Bell - A thing called love

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Das Abendessen war vorbei und Bell trat hinaus in die Eingangshalle des Schlosses.
Die große Mamortreppe erhob sich vor ihr.
Gerade als sie die erste Stufe hinaufgehen wollte, hörte sie das Knarren des Eingangstores.
Reflexartig drehte sie sich um und schaute, wer dieses Geräusch ausgelöst hatte.
Es war Fred.
In seinem Arm lag jemand in einem grünen Umhang.
Vereinzelte kupferne Locken leuchteten unter ihm hervor.
Bell stockte der Atem.
Eine Slytherin in einem Quidditchumhang mit dieser Haarfarbe konnte nur Alice sein.
Der gesamte Ärger, der sie in den letzten Wochen und Monaten beim Gedanken an die Slytherin erfüllt hatte, verschwand auf einen Schlag.
Sie war bewusstlos und auf ihren Wangen lag ein ungesunder roter Farbton.
Was war hier los?
Warum lag genau dieses Mädchen im Arm des Gryffindors?
"Was ist passiert?" Sie trat näher an Fred heran.
Seine Stimme war leise als er ihr antwortete: "Ich habe sie draussen auf dem Quidditchfeld gefunden. Sie ist ganz kalt."
Sie musste in den Krankenflügel, schnell.
Wie lange hatte sie wohl dort gelegen?
Es war Anfang Dezember und die Kälte auf dem Gelände war klirrend und gefährlich.
Madame Pomfrey würde mit Sicherheit helfen können.

In erster Linie war Madame Pomfrey empört.
Empört davon, dass es einem jungen Mädchen möglich war viel zu leicht angezogen in der Kälte des Nachmittags draußen zu sein und Runden auf ihrem Besen zu drehen.
Der rothaarige Gryffindor hatte ihr zu dem einige weitere Dinge zugeflüstert, welche die Miene der Krankenschwester weiter nach unten zogen.
Bell wusste immer noch nicht so richtig, was passiert war, als die Tür zum Krankenflügel aufgestoßen wurde.
Im Türrahmen stand Alice großer Bruder.
Henri Shafiq sah alles andere als begeistert aus.
In seinen Augen glitzerte etwas, das Bell einen Schauer über den Rücken jagte.
"Was hast du mit meiner Schwester gemacht, Weasley?"
Seine Stimme triefte nur so vor Zorn und er schien davon überzeugt zu sein, dass der Gryffindor schuld am Zustand seiner Schwester war.
Der Gryffindor richtete sich voll auf und stellte sich vor dem Slytherin in den Weg: "Ich habe deine Schwester gerettet, Shafiq. Sie hing nur mit einem Arm an ihrem Besen da draußen. Wer weiß, was passiert wäre."
Stille, doch sie war lauter, als Wörter es in diesem Moment gewesen wären.
Shafiq musterte seinen Gegenüber für einen Moment, dann nickte er ihm zu: "Danke, Weasley."
Bell starrte ihn an.
War das gerade wirklich passiert?
Hatte sich Henri Shafiq gerade bei einem Weasley bedankt?
Wenn es ein Traum war, wollte sie nicht aufwachen.
Ihre Gedanken wurden von Madame Pomfrey unterbrochen: "Gut, dass sie hier sind Mister Shafiq. Ich muss Ihnen leider sagen, dass wir bei Ihrer Schwester mit mehr als nur einer Unterkühlung arbeiten müssen."
Sie hielt den Atem an.
Was war hier los?
Die Krankenschwester erhob erneut ihre Stimme: "Zum aktuellen Zeitpunkt müssen wir leider davon ausgehen, dass ihre Schwester versucht hat, sich umzubringen."

Erneut erfüllte diese unbändige Stille den Raum.
Bell konnte ihr Herz in der Brust schlagen hören.
Was hatte sie gerade gesagt?
Welchen Grund sollte jemand wie Alice haben sich umzubringen?
Sie hatte alles.
Eine vollkommene Familie, tolle Freunde und ein hohes Ansehen an dieser Schule.
"Wie kommen Sie auf sowas?" Henri Shafiq schien die gleichen Gedanken zu verfolgen, wie sie, denn in seiner Stimme schwebte Unglaube mit.
Madame Pomfrey atmete einmal tief durch, aber es war der Weasley, der antwortete: "Sie war nicht mehr so wirklich anwesend, aber als ich sie gefragt habe, was das sollte, hat sie nur gesagt, dass, wenn sie tot wäre, es ein Problem weniger auf dieser Welt geben würde."
"Und den Scheiß soll ich dir glauben, ja? Meine Schwester hat keine Probleme, sie kann glücklich sein, wie alles ist, und genau das ist sie auch. Halte dich einfach von ihr fern," die Worte sprudelten nur so aus seinem Mund heraus und mit jedem einzelnen wurde er lauter.
Sein Atem ging bereits schwer, als er sich nun Bell zu wandte: "Und das gilt jetzt auch für dich, Black, keiner von euch wird auch nur ein Wort über das verlieren, was hier heute passiert ist und ihr verschwindet jetzt von hier."
"Mister Shafiq. Hören sie sofort auf, hier derartig herum zu schreien, das ist immer noch der Krankenflügel. Nur in einem Punkt gebe ich Ihnen recht: Miss Black und Mister Weasley, sie verlassen bitte jetzt diesen Ort und ich bitte sie inständig vollstes Stillschweigen über diese Situation hier zu bewahren."
Beide nickten ihr zu, bevor sie den Krankenflügel verließen.

Die Kinder der Rumtreiber - the dangerWhere stories live. Discover now