Phil - his children

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kurzer Einschub zu Beginn. Am Ende von Phil - stolen haben ich noch einen Absatz dazu geschrieben. Stand: 14.11.2023 - für alle, die sich für die Beziehung zwischen Phil und Leandra intereessieren.
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Kalter Nebel.
Harte Erde.
Die Dunkelheit des Abends.
Dunkler, schwarzer Stein, er sich aus der Erde erhob.
Alte Inschriften.
Veraltete Leben niedergeschrieben in den kalten Stein.
Ein Friedhof war zweifelsohne ein gruseliger Ort.
Und genau hier war Phil gelandet.
Das kleine Stück Pergament hatte ihn aufgesaugt und hierhergebracht.
Nun war er gefangen.
Unfähig sich zu bewegen, durch einen Zauber gefesselt.
Er wusste nicht, was ihn festhielt, wer es tat.
Was wollte man von ihm?
Von ihnen?
Denn er war nicht allein.
Sie waren vier.
Er kannte sie.
Sie alle.
Alice war eine seine Freundinnen.
Doch wie sollte er die anderen beiden einschätzen?
Mehr als gelegentlicher gemeinsamer Unterricht verband sie nicht.
Er wusste, wie Maybelle mit Sirius Black verwandt war.
Der Mann, der seinen Vater belastete und ihm Mord vorwarf.
Dabei hatte die Schuld so viele Jahre in Askaban gesessen.
Und seinen Vater in den Untergrund gezwungen.
War das hier eine Falle, um sich an ihm zu rächen?
Um seinen Vater herzulocken?
Aber nein, Maybelle schien sich auch nicht bewegen zu können.
Sie konnten es alle nicht.
Und sie konnte ja nichts für die Vergangenheit.
Genauso wenig wie er.
In dieser Beziehung waren sie sich ähnlich und doch überhaupt nicht.
Sie wäre längst aufgesprungen, wobei er längst den Kopf in den Schoß hätte fallen lassen, aber all das ging nicht.
Sie saßen hier fest, unbeweglich, still.
Was sollte das nur werden?
Warum er?
Warum die drei anderen?
Was hatten sie alle damit zu tun?
Was hatten sie alle miteinander zu tun?
Fragen über Fragen und keine Antwort in Sicht.
Ein Druck lag auf seinen Ohren und kein Laut konnte ihn durchdringen.
Es war unnatürlich.
Da draußen geschah etwas, was seinen Ohren verborgen bleiben sollte.

Dann brach der dumpfe Bann um sein Gesicht.
Die Geräusche strömten auf ihn ein.
Ein großes Durcheinander, was er zuerst einmal versuchen musste zu ordnen.
Ein Keuchen, fast Weinen, war in der Nähe zu hören.
Dan wie aus dem Nichts hörte er eine leise kratzige Stimme, die etwas aufzusagen schien: „Knochen des Vaters, unwissentlich gegeben, du wirst deinen Sohn erneuern.“
Das klang, als würde hier eine Art Wiedergeburt stattfinden.
Ein Szenario wie aus einer ausgedachten Geschichte.
Aus einem Roman, den man lesen, aber nicht erleben möchte.
Einem Horrorroman.
Er hörte ein Platschen.
Wie, wenn etwas ins Wasser fiel, wie ein Stein oder ein Stock.
Oder, er wagte es gar nicht aussprechen, da ihm allein der Gedanke einen Schauer über den Rücken jagte.
Was wenn es ein Knochen gewesen war?
Was sollte der in einem Zaubertrank wollen?
„Fleisch des Dieners, willentlich gegeben, du wirst deinen Meister wiederbeleben,“ die dumpfe Stimme war wieder zu hören.
Es folgten Momente der Stille, bis ein lauter Schrei, gefolgt von einem Platschen, die Dunkelheit durchschnitt.
Hier wurde etwas zusammengemixt, was seinen Verstand überstieg.
Ein Wimmern hallte über den Friedhof.
Hatte sich hier jemand ein Körperteil abgeschnitten?
Er würde zittern, wenn er könnte.
Er würde wimmern, wenn er könnte.
Er würde schreien, wenn er könnte.
Er würde rennen, wenn er könnte.
Aber es ging nicht.
Er war verschmolzen mit der Erde, wie ein Baum.
„Blut des Feindes, mit Gewalt genommen, du wirst deinen Gegner wieder erstarken lassen!“
Wieder diese Stille und dann ein gedämpfter Schrei.
Wessen Feind?
Wessen Blut?
Wurde hier gerade jemandem die Kehle aufgeschlitzt, um an dessen Blut zu kommen.
In seiner Brust breitete sich ein unangenehmes Gefühl aus.
Außerhalb seines Blickfeldes war hier jemand ermordet worden und er saß hier unfähig sich zu bewegen.
Auf dem Präsentierteller.
Was wenn sie die nächsten waren denen es an den Kragen ging?
Müsste er einem der hier Anwesenden dabei zu sehen müssen, wie sie getötet werden oder würde er der erste sein?
Er würde Leandra nie wiedersehen.
Er würde nie wieder eine Kissenschlacht mit Wayne veranstalten.
Sich über das Chaos von Oliver aufzuregen.
Sich nicht sicher sein, ob er nun mit Hestia oder Flora sprach.
Nicht mal Alice würde er einen Abschiedsgruß zu rufen können, obwohl sie keinen halben Meter neben ihm saß.
Und er würde niemals seinen Vater treffen.
Das nicht erreichen, worauf er das letzte halbe Jahr hingearbeitet hatte.
Nein, er durfte noch nicht sterben, dafür war er doch einfach noch viel zu jung.
„Zuletzt ein Haar der Kinder erzogen von Freund und Feind, getrennt durch das Sein, verbunden durch die Herkunft, ihr vier werdet die Eckpfeiler einer neuen Welt sein.“
Schritte näherten sich.
Jemand kam auf sie zu.
Dann trat eine Gestalt um die Ecke.
Er wollte weg.
Einfach nur weg.
Rückwärts und Land gewinnen.
Doch stattdessen näherte sich die Person ihnen immer weiter.
Augen, wie blasses Wasser und farbloses Haar schauten ihnen entgegen.
Es war ein Mann.
Er war klein, nur so groß, wie Phil selbst und kam ihm gruselig vertraut vor, aber so jemanden konnte er doch nicht kennen.
Er humpelte leicht und verbarg seinen Arm.
Da war doch nicht etwas abgeschlagen worden, oder?
Je näher er ihm kam, desto deutlicher zeichneten sich dunkle Flecken auf dem Mantel ab.
Blut!
Dann hatte er Recht gehabt.
Unter diesem Mantel fehlte ein Finger oder sogar eine ganze Hand.
Dieser kleine untersetzte Mann gab ihm keine Möglichkeit länger darüber nachzudenken, denn er trat immer näher an die Gryffindor wenige Meter vor ihm heran.
Phil wartete auf den Moment, in dem ein Messer gezogen wurde und der erste von ihnen diesem zum Opfer fiel.
Doch der Mann griff ihr nur in die Haare und schien eine Strähne herauszuziehen.
Genau, wie er es in seinem Spruch gesagt hatte.
Ein Haar der vier Kinder und sie waren vier Kinder.
Mehr tat er nicht.
Er ging nacheinander zu jedem von ihnen und zog eine Strähne aus den Haaren heraus.
Zuletzt kam er zu ihm.
Ein kurzes Ziepen und eine Haarsträhne war verschwunden.
Für einen Moment kreuzten sich ihre Blicke und auf dem Gesicht des Mannes bildete sich ein kurzes Lächeln?
Dann drehte er sich um und verschwand.
Warum hatte er ihn angelächelt?
Was sollte das?
Hatte man sie hierhergeholt, um ihnen allen nacheinander ein Haar auszureißen?
Das machte für ihn alles einfach keinen Sinn.

Die Kinder der Rumtreiber - the dangerWhere stories live. Discover now