Der Morgen danach

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Die Sonne blieb an diesen Morgen aus. Als ich die Augen blinzelnd öffnete und aus dem Fenster sah, hingen dicke Wolken am Himmel, dunkel und schwer. Regen brasselte gegen die Scheiben. Ich schloss wieder die Augen und kuschelte mich tiefer ins weiche warme Kissen.

Ein warmer Körper schmiegte sich von hinten eng an mich heran und zwei starke Arme pressten mich an sich. Doch heute erschrack ich nicht, heute wusste ich das dieser Körper Domenic war. Schlagartig dachte ich an den gestrigen Abend, ich hatte mein erstes Mal gehabt, und es war verdammt gut gewesen.

„Guten Morgen du hexe" grummelte es hinter mir wesentlich munterer als es bei mir war. „Hör auf mich immer Hexe zu nennen du Blödspaten" schnautzte ich zurück und drückte mich tiefer in die Matratze. Sofort wurde ich auf den Rücken geschmissen und Dom wälzte sich über mich

„Genau deshalb bist du eine Hexe. Kratzbürstig bis zum geht nichtmehr." Ich grinste ihn an, war jetzt halbwegs wach. Dann lies ich meinen Blick über seinen Körper streifen und grinste noch breiter „Jaja und das anscheinend nicht nur verbal"

Er starrte zurück, erst schien er nicht zu verstehen was ich nicht von ihm wollte aber dann kam die Erkenntnis. Er rollte sich vom Bett runter und schritt zu seinem großen Spiegelschrank.

Ich grinste einfach weiter und beobachtete den Mann. Den Grund warum ich so breit grinste, war bis hier her gut sichtbar. An Doms Hals überzogen sich einige tiefblau rote Flecken, genauso hatte er an Brust und Rücken einige viele rote Striemen die meinen Zustand von gestern mit jedem einzelnen Zentimeter erzählten.

Dom drehte sich vor den Spiegel hin und her und dann drehte er sich um und schaute mich an. „ Sag mal, was war denn mit dir los?" es war eher ein süffisantes Grinsen als eine böse Feststellung „hattest dich wohl nicht unter Kontrolle?" Ich schüttelte schnell den Kopf „Nö, ich hab es nur als gute Möglichkeit gesehen dir ohne Probleme deiner seits weh zu tun"

Er griff sich an die Stirn und seufzte gespielt auf „Und da ist sie wieder das kleine Biest. Mit dir kann man kein Erotisches Gespräch führen" dann kam Dom auf mich zu und setzte sich neben mich. Ich lachte leise und legte meinen Kopf auf seinen Schoß „So bin ich eben, damit musst du irgendwie klar kommen"

Er zwinkerte „ich glaub das macht dich so intressant für mich und mit dir werd ich noch viel Spaß haben, im Bett wirst du noch richtig erzogen dann ist es perfekt...ach ja und außerdem...du siehst auch nicht viel besser aus"

Ich kreischte erschrocken auf und sprang aus dem Bett um nun ebenfalls zum Spiegel zu rasen. Und Domenic behielt recht. Mein Hals sah noch schlimmer aus wie seiner. Tiefblaue Flecken und Bissspuren zierten ihn, die Flecken liefen auch weiter runter über Schlüsselbein und Brust, dort aber gott sei dank nichtmehr so sichtbar. Nur wenn man sich darauf konzentrierte.

Ich drehte mich um und schaute ihn geschockt an. Wie ein kleiner unschuldiger Bub saß er da und schaute mich mit großen Augen an, zuckte mit den Schultern „Sieh es als Kompliment an, so außer Kontrolle gebracht hat mich glaub ich noch nie jemand. Und jetzt komm wieder ins Bett noch ein paar Minuten, es ist erst 9"

So sah also ein Morgen danach aus.

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Genau 6 Stunden 15 Minuten später lief ich die Treppen des Hauses nach unten. Ich hatte einen Pulli und eine Hose an, es war nicht sonderlich kalt, aber ich war eine elende Frostbeule. Unten saßen Vince, Brian und Dom am Tisch. Mein Bruder schaute meinen .. Freund? Böse an. Mia stand am Herd und machte Rührei.

„Guten Morgen süße" begrüßte sie mich mit einem Küsschen auf die Wange. Ich lächelte sie grinste „Gut geschlafen?" Ich nickte „Ja aber ich konnte so schwer einschlafen" Sie kicherte nickte aber dann mit dem Kopf über ihre Schulter zu meinem Bruder hin.

Ich war ja jetzt wirklich mal gespannt was mit ihm war. Mit einem Lächeln drehte ich mich um und drückte Brian ein Küsschen auf die Wange „Morgen du alter Griemsack" Er grummelte nur und warf mit zerkrümelten Brotresten gegen das Marmeladenglas.

„Eeeeey" brüllte Vince auf einmal. Alle zuckten zusammen und ich schaute ihn erschrocken an. Der Kerl schien auch jeden Tag zu trainieren, wenn Dom nicht aufpasste, war er bald überholt vom aussehen her. Der mehr-als-Drei-tage-Bart stand ihm gut. „Was hast du denn jetzt Vincent?" Er starrte mich an „Und was ist mit mir?"

Ich lachte, ging um den Tisch herum und drückte ihm einen Langen Kuss auf die Wange. Dann hielt er blitzschnell meinen Kopf fest und drehte ihn hin und her. „Soso, was bist du denn für ein Biest das du mit solchen Trophäen prahlen kannst?" Ich zwinkerte nur dann wurde auf einmal mit der Faust auf den Tisch gehauen.

„Ist doch schon schlimm genug das ich das mit anhören musste letzte Nacht müsst ihr da noch drüber reden?" Sein Gesichtsausdruck sah wirklich ziemlich sauer und gequält aus. Er benahm sich so schrecklich, klar er ist mein großer Bruder aber er ist doch nicht mein absoluter Wachhund. „Bri hör doch bitte mal auf mich ständig zu bevormunden ja? Ich bin 21, volljährig in jedem verfickten Land dieser Welt, ich bin keine von diesen Nutten die draußen rum laufen und sich anbieten. Und langsam bin ich wirklich Stock sauer und wenn du nicht SOFORT aufhörst dann nehm ich dein geliebtes Auto und fahr so oft damit gegen irgend eine beschissene Wand dass du hinterher Ziehharmonika damit spielen kannst!" Brian schaute mich eingeschüchtert an und zuckte dann mit den Schultern „Mach doch was du willst" das war immer dieser Satz der mich richtig sauer machte.

„Du gehst mir langsam so auf den Sack. Bin ich vielleicht so? Prügel ich deine Freundin aus dem Haus nur weil ich meinen Bruder für mich allein haben will oder oder mach zu allem eine Bemerkung? Wenn ich das machen würde dann wäre hier Hölle auf Erden und das weißt du!"

„Nur als kurze Anmerkung, das ist mein Haus. Mia hier raus zu schmeißen würde schwierig für dich werden" warf Dom mit einem leichten Grinsen dazwischen. Ich war so auf 180 das ich ihm auf den kahlen Kopf haute „Halt doch einfach mal die Klappe"

Vince wackelte mit dem Kopf hin und her und lachte dann „ Jess hat doch bald Geburtstag, ich schenk ihr einen Besen. So eine kleine Hexe" Jetzt war es an Domenic lauthals los zu lachen, nur ich wusste warum.

Damit war meine Laune für heute vollkommen gesunken, schneller als die Titanic im Meer. Ich schaute die Jungs böse an und schmiss vor Wut den Teller vor mir auf den Boden. Mit lauten klirren zersprang er auf dem dunklen Boden. Ich stand auf, und stürmte aus dem Haus, das war mir wirklich zu doof hier.

Es hatte wieder angefangen stark zu regnen, ich lief rüber zur Garage und lies mich in die Hägematte, die ursprünglich bei mir zuhause hing, fallen. Das Garagentor lies ich offen, den Regen beobachtend baumelte ich hin und her und versuchte mich abzureagieren.

Ich brauchte für heute Abend einen klaren Kopf.

Schneller als Vergangenheit, Stärker als Liebe.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt