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Ich schaute den Jungs nach, bis ich sie nicht mehr sah, blieb noch eine Weile verträumt stehen und horchte in mich hinein. Da war immer noch so ein Kribbeln im Bauch, als würde er Saltos schlagen. Nach einer gefühlten Ewigkeit drehte ich mich endlich um und rannte schnell zu Kyle. "Ich habe seine Nummer!" quiekte ich ihm entgegen. "Da ist aber jemand ganz schön verliebt...", grinste er. "Ich wurde sogar eingeladen sie mal zu besuchen!", quiekte ich weiter. "Komm mal runter Lia-Maus und gehe lieber wieder nach Hause!", lächelte er. "Wieso sollte ich nach Hause?! Bist du etwa müde?", er quittierte das nur mit einem spöttischem Blick, er war einfach nie müde! Als Antwort tippte er nur auf seine Uhr. 7:30. Scheiße. Ich hatte versprochen um 7:00 Uhr zuhause zu sein. "Shit!", ich schaffte es irgendwie, zwar nur mittelmäßig elegant aber immerhin, im Rennen mein Brett und meinen Rucksack zu transportieren. Außer Atem kam ich zuhause an, meine Mutter stand wie zu erwarten, als ich hineingestürmt kam schon im Hausflur. "Genau 40 Minuten und 45 Sekunden zu spät.", meinte sie trocken. "Mama, ich bin 17, ich kann auch mal bis nach 19:00 Uhr draußenbleiben, ich werde erwachsen, ihr müsst mich nicht mehr vor der Welt beschützen, ihr könnt mich nicht ewig festhalten, ich brauche FREIHEIT!" Ich sah wie meiner Mutter Tränen in die Augen stiegen, sie konnte nicht loslassen. Ich war ihre einzige Tochter, sie wollte mich nicht verlieren, so wie meinen Bruder. Er war mit 16 Jahren abgehauen und nie mehr wiedergekommen, keine Begründung, kein gar nichts. Nur ein kurzer Brief. Sein Handy lag zuhause auf dem Küchentisch, mehr hatte er nicht hinterlassen.

Flashback:

Gut gelaunt kam ich die Treppe hinuntergehüpft, als ich ein leises Wimmern hörte. "Mama?", rief ich leise. Keine Antwort. Als ich die Küche betrat sah ich meine Mutter am Küchentisch sitzen, die Hände vorm Gesicht und leise weinend. Ein Brief lag vor ihr. Ich nahm ihn in die Hand und sah ihn mir an.


Liebe Mama,

ich bin gegangen. Ich werde nie wiederkommen. Ich hatte meine Gründe, versucht nicht mich zu erreichen und gebt euch nicht die Schuld daran.

Ich werde glücklich weiterleben.

L.


Flashback Ende


Ich wusste, dass Mum sich die Schuld an Ludwigs gab, obwohl er das Gegenteil behauptete. Seitdem war sie so... vorsichtig. Sie hatte einfach Angst, uns genauso zu verlieren. Jetzt flossen ihr die Tränen die Wange hinunter. "Mama... ich meinte es doch nicht so." Ich nahn sie in den Arm und wischte die Tränen weg. "Ich finde es toll, dass du so gut auf uns aufpasst. Aber auch wir werden älter. Wir müssen auch einmal das fliegen lernen.", tröstete ich sie. "Ich habe so viele Sorgen um euch... seit das passiert ist." Ihre Stimme war zitterig. Ich nahm ihre Hand und führte sie ins Wohnzimmer wo ein großes Schlafsofa stand. Ich legte sie vorsichtig darauf, sie war viel zu leicht, deckte sie zu und löschte das Wohnzimmerlicht. "Ich kümmere mich schon um die Kleinen", flüsterte ich noch und ging dann nach oben um meine kleinen Brüder ins Bett zu bringen. Nachdem das erledigt war, stellte ich mich vor den Spiegel. Ich war eigentlich zufrieden mit meinem Aussehen, ich fand mich nicht superschön, aber ich war nicht diejenige, die andauernd daran rummeckerte. Meine Haare waren "schokobraun", wie Kyle es nannte, wild gelockt und gingen bis zum Bauchnabel. Ich hatte Augen, die je nach Licht und Jahreszeit, zwischen grün und blau schwankten. Außerdem war ich nicht besonder groß, vielleicht 1,65.

Meine Haare trug ich meistens zu einem langen, hohen, geflochtenem Zopf. Was meinen Kleidungsstil anbelangt, liebe ich esgemütliche Sachen zu tragen, wie zum Beispiel Hoodies. Außerdem liebe ich es einfarbige bunte Tops zu einer Strickjacke zu tragen. Aber egal ob Hoodie oder Strickjacke, es muss mindestens eine Nummer zu groß sein, ich möchte darin richtig versinken können. Ich zog mir meine Schlafkleidung, bestehend aus einem Top und einer gemütlichen kurzen Hose an, machte mir einen Dutt und ging müde von dem gesamten Tag ins Bett, wo ich schon nach wenigen Minuten in einen festen Schlaf viel. Da Ferien waren, würde ich auch morgen noch ausschlafen können.


684 Wörter ohne mein Gelaber am Schluss, ich glaube, das ist das längste Kapitel bis jetzt. Anton und der Rest der Bande kamen zwar heute nicht vor, aber man muss sich ja auch mal ein bisschen mit meiner Emilia befassen. Ich wollte mich nochmal bei der lieben Mione13 bedanken, du bist sooo lieb! :3 Mittlerweile habe ich schon 68 Reads. Hätte ich nie erwartet, dickes DANKE an euch alle! Wer mir auf Twitter folgen möchte: @WolkenblaueWelt

Damit euch noch einen schönen Tag,

Mia

Reyst » Egal wo, du und ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt