Ich war schon so nicht, absolut nicht zufrieden das Mia und Glatzkopf hier schlafen sollten, aber jetzt waren sie schon zu 4.
„Sag mal Brian? Sind wir neuerdings ein Sozialamt oder warum lässt du seit neustem jeden daher gelaufenen Straßenköter rein?" Ich schaute ihn grimmig an und versuchte weiterhin Domenic aus der Hängematte zu bekommen! Der hatte die Arme verschränkt und unterhielt sich mit Vince. Meine versuche in der letzten viertel Stunde hatten nicht viel gebracht. Schubsen, zwicken, schlagen alles Sinnlos, er lag wie eine Tonne in meinem Bett.
„Wen meinst du?" wollte mein Bruder wissen.
„Den fettsack hier!" erwiederte ich Zähneknirschend. Der drehte sich in dem moment um und schaute mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
„Achja? Das ist pure Muskelmasse. Und was hast du vorzu weisen? Ehrer nicht sehr viel oder?"
Er wusste das dass nicht stimmte aber er hatte einen wunden Punkt an mir getroffen weil ich früher vorne platt wie ein Tisch war. Ich sprang auf, griff nach meinem Messer das an einem Beutel unter der Hängematte hing und hielt es ihm unter den Kiefer.„So und jetzt wiederhol das bitte nochmal denn ich hab das nicht so ganz verstanden!"Ich schaute ihn mit großen Augen lächelnd an, er sah nicht beeindruckt aus obwohl er im ersten Moment erschrocken war.„Brian zähm deine Schwester mal!" grunste er. Brian lachte nur und lies sich neben Mia sinken
„ Zähmen? Das schafft keiner, ehe ich mich auch nur bewegt hab, hat sie dich schon aufgeschlitzt" Dann zog er seine Freundin in die Arme und grinste weiter.
Domenic verschränkte die Arme hinter dem Kopf und nickte „sehr vielseitig oder was?" Um ihm zu demonstrieren WIE vielseitig ich war, ritzte ich ihm mit der Spitze des Messers ein 5-7 cm langen Schlitz in die Halskuhle. Er zuckte weder zusammen noch bewegte er sich, er schaute mir einfach nur in die Augen. Solch eine Selbstbeherschung hatte ich noch nie gesehen, man konnte nicht einmal erahnen das er vielleicht schmerzen hatte. „Bei mir brauchst du es nicht versuchen, schätzchen, Ich steh auf schmerzen" Da war wieder der Schalk in seinen Augen. Ich schnaufte nur und drehte mich um. So ein kleiner arroganter Arsch. So ein dummes, elendes Drecksstück.Ich klappte das Messer zusammen und stieg die kleine alte Metallwendeltreppe nach oben in die flachen Bodenkammern. Sie waren nichts, nichts im Gegensatz zu den Zimmern die Brian, Mum, Dad und Ich früher immer hatten. Ich hatte ein großes Zimmer mit viel Licht und einem Himmelbett... Und hier? Seufzend stand ich in dem vom Wind eiskaltem „Raum" auf dessen Boden der Staub Zentimeter dick lag, wie bei der ersten Mondlandung. In Einer Ecke zwischen den Balken lag eine dünne Matratze. Hier schlief ich den Sommer manchmal, wenn Brian nicht Zuhause war. Heute erschien es mir als gute Schlafmöglichkeit. Es wurde schon dunkel und ich hatte absolut keine Lust mehr nochmal runter zu gehen. Und der Apetitt war mir durch das Eckelpaket auch vergangen. Also saß ich noch ein paar Minuten auf einen der morschen Balken und schaute über die Stadt, danach, es wurde merklich kühler, legte ich mich hin und kuschelte mich so eng es nur ging in die Decke. Irgendwann, als es stockdunkel war und ich so halb vor mich hin dämmerte knarrte der Boden hinter mir. An den langsamen Schritten erkannte ich meinen Bruder.
„Hey Süße ... Was machst du denn hier oben? Ich hab dir doch gesagt du sollst nicht hier oben sein"
Ich spürte wie die Decke angehoben wurde und Brian sich hinter mich legte.
„Ich mag die Leute nicht" flüsterte ich. Brian war früher oft zu mir noch ins Bett gekommen und wir hatten erzählt. Aber in den letzten Monaten hatte er es garnicht mehr gemacht.
„Ach Schnecke ... warum denn nicht? Naja....Dom ist etwas eigenartig aber wenn man ihn kennenlernt ist er auch ganz in Ordnung... und Mia ist eine ganz liebe."
Ich musste wider meinem Willen lachen „ Das wäre ja auch was wenn du jetzt – so eine blöde Schlampe- über deine Freundin geredet hättest" Er lachte mit und schüttelte den Kopf „ Komm bitte wieder mit runter. Ich versprech dir auch das Dom deine Hängematte frei macht. Ehrlich, bitte ich will nicht das meine Schwester in der Kälte hockt, dann komm ich mir schlecht vor, als wäre ich ein schlechter Bruder." Ich musste Grinsen, weil er ganz genau wusste, dass er mich so schaffte. Ein paar Sekunden später erhob Bri sich und zog mich mit hoch.
„Komm mein schwesterherz" und damit zog er mich hinter sich her wieder hinunter wo die anderen bei lauter Musik ihre Bierflaschen vernichteten.
Domenik lag immernoch in meiner Hängematte ein Bein runter hängend und einen Arm hinterm Kopf verschränkt. „Dom lass meine Schwester in ihr Bett. Beweg dich"
Der Glatzkopf zog eine Augenbraue hoch, bewegte sich aber tatsächlich und erhob sich aus meinem Schlafplatz. Er trottete rüber zu Mia und lies sich auf das Sofa fallen.
Ich zog meine Dünne Decke, die auf dem Boden lag über mich drehte mich um und schaltete das kleine Licht das an dem Balken hing aus.
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Schneller als Vergangenheit, Stärker als Liebe.
FanfictionJessica O'conner führt ein Leben als einzelgängerische Kleinkriminelle, seitdem ihr Bruder die Seiten gewechselt hat... Für sie war es nicht schwer, ständig umziehen zu müssen, oder keine Freunde zu haben. Aber eines Tages stehen außer dem Toyota ih...