Kapitel 18

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Sachte schloss der Leibwächter hinter sich die alte Holztür und drehte sich um. Die Hütte war noch genauso wie Link sie hinterlassen hatte. Außer ein großes Bett, ein Kamin, ein Tisch und einen Schrank gab es hier nix. Des Helden Blicks fiel direkt auf Zelda, die es sich vor dem lodernden Feuer des Kamins gemütlich gemacht hatte. Sie nickte ihm freundlich zu um sich dann von ihm abzuwenden.

Langsam ging er auf den quietschenden alten Balken zu ihr...das Quietschen nervte ihn schon immer. Er hasste dieses Geräusch und hatte sich eigentlich fest vorgenommen sich mehr um diesen Ort zu kümmern. Es wieder einladender zu gestalten....
Ja... eigentlich...
Alles war bereits in die Jahre gekommen und irgendwo drückte er sich nur vor der Arbeit.
Dieser geheime Ort war für Link immer eine Zuflucht gewesen. So konnte er sich verstecken....
Vor der Welt...
Vor seinen Eltern..
Vor seinen Freunden...
Vor sich selbst... er mochte, den abgenutzten Flair und außer ihm, war hier noch nie jemand gewesen. Bis jetzt... Zelda war der erste Mensch den er je hier hin gebracht hatte.

Er hatte sich bewusst dafür entschieden es ihr zu zeigen, er hatte das Gefühl, dass sie sich verstecken wollte, weglaufen wollte und Link... er wollte ihr einfach nichts verschweigen, er wollte alles mit ihr teilen. Er wollte alles daran setzen, dass sie glücklich war, sei es auch nur für einen kurzen Moment, in dem sie Ganon und ihre Siegelkraft vergessen konnte.

Beim Kamin angekommen, ging der Ritter in die Hocke und schaute in das Feuer. Er schloss die Augen und konzentrierte sich auf das Knistern.

Er spürte Zeldas Blick auf sich haften. Sie wartete auf etwas. Angespannt ballte er seine Hände zu Fäusten, Link war aber nie der Typ fürs Lippen lesen, also ignorierte er sie.

Von der großzügigen spendenden Wärme wurde ihm schnell warm. Es entspannte ihn und er fragte sich wann er das letzte Mal diese Stille wirklich genießen konnte. In dieser Hütte musste er nämlich nicht auf Alarmbereitschaft sein.
Das Monster, das sich hier hin verlaufen hatte...ja.. dieses Ereignis war ne einmalige Sache gewesen denn hier.... hier hatten sie eine Verschnaufpause ohne, dass sie jemand sehen konnte.

Er hörte wie Zelda einen tiefen Atemzug nahm und Link löste seine verkrampfte Haltung und wandte sich ihr gelassen zu. Er sah in ihre grün leuchtenden Augen während sie an ihren Ärmel zupfte. Augenblicklich wurde er wieder nervös und biss sich kompensierend auf die Unterlippe.

Er liebte das tiefe Grün, dass ihn immer so erwartungsvoll ansah. Er konnte einfach nicht aufhören sie anzusehen, sie war schöner als sämtliche Sonnenuntergänge in Hyrule, als sämtliche Täler, die beschmückt mit den facettenreichsten Wildblumen waren. Er hatte nie etwas vergleichbares gesehen was ansatzweise Zeldas Schönheit das Wasser reichen konnte. Sie war ein Diamant, so kostbar und genauso unzerstörbar..
Er hatte schnell gelernt, dass er Zelda einfach Raum geben musste. Für ihre Ideen, für ihre Emotionen, für ihre Sturheit. Meistens war das kein Problem für ihn, denn Link war kein Mann der großen Worte, umso besser war es, das Zelda auch nie welche verlangte.

Manchmal kam es ihm so vor, als wollte sie ihm etwas mitteilen, wofür sie selbst keine Worte fand. Er wusste nur nicht was und aus ihr rauskitzeln wollte er es auch nicht..
Zeldas Gefühlslage war für Link tiefer als die verlorenen Wälder, schwieriger als jedes Labyrinth in dass er sich jemals verirrt hatte... er kam zwar ständig raus, aber er wusste... in diesem Labyrinth würde er keinen Ausweg finden.
Link empfand sich schlichtweg als nicht empathisch genug für Zelda. Sie brauchte jemanden, der sie auffangen konnte.... während er selbst immer das Gefühl hatte, er wäre dem nicht gewachsen. Bekanntlich fiel es ihm schon schwer über seine eigenen Empfindungen Herr zu sein....ja...wenn er ehrlich war...war er zu zerrissen für diese Frau.

Aber dennoch...

konnte er gleichzeitig einfach nicht seine Finger von ihr lassen. Sie machte etwas mit ihm. Der sonst so starke Link, hat sich an einer Frau geschnitten und so langsam wurde er sich bewusst, dass er sich verzettelt hatte.
Er konnte sich nicht lösen, sich nicht befreien....egal wie oft er sich vom Gegenteil überzeugen wollte. Er stand in einer Art Bannfluch, in Zeldas Bann.

The Legend Of Zelda BotwWo Geschichten leben. Entdecke jetzt