasser kalt und Hiko säuberte sich und ging aus der Wanne. Sie trocknete sich ab und zog sich ein Shirt und eine kurze Shorts an und setzte sich vor ihren Schreibtisch. Sie musste noch ein paar Hausaufgaben erledigen und anschließend sprang sie ins Bett, kuschelte sich an den Tiger und schlief wenig später ein.
Am nächsten Morgen machte Hiko sich für die Schule fertig und frühstückte noch schnell, anschließend nahm sie ihre Tasche und rannte zum Bahnhof. Als sie im Zug stand sah sie aus dem Fenster und sah am Himmel dunkle Wolken. „Das wird wohl bald regnen..." dachte sie sich und nachdem der Zug wieder anhielt, verließ sie diesen und rannte zur Schule. Grade als sie im Schulgebäude ankam, fing es hinter ihr an zu regnen. „Perfektes Timing." „Guten Morgen, Hiko!" rief ihre Freundin Emy und winkte ihr zu. „Guten Morgen." Begrüßte Hiko sie ebenfalls. „Wo ist Layla?" „Die Arme liegt mit Grippe im Bett." Seufzte Emy und sah zu Boden. „Die ist bald wieder fit!" heiterte Hiko sie auf und zog sie mit in den Klassenraum. Nachdem alle in der Klasse waren und auch der Lehrer schon den Unterricht begonnen hatte, sah Hiko neben sich und sah einen freien Platz. „Wo der Baka schon wieder steckt...?!" dachte sie und sah nach draußen, wo es sehr stark regnete.
Der restliche Schultag ging langweilig und schleppend weiter. „Ohne ihn, ist es doch langweilig hier..." dachte Hiko ständig und erwischte sich immer wieder dabei, wenn sie an Kaito dachte. Nachdem die Schule vorbei war, regnete es immer noch und sie entfaltete ihren Regenschirm und machte sich auf den Weg zum Café. Sie zog sich ihre Kellner-Uniform an, die aus einer schwarzen Hose, einem dunkelroten Top und einer weißen Schürze, die um die Hüfte gebunden wurde, bestand. Hiko befestigte noch eben ihr Portemonnaie an ihrer Hose und ging mit einem kleinen Block und Stift in den Gastraum. Sie bediente einige Gäste, doch es war heute sehr ruhig. Bei dem nassen Wetter, war es verständlich. „Kommt Kaito heute gar nicht?" fragte ihre Chefin sie. „Keine Ahnung, ich bin nicht sein Aufpasser." Maulte Hiko und brachte eine Bestellung zu einem Gast. Doch auch als Hiko drauf achtete, blieb Kaito verschwunden. Langsam war ihre Schicht zu Ende und sie zog sich in der Umkleidekabine um. „Bis morgen!" verabschiedete sie sich bei allen und machte sich auf den Weg nach Hause. Dort angekommen ging sie sofort in ihr Zimmer und machte ihre Hausaufgaben. Ihre Mutter würde sowieso erst sehr spät nach Hause kommen. Nachdem Hiko endlich mit allem fertig war, legte sie sich ins Bett und dachte über den heutigen Tag nach. „Ob er morgen wieder da ist?" Doch schnell schüttelte sie den Kopf. „Das kann mir doch egal sein!" schrie sie und riss sich die Bettdecke über den Kopf. Einige Minuten später schlief sie tief und fest.

Die Liebe ist meist sehr kompliziertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt