Kapitel 14

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Die Straßenlichter beleuchteten  den schmalen Pfad durchs schlafende Dorf, Hateno war selbst bei Nacht sehr idyllisch. Zelda hörte wie die Windmühlen sich bewegten als sie an einem Baum einen nachtaktiven Ausdauerkäfer entdeckte. Sie staunte nicht schlecht, die kleinen Tiere waren sehr selten und sie fragte sich ob sie sich einen für ihre Forschungen schnappen sollte, entschied sich aber letztenendes dagegen.

Ihr nächtlicher Gang durch Hateno erinnerte die Prinzessin daran, wie sie sich manchmal nachts aus ihrem Zimmer schlich und durch den Schlossgarten einen kleinen Spaziergang wagte. Sie liebte die frische Luft bei Nacht, sie liebte die Stille und die leeren Gänge. Sie liebte es wenn das Schloss so leer wirkte, dass sie das Gefühl hatte, sie wäre endlich frei.

Allerdings war es für sie noch schöner mit Link zusammen durch das idyllische Hateno zu laufen, denn selbst den schönsten Schlossgarten den sie je gesehen hatte, konnte dieses Dorf nicht das Wasser reichen. So gingen sie über eine alte malerische Brücke zu Links  abgelegenen Haus. Trotz der Dunkelheit war das Häusschen gut zu erkennen. Es war alt und hatte schon einige Jahre auf den Buckel.

Die Prinzessin sah sich staunend den großen Garten an während sie in Richtung Tür voranschreiteten.

Feststellend sagte sie

"Hier kannst du aber viele Kräuter und Gemüse pflanzen"

"Ja... Das ist nicht so mein Ding.... Damit kenn ich mich nicht aus"

"Wenn du willst, zeige ich dir worauf du achten musst"

Ganz zu Zeldas Enttäuschung ging der Held nicht auf ihr Angebot ein.

Bei der Tür angekommen, holte Link einen Schlüssel aus der Tasche und drehte es einmal im Schlüsselloch um. Ein altes klickendes Geräusch ertönte. Der Held drückte den Griff nach unten und ging durch die quietschende Tür ins Innere.

Link packte direkt ein paar Kerzen auf den Tisch aus während Zelda immer noch an der Tür stand, sie guckte vorsichtig rein. Ihr Blick strich von den maroden Wänden zu den alten Holzfußboden.

Dann sah sie zu Hylias Helden, er zündete währendessen die Kerzen an. Die erste Kerze brannte und das kleine Licht zeigte einen ersten Eindruck vom Innenleben des Hauses.

Zelda ging den Konturen der Möbel entlang. Sie waren sehr alt und staubig. Es sah nicht so aus als wäre der Ritter hier oft drin gewesen. Dann begutachtete sie die Bilder an den Wänden. Sie erzählten ihre eigenen Geschichten. Sie fragte sich, welches der kleinen Kinder ihr Leibwächter gewesen war, sie fragte sich, was für ein Leben er hier geführt hatte...mit wem hatte er hier gelebt? Wer waren diese ganzen Menschen auf den gemalten Familienportraiten? Wann hatte hier wirklich das letzte Mal jemand drin gelebt?

Zelda faltete die Hände aufeinander. Sie spürte die Kälte zwischen ihren Fingern und versuchte sie irgendwie zu wärmen..

"Und das ist dein Haus?"

"Ich habs vererbt von meinem Opa..."

Er zündete die nächste Kerze an und Zelda erkannte, das oben ein weiteres Geschoss war. Sie betrachtete die alte hölzerne Treppe.

Link drehte sich zu Zelda und lehnte sich gegen die Tischkante.

"Wie du siehst, bin ich nicht oft hier gewesen. Es ist sehr in die Jahre gekommen und man muss vieles neu machen. Ich denke aber das es doch einen ganz eigenen Charm hat....und für eine Nacht ist es sicher okay"

Er sah sich um und sprach weiter

"wenn die Verherrung vorbei ist, werde ich das Haus auf Vordermann bringen, die Wände und die Böden neu machen, neue Möbel..dann hab ich endlich mal Zeit dafür. "

The Legend Of Zelda BotwWo Geschichten leben. Entdecke jetzt