Prolog

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Prolog

Ich und Lucas lebten in einer kleinen Stadt nah am Elfenterritorium. Vor zehn Jahren waren wir zusammengezogen und hatten uns ein gemeinsames Leben aufgebaut.

Wir hatten ein kleines Haus. Freunde. Eine große Familie. Arbeit.

Ich arbeitete in einem kleinen Blumenladen, welcher der Familie meines Mannes gehörte. Lucas kümmerte sich dort um die Verwaltung. Es war ein friedliches Leben. Wir wünschten uns Kinder. Eine ganze Bande. Doch etwas ließ uns zögern.

Unsere Königin war einst eine gute Herrscherin, zumindest sagten viele das. Doch wir lebten in einer neuen Zeit. Sie verschärfte Gesetzte und es gab Unruhen im Land. Wir fürchteten einen Bürgerkrieg und kein Kind sollte während eines Krieges aufwachsen müssen.

Es half nicht, dass meine Eltern, wann immer ich sie besuchte, fragten ob bereits ein Enkelkind unterwegs wäre. Jedes Mal sagte ich ihnen dasselbe. ‚Noch nicht. In der Zukunft. Vielleicht.'

Inzwischen war ich dreißig und meine Eltern begannen zu drängeln. Auch Lucas Eltern fragten nun immer öfter. Sie wollten Nachfolger für das Familienunternehmen und Lucas war ihr einziges Kind. Sie hatten versucht, mehr zu bekommen, doch es sollte nur bei Lucas bleiben.

Und Lucas? Er hatte sich mit den Söhnen unserer Nachbarn angefreundet, die vor einigen Wochen eingezogen waren: Joris und Charlie. Die beiden waren jünger als wir. Joris war fünfundzwanzig und Charlie war neunzehn, doch sie verstanden sich gut mit Lucas. Besonders Joris.

Nach einiger Zeit nahmen sie ihn mit, zu einem ihrer Treffen mit Freunden in einer kleinen Kneipe, welche sie immer besuchten. Das war der Anfang vom Ende.

Und der Anfang dieser Geschichte.

Tatsächlich war es kein Treffen mit Freunden. Joris und Charlie waren Teil der Rebellion gegen die Königin und gegen die Sklaverei, welche nun schon seit Jahrhunderten hier existierte. Werwölfe und Elfen lebten im Dasein als Sklaven. Ein furchtbares Schicksal. Und Joris und Charlie waren Boten. Lucas, der an die Freiheit glaubte, schloss sich ihnen an. Er wurde auch ein Bote und überbrachte Nachrichten. Still und heimlich. Doch nicht still und heimlich genug.

Schnell viel der Verdacht auf uns alle und wir mussten fliehen, um nicht in einem der Gefängnisse der Königin zu verrotten oder mit unserem Leben zu bezahlen.

Also flohen wir.

Unser Ziel war die Steppe, doch wir kamen nicht an den Grenzsoldaten an der Grenze zum Sumpfland vorbei. Und genauso wenig an denen an der Grenze zur Steppe. Wir mussten eine Entscheidung treffen.

Die Entscheidung führte uns in den Feenwald.

Einem gefährlichen, magischen Ort.

Mein Name ist Molly und ich erzähle euch keine Geschichte darüber, wie wir vier die Steppe erreichten. Nein. Ich erzähle euch eine Geschichte darüber, wie meine Freunde sich in zwei Kreaturen aus diesem Wald verliebten und darüber, was dann geschah.


(c: sasi)

(c: sasi)

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NIXE - Zwischen Wasser und Wald (BL)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt