Toretto

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Leider Gottes war ich so gelähmt das ich mich nichtmal wehren konnte. Obwohl...wollte ich das eigentlich? Diese Lippen waren so verdammt zärtlich. Ich mein, wenn man dieses verdammte Arschloch im ganzen betrachtete fielen einem vielleicht diese sexy Muskeln, oder der elend heiße Blick auf. Aber wenn man von diesem Teufel einmal geküsst wurde, und zwar so das er wirklich nur küssen wollte, dann waren die Lippen einfach....hach!
Seine Hände strichen sanft, fast vorsichtig mittlerweile über meine Seiten. Seine Wut auf die Ohrfeige hatte sich entweder gelegt oder er hatte sie schon wieder vergessen. Es war als wollte dieser große, mächtige, unnahbare Domenic Torretto jede Stelle meines Körpers erkunden, sich alles einprägen.

Unsere triste Zweisamkeit wurde allerdings unterbrochen als ein schepperndes Geräusch erklang, welches uns zusammenzucken lies. Ich schaute an Dom vorbei und hinter ihm stand Amir, er hatte einen Brenner fallen lassen und schaute mich mit großen Augen an. Dom drehte sich ebenfalls um und grinste sein Gegenüber an „wie war das? Ich bekomm sowas nicht?"
Er wollte Amir reizen, provozieren. Seine Hand strich über meine Wange, nichtmehr so zärtlich wie gerade noch als wir allein waren. Mehr fordernd und harsch. Wie ein Hund der seinem Gegner damit sagen wollte, das ist jetzt mein Revier. Komm zu nah und ich reis dir die Kehle raus. Ich konnte wahrscheinlich noch froh sein, dass er mich nicht angepinkelt hatte.
Bei dem Gedanken musste ich grinsen.

Amir sah...ich konnte es nicht so richtig definieren. Auf der einen Seite Stolz, Freude und Liebe, dann aber auch Wut,Hass und Eiversucht. Irgend ein kranker Misch zwischen allen. Er lehnte sich gegen den Rahmen „weißt du was der Unterschied zwischen uns ist Torretto? Für mich würde sie ans Ende der Welt gehen, für dich wahrscheinlich nichtmal bis zum Telefon." Damit salutierte er leicht und verschwand wieder.

Ich starrte ihm hinterher. War das wirklich mein Amir gewesen? Ich musste mir unter dem Wissen, wenn ich jetzt was falsches mach würde ich eine gescheuert bekommen, das Lachen verkneifen. Mein Amir hatte den großen Domenic Torretto zum schweigen gebracht. Das gehörte in mein Tagebuch...hätte ich eins gehabt....

„Dreckiger Bastard" knurrte Dom ihm hinterher. „Hallo? geht's noch? Lass deine Laune wo anders aus aber nicht an Amir" bellte ich ihn an. Der Junge sollte endlich mal lernen, sich unter Kontrolle zu halten oder er würde von mir zum Geburtstag ein hübschen Maulkorb mit Gravur bekommen. „Bitte nicht füttern" würde am besten passen.

Dom drehte sich wieder um und schaute mich an. Dann griff er blitzschnell in meiner Haare und zog daran. Gleichzeitig legte sich eine Hand um meine Kehle. Nicht würgend, nicht beängstigend. Aber bei Gott, ich fand es geil. „ Dein Amir wird schon nicht heulend in einer Ecke sitzen und sich wegen unserer Unterhaltung besaufen. Wenn doch ist er nicht der richtige für dich." Dann drückte er mir noch einen Kuss auf den Mundwinkel, lies mich los und verschwand. Ohne noch ein Wort zu sagen lies er mich auf der Motorhaube zurück. Ich starrte diesem schrecklichen Menschen hinterher. Sein Gang, sein breiter Rücken, das Shirt was sich darüber spannte und halb aus der Hose heraus schaute...ich nahm alles wahr.

Bei einem dreifach gemolkenen Stier, der Kerl fing an mich zu intressieren, ich fand ihn...anziehend. Das...das war unmöglich. Schrecklich. Verwirrend. Ich hatte nie für einen Kerl etwas empfunden, sie hatten mich irgendwie allesamt angeeckelt. Männer waren leicht zu durchschauen, man konnte sich gut mit ihnen Amüsieren, weil sie immerwieder auf die selbe Taktik hinein fielen. Aber Dom....war anders. Vollkommen anders.
So hatte es zumindest den Anschein.
Ich rutschte von der Motorhaube runter und zog mein Shirt grade. Was für ein Tag. Wenn ich den nicht überlebte, dann sollte sich niemand wundern. Alessio stand mit dem Werkzeug in der Hand und schaute mich an. Amir saß daneben und spielte mit einem ausgebauten Lenkrad.
„Sollte ich heute noch sterben, schreibt bitte auf meinen Grabstein > Mein Mörder war Domenic Torretto, er kam, sah und brachte mich um<...und ich will Rosen. Weiße Rosen. Damit jeder weis das ich keine Schuld trage"

Alessio lachte nur und meinte „geht klar" Amir hingegen schaute mich vorwurfsvoll an und legte seinen Wuschelkopf schief „ Süße, warum fällst du ausgerechnet auf so einen rein? Ich mein, du warst immer so vorsichtig und gutmütig. Und dann willst du eine weitere Nummer im Bett von dem da sein? Jessica du hast höheres Niveau. Bitte" Seine Haselnussaugen schauten mich an, er wollte ja nur das Beste für mich.
Aber ich wusste nicht was ich machen sollte, der Kerl war auf dem besten Weg mir den Kopf zu verdrehen, und das durfte ich einfach nicht zulassen. Ich wischte mir meine schmierigen Hände am Lappen trocken und schmiss ihn achtlos in die Ecke. „ich weiß ja Amir, ich weiß aber....ach ist alles nicht so einfach. Ich versteh mich momentan selbst nicht so richtig. Ich bin heut einfach nur fertig. Jungs macht schluss für heute, ihr musstet mich genug ertragen."

Es war eine halbe Entschuldigung, ich war heute wirklich nicht fair zu ihnen gewesen. Die beiden ließen dankbar ihre Werkzeuge liegen und verabschiedeten sich mit einem Kuss von mir. Schnell stand ich alleine in meiner Werkstatt da.
„Was mach ich jetzt? Nach hause geh ich jetzt nicht, da sitzt der dämliche Sack. Und er und mein Bruder werden sich heut ja sowieso noch die Köpfe einschlagen"

Da erinnerte ich mich daran, dass heut Freitag war. Street up.... Ich beschloss mich umzuziehen und heute mit zu fahren. Auf irgendein aufgetackeltes Kleid hatte ich keine Lust, Männer intressierten mich heute sowieso nicht. Also Jeans und Shirt, nochmal in den Spiegel geschaut und los gefahren.
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Mein wunderschöner weißer Honda Integra, welchen ich von unten bis oben selbst gebaut hatte, brummte wunderschön und es ging mir gleich besser. Die Straßen von LA waren um diese Uhrzeit voll, also fuhr ich durch die Armenviertel unserer Stadt, hier hatte niemand genug Geld für ein Auto. Ein paar Minuten später war ich in meiner Welt.
Wie aus dem Nichts tauchten Tuningautos, soweit das Auge reichte, auf, die Straße war voll mit Menschen, Schlampen, Machos, die Coolen, die Reichen, alles war dabei. Laute Musik untermalte das Ganze Bild noch zusätzlich.
Als ich durch die Massen fuhr, wurde mir Platz gemacht. Hier war ich jemand, hier kannte man meinen Namen, hier kannte man mein Auto. Ich fuhr ganz vorn an die Spitze der Menschenmasse, dort wo sich die Rennfahrer versammelten. Tej, der Chef des ganzen nahm die Namen der Teilnehmer auf. Ich hob meine Hand als er in
meine Richtung schaute, er nickte und zwinkerte mir zu.
Ich fuhr direkt an die Startline, Tej's Zeichen das ich direkt loslegen wollte. Er winkte einen grünen Lamborgini heran, beschleunigung auf 325 mit NOS auf 450. Tej wusste das er kein wirklicher Gegner für mich war.

Grade richtig, ich brauchte heute wieder etwas Selbstbewusstsein. Der schmierige Fahrer hielt 2 Finger hoch, das hieß er würde 20 000 Doller setzen. Ich nickte, 20 000 war ein guter Anfang für heut abend.
Tej's Freundin trat zwischen uns und lies eine karrierte Fahne fallen. Gleichzeitig traten wir die Gaspedalen durch, die Maschinen röhrten auf und ich schoss nach vorne.

Vergessen alle Sorgen, Vergessen meine Gedanken. Was zählte war der Adrenalin, das Gefühl von völliger Freiheit während mein Baby nach vorne Schoss und den Lamborgini auch ohne Nitro abhängte.

Das viertel Meilen Rennen gewann natürlich ich. Die 20 000 Dollar steckte ich in meine Tasche. Der Abend konnte beginnen.....

Hey Leute!
Es tut mir leid das jetzt wirklich so lange nichts kann aber ich hatte diese Geschichte schon wieder komplett vergessen. Danke für eure ganzen Kommentare beim letzten Kapitel und ich hoffe ihr könnt mir verzeihen und freut Euch auf das neue Kapitel. <3

Schneller als Vergangenheit, Stärker als Liebe.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt